Wenn Sie sich in den 1990er-Jahren glücklich schätzen konnten, eine hübsche Mark zu verdienen, ,aber das Pech hatten, tagein tagaus über seelenlose Autobahnen fahren zu müssen, hatten Sie einige wichtige Entscheidungen zu treffen. Während einige sich für den BMW E34 M5 entschieden, griffen andere mit Hunden im Haushalt zum variableren Sportkombi Audi RS2. Während wieder andere, die einen wahren Kraftprotz im Anzug suchten, zu ihrem nächsten Mercedes-Benz-Händler sprinteten und nach einem neuen E 500 fragten. Alles durchaus erwägenswerte Optionen, aber für uns hat der E 500 die Nase vorn, vor allem, wenn er so aussieht, wie dieses Exemplar Baujahr 1994.
Denn es handelt sich hier nicht um die reguläre Variante des im Auftrag von Mercedes bei Porsche gebauten E500, sondern um einen E 500 Limited in der Farbe Brillantsilber. Er steht auf Felgen im Design der Räder des 190 E 2.5-16 Evo II und hat unter der Haube den auch im Standardmodell installierten 5,0-Liter-V8 (M119) mit 320 PS Leistung. Noch heute eine beeindruckende Leistung für diesen Wolf im Schafspelz.
Für jene, die ihren ohnehin schon ausgefallenen Autobahnstürmer auf ein noch höheres Niveau heben wollten, war der E 500 Limited die Eintrittskarte in den siebten Sternen-Himmel. Zwar versprühte schon die Standardvariante dank einer breiteren Spur und eines tiefergelegten Fahrwerks eine Präsenz wie kaum eine andere Limousine, doch wurde beim E 500 Limited die Bodenfreiheit noch weiter reduziert.
Das spannendste Upgrade findet sich jedoch im Interieur, wo man von einer für einen Mercedes fast schon umstürzlerischen Mischung aus schwarzem Leder, Holzeinlagen und kontrastierenden grünen Airbrush-Sitzmittelbahnen begrüßt wird. Die Kunst setzt sich auf den Türtafeln/-taschen, am Schalthebel und sogar den Teppichen fort. Und das Beste daran? Über das eingebaute Telefon können Sie Ihren Freunden mitteilen, wie cool es ist, ein Symbol für die automobile Angeberei der 1990er-Jahre zu bewegen.
Angeblich waren unter den 10.479 gebauten E500 weniger als zehn Prozent Limited-Versionen, was dieses in der Schweiz zugelassene und bei Andreas Wüest zum Verkauf stehende Exemplar zu einem seltenen Klassiker der Zukunft adelt.