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War der AGTZ Twin Tail der coolste Debütant beim Hillclimb von Goodwood?

Vintageschätze, zukünftige Klassiker, Motorsportheroen, Rallyeikonen. Egal, wofür Ihr Herz schlägt, beim Goodwood Festival of Speed bekommen sie alle einen Auftritt. Damit bildet dieser Ort natürlich die perfekte Kulisse für La Squadra und Zagato, um ihren AGTZ Twin Tail in Szene zu setzen.

Dieses berühmte Bergrennen war immer auch ein Schauplatz des Ausgefallenen. Von legendären Formel 1-Rennwagen bis hin zu wasserstoffangetriebenen Rallyeautos, sogar ein autonomes Auto, das sich die Rennstrecke durch eine Reihe von Codes eingeprägt hatte, aber vermutlich hat man selten ein Auto mit wandelbarem Heck erlebt, dass die knapp 1,7 Kilometer der Goodwood-Auffahrt hochgestürmt ist. Der AGTZ Twin Tail kann nun diese Auszeichnung offiziell für sich verbuchen und er hat während des Festival of Speed-Wochenendes ein umjubeltes Gastspiel gegeben.

Wir haben das Auto von Anfang begleitet: Die in Polen basierte La Squadra schuf in Zusammenarbeit mit dem legendären Designhaus Zagato eine fulminante Hommage an die Alpine A220, ein Auto, dessen Karriere in Longtail-Form das ehrgeizige Ziel Le Mans fest im Blick hatte, dessen Heck aber eingekürzt wurde, um sich in den engen, kurvenreichen Rallyeetappen zu bewähren. Diese Neuinterpretation besitzt zwar alle Merkmale des Originals, wurde aber modernisiert als gelungene Vermählung von gestern und heute. Tausende Zuschauer umjubelten diese Vision, als sie den Gipfelsturm von Goodwood in Angriff nahm. 

Es war ein besonderer Moment, als dieses neue Auto von seinem Schöpfer durch den abgesteckten Kurs geleitet wurde und tatsächlich verwandelte sich der trübe graue Himmel über Chichester durch die metallisch blauen Akzente, die zusätzlich mit diesen ikonischen Andeutungen von Rot und Gelb verheißungsvoll funkelten. Gefahren von La Squadra-Gründer Jakub Pietrzak und Gosia Rdest während des gesamten Wochenendes, war die polnische Rennfahrerin voll des Lobes für den AGTZ. „Ausfahrten zusammen mit der Alpine A220 bewiesen, dass selbst Historie, die vergessen schien, zu neuem Leben erweckt werden und zur großen Bühne der Autoszene zurückkehren kann. Was das Fahrerlebnis angeht, haben die Arbeiten an der Federung und dem Auspuffsystem beeindruckende Ergebnisse erzielt. Der AGTZ Twin Tail war eines der Autos mit dem besten Motorsound auf der Runde, was in diesem Teilnehmerfeld eine große Leistung darstellt. Das Handling war ebenfalls den Motorsport-Erfordernissen ebenbürtig: Die Art, wie sich das Fahrwerk auf dieser kurvenreichen, technisch anspruchsvollen Route verhielt, war phänomenal.“ Es war das reine Vergnügen, nicht nur den enormen Publikumszuspruch für diese einmalige Schöpfung zu verfolgen, sondern auch das Interesse der anderen Hersteller. Beispielsweise wurde Kimera Automobili-Gründer Luca Betti beim genaueren Studium beobachtet. Sein EVO37 und der AGTZ sind für uns momentan das Duo, das bei Gesprächen unter Enthusiasten für Begeisterung sorgt.

Der aufgewirbelte Staub und die Rauchschwaden der Reifen beim Festival of Speed 2024 haben sich inzwischen verflüchtigt, aber der AGTZ Twin Tail setzt seine Reise um die Welt fort. Als nächstes wird er auf dem europäischen Festland gezeigt, wo er ebenso viel Furore auslösen wird, als bei seinem Auftritt im Inselreich!

Fotos von Mark Riccionni & Andrzej Cieplik