Bis zum Jahr 1898 benötigte man als anspruchsvoller Carnivore eine äußerst sensible Hand am Messer, um seinen Parma- oder Serranoschinken in hauchdünne Scheiben zu schneiden. Dann erfand Wilhelmus Adrianus van Berkel den Schwungradschneider – und fortan zersäbelte sich der Aufschnitt auch nach dem dritten oder vierten Glas Prosecco quasi wie von selbst. Van Berkels Schneidemaschine hatte aber noch einen anderen Vorteil gegenüber dem Fleischereikaufmann an der Ecke: sie sah verdammt gut aus – und wurde so über die Jahrzehnte zu einem festen Bestandteil jeder anspruchsvollen Profiküche. Dass die holländische Aufschnitt-Guillotine nun endgültig in die Olymp der Designikonen des 20. Jahrhunderts aufgestiegen ist, beweist eine Auktion des renommierten amerikanischen Auktionshauses Wright, das am 9. Februar 2017 in Chicago mehr als zwanzig historische Exemplare der Berkel Slicer Machine unter den Hammer bringt. Die Preise liegen je nach Größe und Ausstattung zwischen 3.000 und 15.000 US-Dollar (Wurstwaren nicht inklusive).
Von diesen Schinkenschneidern träumen nicht nur Schlachtermeister
Es gibt nichts, was man nicht sammeln kann. Selbst Schwungradschneider haben eine weltweite Fangemeinde – vorausgesetzt sie stammen aus der Manufaktur des legendären holländischen Metzgers und Erfinders Wilhelmus Adrianus van Berkel.