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Dieser Austin-Healey 100 S ist ein Sieger auf der Rennstrecke und dem Concours-Rasen

Dieser sehr begehrte Austin-Healey 100S Baujahr 1955 war lange Jahre ein erfolgreicher Clubracer in den USA und ist das perfekte Auto sowohl für Fahrten auf der Straße als auch auf der Rennstrecke. Jetzt wird er bei der ersten Emil Frey Classic Auction in der Schweiz versteigert.

Die 1945 gegründete Donald Healey Motor Company entsprang dem Zusammentreffen dreier Männer, die sich während des Zweiten Weltkriegs durch die Arbeit bei Humber kennengelernt hatten. Firmengründer Donald Healey, von 1931 bis 1939 Entwicklungsingenieur bei Triumph und erfolgreicher Rallyefahrer (Sieger der Rallye Monte Carlo von 1931 auf einem Invicta „S“), holte Achille Sampietro, einen ausgezeichneten Fahrwerksspezialisten für Rennwagen, und Ben Bowden, einen Karosseriebau-Ingenieur, der seine Werkzeuge noch besser kannte als seine eigenen Füße, ins Team. Das Ergebnis war ein von echter Leidenschaft und großem Ehrgeiz beseeltes Unternehmen, das aber in den Anfangsjahren zunächst keinen großen Erfolg hatte. Was sich dann mit dem Austin-Healey änderte. 

In einem letzten verzweifelten Versuch, im Geschäft zu bleiben, hatte sich das Trio zum Bau eines Sportwagens entschlossen, der es mit MG und Jaguar aufnehmen konnte und den Wünschen einer ständig wachsenden und für englische Sportwagen empfänglichen Zielgruppe in den USA entgegenkam. 

Der Healey, den wir heute alle kennen und lieben, wurde von Donald Healey und seinem ältesten Sohn aus billigen Teilen verschiedener Austin-Modelle entworfen und beeindruckte Austin-Chef Leonard Lord auf der Earls Court Motor Show von 1952 so sehr, dass 1953 ein Joint Venture zwischen der Donald Healey Motor Company und Austin zustande kam und den Healey zu einem in Serie produzierten Sportwagen machte.

Ehe er sich zum Austin Healey 3000 mit sechs Zylindern mauserte, machten sich die Vierzylinder-Vorgänger 100 und der 100 S auf Rennstrecken in ganz Europa und den USA einen Namen. Der 100 S („S“ für Sebring in Anspielung an den Klassensieg eines Austin-Healey 100 beim 12-Stunden-Rennen von 1954) war das zugänglichste und erfolgreichste Club-Rennauto, das damals für jeden aufstrebenden Rennfahrer ganz oben auf der Shoppinglist stand. Vom 100 S wurden nur 50 Exemplare mit „AHS“-Fahrgestellnummern hergestellt. Die Fahrwerke und Karosserien wurden bei Jensen in West Bromwich in Zehnergruppen zusammen mit den Standard-Healey-100-Modellen hergestellt. Jede Charge ging dann zur Healey Motor Company in Warwick, wo der für den Wettbewerb optimierte Antriebsstrang (132 PS, Alu-Zylinderkopf von Weslake) installiert wurde und die Endmontage erfolgte. Zwischen Februar und November 1955 folgte die Auslieferung. 

Dieses schöne Exemplar mit Fahrgestellnummer AHS 3608 ist das 18. der 50er-Serie und verbrachte nach Erstauslieferung an BMC Distribution in San Francisco sein Autoleben hauptsächlich in den USA. Wie das Gros der mit Alu-Karosserie ausgestatteten und gut 90 Kilo leichteren 100-S-Modelle glänzt er in der attraktiven Bi-Color-Lackierung in Weiß mit Flanken in Lobelia Blue. Obwohl es sich um einen reinrassigen Rennwagen handelt, wurde dieses Exemplar zunächst als Straßenfahrzeug genutzt, bevor es zu einem neuen Besitzer in Ohio wechselte, der es dann bei Clubrennen in den USA einsetzte. 

Dieser Healey 100 S war nach dem Ende seiner Rennkarriere ab den 1980er-Jahren auf zahlreichen Ausstellungen in den USA zu sehen und ist dort seit Jahrzehnten ein beliebtes und bekanntes Fahrzeug. Sein neuer Besitzer kann ihn bei einer Vielzahl von historischen Events einsetzen, wie Le Mans Classic, Monaco Historique, Goodwood Revival, Monterey Historics, Mille Miglia, Tour Auto und weiteren. Jetzt ist der britische Roadster bereit für sein nächstes Abenteuer und wird bei der ersten Emil Frey Classic Auction in Safenwil (Schweiz) am 24. August zu einem Schätzpreis von CHF 690.000 bis 750.000 angeboten.

 

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