Blaues Wunder
Es bereitet immer Freude, einen Porsche zu sehen, der in eine exklusive PTS-Farbe getaucht worden ist, eine, die gleichermaßen kühn wie schön ist und dann auch noch einen 964 Speedster in Szene setzt. Nur 936 Exemplare des Speedster wurden produziert, viele davon in besonderen Farben, aber nur sehr wenige dürften in diesem außergewöhnlichen Maritime Blue erstrahlen.
Das Thema Blue wurde hier extrem ausgelebt, denn die RS-Räder wurden passend zum Exterieur lackiert und, mehr noch, erhielt das Interieur die seltene RS-Lederauskleidung mit ebenfalls in Blau gehaltener Armaturentafel, blauen Sitzen, Schalthebel, Sicherheitsgurten und Türriegel. Dieses blaue Wunder, das bei dem französischen Händler Asphalt Classics steht, hat einen Großteil seines Lebens auf den Routen und Küstenstraßen Südfrankreichs verbracht. Mit dem Mittelmeer als Dauerkulisse kann man die Farbwahl des Besitzers gut nachvollziehen. Aber dieser Porsche würde vermutlich auch fernab einer maritimen Umgebung für Furore sorgen. Wir empfehlen „Kind of Blue“ von Miles Davis für die Playlist!
Ein Lamborghini fürs Grobe
Wir kennen alle Lamborghinis Greatest Hits, sei es der unnachahmliche Miura, das keilförmige Wunderwerk Countach und der teuflische Diablo plus eine ganze Reihe anderer Modelle, die den Ruf von Sant´Agata in die ganze Welt getragen haben. Doch der frühe Erfolg von Ferruccio Lamborghinis Unternehmen gründet auf einem ganz anderen Fahrzeugtyp, denn es waren Traktoren wie dieses Exemplar, die in der landwirtschaftlichen Welt heiß begehrt waren.
Dieses einmalige Agro-Gerät aus dem Jahr 1958 besitzt ein Merkmal, das ihm gegenüber anderen Traktoren jener Epoche einen Vorteil verschaffte: Er zeichnet sich durch Ketten in Kombination mit Reifen aus. Mit den Pneus ließ sich das Fahrzeug auf der Straße bewegen, mit den Raupenketten war er in der Lage, auch schwieriges Terrain zu meistern. Dieses Exemplar, dass demnächst in der Salzburg-Auktion von Humer, Granner & Co angeboten wird, erstrahlt nach einer liebevollen Restauration in altem Glanz. Würde er neben einem Huracán in Arancio Xanto nicht grandios originell aussehen?
Iso Grifo mit Extrem-Patina
Inzwischen haben wir alle über Rudi Kleins Schrottplatz gestaunt, der nun wie ein Juwel in RM Sotheby´s Auktionskalender 2024 funkelt. Das Raunen und Munkeln drehte sich meist um die drei verrottenden Miura und den dem Untergang geweihten Mercedes-Benz-Modellen. Aber unter diesen schmuddeligen Beautys war auch ein Auto, das augenblicklich unsere Aufmerksamkeit erregte und wie die anderen verdient, besonders hervorgehoben zu werden.
Es handelt sich hier – überragend schön in Cabrioform – tatsächlich um den einzigen originalen offenen Iso Grifo, der je gebaut wurde. Beinahe jede Linie des Designs ist auf subtile Weise verschieden von den späteren serienmäßigen Gripo-Coupés – das Cabrio wurde von Bertone gezeichnet und war auch für das Iso-Management durchaus überraschend. Zu seiner Zeit wurde es von dem Karosseriebauer bei einigen europäischen Automessen präsentiert, allen voran beim Genfer Automobilsalon im Jahr 1964. Die mühelos elegante Form begeisterte zwar die Besucher, dennoch wechselte dieser Grifo in den USA während der 1960er und 1970er von einem Besitzer zum nächsten, ehe er im Jahr 1980 schließlich den Weg in die Klein-Sammlung fand. Leider erlitt dieser Solitär dasselbe traurige Schicksal der anderen Autos in der Klein Collection. Iso-Enthusiast, bitte melden Sie sich und retten dieses veritable Einhorn!
Styled by Schumi
Wenn man das Glück hatte, in den turbulenten 1990ern und frühen 2000er Jahren der Formel 1 aufzuwachsen, dann erlebte man eine Fülle an begeisternden Fahrerpersönlichkeiten. Beispielsweise Hill, Häkkinen, Villeneuve, Coulthard, aber egal wer einem in diesem hochgradigen Oktansport fesselte: Alle diese Fahrer hätten Michael Schumacher zu ihrem größten Rivalen gekürt. Während dieser Epoche war er erbarmungslos schnell im Lauf einer einzigen Qualifying-Runde und beinahe nicht zu überholen. Er war wie eine Urgewalt, vor allem dann, wenn er am Steuer eines Ferrari saß.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends waren auch die Straßenautos der Marke in Topform. Obwohl der subtile 456M GT nicht ganz den Nerv traf wie der 350 Modena, hat der Lauf der Zeit den sanften Kurven seines Designs geschmeichelt, was man auch daran merkt, dass die Preise langsam steigen, in dem Maße wie die Anziehungskraft dieses künftigen Klassikers immer ausgeprägter wird. Aber wenige sind so verlockend wie dieses Exemplar, das die Bezeichnung 456M GT „Schumacher Edition“ trägt – wie der Name schon vermuten lässt, eine Variante, die der große Schumacher höchstpersönlich zusammen mit Ferraris Individualisierung bei Carrozzeria Scaglietti konfigurierte. Er wählte einen subtilen chromatischen Grauton mit schwarzer Dachlinie sowie einzigartigen Details für die Räder und den Kühlergrill. Das Werk plante einen Lauf von 30 Autos, aber weil der Verkaufserfolg ausblieb, wurden nur 15 dieser Schumi-Ferrari gefertigt. Nur vier davon erhielten ein manuelles Schaltgetriebe – ein weiterer Grund, weshalb man dieses Exemplar, das von Eleven Cars in Paris angeboten wird, unbedingt haben muss!
V-Spec
Es ist naheliegend, dass bei Classic Driver nur höchst selten Autos, die 2024 zugelassen worden sind, vorgestellt werden. Aber es gibt Ausnahmen, wenn sie in Form eines perfekt ausgestatteten Aston Martin Valour auftauchen, der bereits jetzt schon zum künftigen Klassiker gekürt worden ist. Es handelt sich um einen von vermutlich nur 20 für den britischen Markt ausgerüsteten Fahrzeugen und ist der erste, der zum Verkauf angeboten wird (von Nicholas Mee & Co.). Dieses Exemplar wurde in der Außenfarbe Special Caribbean Pearl der Q Division konfiguriert – ein Farbton, der in Aston Martins Glanzzeiten in den 60er Jahren besonders beliebt war – und wirkt überzeugend zusammen mit einem sonderangefertigtem Leder- und Alcantara-Interieur in Onyx Black und Sahara Tan.
Dieser Valour wurde im Wesentlichen von dem One-of-One Victor inspiriert und zeichnet sich durch Aston Martins großartigen, doppelt aufgeladenen 5,2-Liter-V12 aus, der optimiert wurde, um nun umgerechnet etwa 715 PS zu leisten mit einem Drehmoment von rund 746 Nm. Gekoppelt an diesem Motor ist eine ansprechende manuelle Sechsgangschaltung - ein weiterer Beweis dafür, dass sich die Marke immer der Performance verschrieben hat, zusammen mit einem analogen Fahrerlebnis und einer unvergleichlichen Designhandschrift.