Sie sind mittlerweile fast ganz aus dem Straßenbild verschwunden und um so mehr verblüfft es den modernen Beobachter, wie winzig ein Original-Mini im Vergleich zum „normalen“ Verkehr doch ist. Diese Liebe auf den ersten Blick bewirkt nicht selten eine lebenslange Zuneigung zu dem urbritischen Kleinwagen – und Thomas Manso aus Valencia hat genau das erlebt. Sein perfekt gestylter klassischer Mini, auf Instagram unter dem Namen @charliegreenminibekannt, ist wirklich ein Produkt aus Liebe, das er so lange wie möglich in vollen Zügen genießen möchte.
Mansos Autoreise begann wie bei so vielen von uns: Er wurde von seinen Eltern mit dem Autofieber angesteckt. „Mein Vater wechselte ständig die Autos, und es waren immer coole Modelle. Schon im Alter von etwa drei Jahren nahm er mich mit zum Pariser Autosalon. In der Schule habe ich fast alle Unterrichtsstunden damit verbracht, Autos zu entwerfen, anstatt dem Lehrer zuzuhören. Das ging dann so, bis ich etwa 20 oder 25 war!“ Es gibt zwar viele Autos, die Manso in seiner Jugend hätte zeichnen können, aber die simple und perfekt proportionierte Form des Mini von Alex Issigonis hatte es ihm besonders angetan. Was sich noch verstärkte, nachdem er alte Rallye-Clips mit dem Mini Cooper S mit Kennzeichen 33 EJB gesehen hatte. Jener Mini, mit dem Paddy Hopkirk mit Leichtigkeit die härtesten Prüfungen und Bergetappen der Rallye Monte Carlo bewältigte.
Als die Zeit für Manso gekommen war, sich einen eigenen Klassiker zuzulegen, zog er zunächst andere Fahrzeuge in Betracht, wie zum Beispiel den Citroën 2CV oder den charmanten Fiat 500. Entschied sich dann aber für den Mini, weil er echten Fahrspaß bot, einfach zu reparieren und relativ preiswert zu erwerben war (glauben Sie uns, nachdem wir Mansos Bilder von Charlie gesehen haben, sind wir seitdem im Classic Driver Markt auf der Jagd). Er erinnert sich gerne an seine Motive beim Kauf des Wagens: „Im Grunde wollte ich etwas Analoges und Puristisches zum Fahren, etwas mit mehr Klang, mehr Vibrationen und, vielleicht seltsamerweise, einem Geruch, der auch zur Seele des Autos beiträgt. Der Mini hat viel davon, und nach einer kurzen Probefahrt war ich total verliebt!“
Der Mini, der Mansos Herz erobert hat, ist ein 998-ccm-„Austin Cooper“ aus dem Jahr 1974 in British Racing Green. Vom Band lief er im Werk von Leyland Authi in Pamplona (das 1976 an Seat ging), was den Charme und das spanische Erbe des Autos noch verstärkt. Manso erklärt, wie er es geschafft hat, aus seinem Mini die perfekte Mischung aus einem klassischen Mini im Goodwood- und Café-Racer-Stil zu machen: „Obwohl es sich um ein Modell von 1974 handelt, also einen Mk2, habe ich es rückdatiert, damit es wie ein früher Mk1 Cooper aussieht. Zusammen mit Rose Petal-Felgen, klassischen Cobra-Schalensitzen und einem 13-Zoll-Lenkrad. Um den klassischen Look zu vervollständigen, kommen zur Lackierung in British Racing Green ein komplett in sandfarbigem Leder ausgeschlagener Innenraum und ein in Old English White abgesetztes Dach hinzu.“
Mit einem Auto wie Charlie, dem grünen Mini, wird jede Fahrt Erlebnis. Sicherlich wird er in nächster Zeit keine Geschwindigkeits-Rekorde brechen, aber wie Thomas Manso erklärt bereitet das Fahren eines solchen Autos auch so Freude im Überfluss: „Es mag wie ein Klischee klingen, aber jede Fahrt zaubert ein Lächeln auf Dein Gesicht und auf das jedes anderen, der Dich sieht. Der Mini ist ein Sympathieträger. Egal welches Alter oder Geschlecht, ob man sich mit Autos auskennt oder nicht – die Leute sehen ihn und lächeln. Ich persönlich fahre ihn am liebsten auf einer kurvenreichen Bergstraße mit Höhenunterschieden und schönen Ausblicken. Wenn dann noch die Sonne untergeht, ist es perfekt!“
Aus seinen fantastischen Bildern geht hervor, dass Manso viele Sonnenuntergangsfahrten mit Charlie genossen hat. Dessen Name er ihm übrigens in Anspielung auf sein britisches Erbe gegeben hat. Eine Frage, die wir Liebhabern wie ihm immer gerne stellen, ist die nach weiteren Modellen für die Traumgarage. Über den Classic Driver Markt haben wir ihn gebeten, seine drei Favoriten zu präsentieren - und seine Wahl war fast so britisch wie ein british breakfast! „Meine erste Wahl wäre dieser 1963er E-Type Lightweight für den Wochenendspaß, der besonders in dieser Version am besten von allen aussieht. Als Nächstes käme vielleicht etwas Praktischeres, aber immer noch voller Stil, ein Defender 90 Heritage Edition, und meine letzte Wahl wäre dieser wunderbare Porsche 911S aus 1968, einfach wegen seiner Eleganz und Sportlichkeit und der Möglichkeit, eine Legende zu fahren!“ Und Manso fügt hinzu: „Natürlich würde ich sie alle in Grün haben wollen, und da ich den Mini behalte, zählt das doch als Garage mit 3,5 Autos, oder?“
Kurz bevor wir Thomas verließen, wollten wir noch wissen, wie sein idealer Roadstrip mit Charlie, dem grünen Mini, aussehen würde. Wenn er die Möglichkeit hätte, jemanden einzuladen, mit ihm zu fahren, und wen er dann mitnehmen würde. „Als Erstes fällt mir eine Küstenstraße bei Sonnenuntergang ein, mit meinem Vater als Beifahrer. Müsste ich eine Berühmtheit wählen, kämen mir Dutzende in den Sinn, aber ich denke, den Anekdoten und Geschichten der französischen Rennfahrerlegende Henri Pescarolo zu lauschen, wäre fantastisch. Auch wenn ich mich während der Fahrt wahrscheinlich beobachtet fühlen würde!“
Wie Mano mit seiner Mini-Schönheit in den Sonnenuntergang fährt, können wir mit Fug und Recht sagen, dass er und sein charmanter Charlie echte Classic Drivers sind!