Wie zu erwarten, enthalten beide Konzepte futuristische Ideen, die ohne die Technologie des vollautomatisierten Fahrens, alternative Antriebe, intuitive Konnektivität, modernste Individualisierung und einem neuen Begriff von Luxus undenkbar wären.
Bye, bye, Chauffeur
Während der Rolls-Royce durchaus noch die markentypische Signatur des mächtigen Kühlergrills und der riesigen Bereifung mit allein 28 Zoll Chrom hinter der Radverkleidung trägt, bedeutet der Verzicht auf den herkömmlichen Verbrennungsmotor und natürlich auf den Fahrer, dass die beiden Passagiere noch nie so verwöhnt wurden. Die bekannten großzügigen Türen werden jetzt von einem sich öffnenden Dach begleitet: so sollen Gäste im Innenraum aufstehen können, ehe sie graziös dem Rolls-Royce auf einer Art virtuellem roten Teppich entsteigen. Das Gepäck wird dort verstaut, wo sich einst das königliche Volumen des V12 befand. Die Technologie des autonomen Fahrens macht den Fahrer hinterm Lenkrad mitsamt seiner konventionellen Schaltzentrale überflüssig, somit konnten die Designer „ein völlig neues Raumgefühl” entwickeln. Die schmucke Uniform mit Schirmmütze bleibt wohl für immer im Schrank.
Wird selbst fahren ein Luxus?
Als wesentlich winzigeres Concept-Pendant präsentiert sich der Mini Vision Next 100 als kompakter Viertürer, der sich konsequent von der bekannten Retro-Formensprache gelöst hat. Stattdessen ist er klar und kühn gezeichnet und besitzt Abmessungen, die, so die Designer, „gar nicht so weit entfernt sind, von den Dimensionierungen des ersten Mini aus dem Jahr 1959.” Auch das kleine Zukunftskonzept setzt auf Robotertechnologie obwohl traditionellen Bedienungselemente beibehalten worden sind. „Analoge Eigenschaften werden künftig immer wichtiger werden, denn sie verleihen dem Fahrzeug das Flair der Oberklasse,” sagte Minis Designchef Anders Warming bei der Vorstellung der beiden Vision Next 100-Konzepte in London. Auf die berühmten Go-kart-Qualitäten der aktuellen Mini-Baureihe muss man auch in Zukunft nicht verzichten - ein John Cooper Works-Performance-Modus wurde ebenfalls in die Vision integriert. Für die Marke ist klar, dass auch künftige Mini-Fahrer so oft wie möglich die Kontrolle hinterm Steuer übernehmen wollten. Aber sie würden dieses Modell nicht ausschließlich wegen dieses Privilegs besitzen wollen. Durchaus möglich, dass so ein Fahrzeug seinen Platz in der nächsten Generation des Car Sharing finden würde. Besonders attraktiv wären dann Optionen wie On demand-Lieferung und eine umfassende digitale Individualisierung.
Fotos: BMW / Mini / Rolls-Royce