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Registriert als Porsche: Diese kuriose Lamborghini-Replik ist uns ein Rätsel

Im Classic Driver Markt werden fast 9.000 Autos angeboten, das bedeutet auch, dass uns Merkwürdiges nicht weiter fremd ist, aber diese Lamborghini Countach-Replik, die am 14. September bei Historics Auctioneers aufgerufen wird, hat selbst bei uns für Konfusion gesorgt.

„So you wanna be a player, but your wheels ain´t fine“ – diese Zeile entstammt dem Themensong des MTV-Fernseherfolgs „Pimp My Ride“ aus den frühen 2000er Jahren. Dieser Show gelang das Rebranding eines Worts, das vorher nur im Rotlicht-Milieu zuhause war – nun war es der Begriff für ausgefallene, extrovertierte Autos und noch bizarreren Modifikationen der persönlichen „Wheels“. So viel steht fest, dieser Lamborghini Countach durchlief nicht das feinsinnige Treatment von West Coast Customs, noch versteckt sich ein Jacuzzi im Motorraum, aber weil dieses Auto als Porsche, Baujahr 1982, registriert ist, haben wir uns schon gefragt, was es mit dieser verrückten Schöpfung auf sich hat und dass es jemanden gegeben hat, der viel Zeit, Einsatz und Geld investiert hat, um diese One-of-Replik eines legendären Poster Car zu kreieren. Wenn Sie kein Problem damit haben, dass bei jedem Autotreffen in Europa Hälse verrenkt werden dürften, dann könnte diese Schöpfung Ihnen gehören: Sie müssen nur bei der Pace of Autumn-Versteigerung von Historics Auctioneers am 14. September auf der Rennbahn von Ascot mitbieten.

Aber was genau haben wir da vor uns? Sonderangefertigt unter Einsatz des korrekt dimensionierten Space Frame, wurde die Replik als ein 1982er Porsche registriert, denn ein Großteil des Unterbaus und des Antriebsstrangs stammten von dem Porsche. Aber an Stelle von Ferruccios legendärem V12 agiert in dieser eigenwilligen Kreation ur-amerikanische Muskulatur in Form eines 5,7 Liter-V8, der mit einem manuellen Schaltgetriebe von Porsche vermählt wurde. An Hand der Maße des echten Lamborghini gefertigt, besitzt dieser One-off auch das korrekte gekrümmte Star-Glass bis hin zu den richtigen Türgriffen, Schloss und Leuchten.

Im Cockpit setzt sich das „Miami Vice“-Farbschema fort und brüllt geradezu die Hommage an die outrierten 80er Jahre heraus. Obwohl vielen Repliken die Kopie eines Exterieurs relativ ordentlich gelingen, ist es der Innenraum, der sofort die Spreu vom Weizen trennt. Doch die Schöpfer dieses „Fake“-Lamborghini haben offensichtlich das Original genauesten studiert und es bestens repliziert. Das Cockpit besitzt die kantigen Linien, die man von einem echten Lamborghini dieser Epoche erwarten würde, ja, es ist sogar ein Alpine-Soundsystem vorhanden – mehr 80er Jahre-Nostalgie geht fast nicht mehr.

Begehren Sie ein Auto, das buchstäblich seinesgleichen auf den Straßen sucht, ein Auto, nach dem sich alle verwundert umdrehen und die Handys zücken? Dann ist dieser – sagen wir – 90-prozentige Countach Ihr Auto. Er wurde mit Hingabe und Detailliebe entwickelt und sucht nun eine neue Garage. Der Schätzpreis ist ein Bruchteil dessen, was ein echter Lamborghini kosten würde, folglich sollten Sie mehr als bereit sein, wenn demnächst das Bieten bei der Historics Auctioneers-Versteigerung am Ascot Racecourse startet!

 

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