Karosseriebau ist eine fast verloren gegangene Kunstform. Vergangen die Tage, als ambitionierte Designhäuser Projekte innovativ und unkonventionell in Angriff nahmen und so ein Automobildesign mit Herzschlag und Puls erzeugten, Ratio und Vernunft spielten allenfalls eine sehr kleine Nebenrolle. Über die Jahrzehnte verlor diese mobile Kunstform an Bedeutung, aber zwei Namen sind nach wie vor ihren Wurzeln treu geblieben – nun haben sie sich zusammengeschlossen zu einem ultimativen Festakt des Barchetta-Designs. Dürfen wir vorstellen: Der Midsummer, Eine Studie, die zeigt, wie zeitloses Design und Karosseriebau von Morgan und Pininfarina aussehen können.
Limitiert auf nur 50 Exemplare weltweit, die übrigens alle schon an Kunden nach einer Serie von exklusiven Preview-Events vergeben worden sind, ist der Midsummer unverwechselbar ein Morgan mit seiner ikonischen Formensprache und seinem sinnlichem Charakter, allerdings nochmal gesteigert durch schärfere, prononciertere Linienführung, die ihm eine noch größere Präsenz auf der Straße verleiht.
Wer schon einmal das Glück hatte, Morgans originelle Fabrikation im britischen Malvern zu besuchen, hat auch die handwerkliche Expertise erleben dürfen, die jedem einzelnen Auto in der Modellpalette gewidmet wird. Der Midsummer bildet da natürlich keine Ausnahme und besitzt allein mehr als 400 individuelle Lagen an nachhaltig gewonnenem Teakholz, die gekonnt miteinander laminiert werden, um diese wie bildhauerisch geschaffenen Holzstrukturen zu schaffen, welche das Cockpit umrahmen und eine markante Schulterlinie erzeugen. Sie erhöhen die Steifigkeit und verleihen diesen charakteristischen Morgan-Stil: Die Paneele für jede in Manufaktur geformte Karosserie entstehen in mehr als 250 Arbeitsstunden und generierten damit auch einen Begriff, den die beiden Partner „Eccentric Elegance“ tauften – wir hätten es nicht besser auf den Punkt bringen können!
Weil hier zwei Marken mit berühmter und höchst unterschiedlicher Historie eine Partnerschaft eingegangen sind, war ein Verständnis dieser Heritage ganz wesentlich, um zu garantieren, dass der Midsummer beide Häuser gleichermaßen perfekt verkörpert. Beim Midsummer wird klar, dass diese profunde Einsicht in Geschichte, Fähigkeiten, Location und zukünftiger Ausrichtung jeder Firma bei diesem Midsummer-Projekt gelungen ist, denn er atmet förmlich Morgans Designsprache und wird dabei doch clever akzentuiert durch den Flair und die puristische Handschrift Pininfarinas.
Einen Morgan zu fahren, ist wahrlich ein unvergessliches Erlebnis. Den Elementen unmittelbar ausgesetzt zu sein, die sinnlich fassbare Nähe zur Umgebung und die unverfälschte Verbindung mit diesem Auto sind Qualitäten, die Modelle von Morgan über Generationen hinweg definiert haben und diese Generationen auch mit jedem neuen Modell lebendig gehalten haben. Mit dem Barchetta-Design werden diese Erlebnisse noch ausgeprägter und ermöglichen einen wirklich einmaligen und hoch engagierten Fahrcharakter.
Die Produktion beginnt in 2024 – das 115. Jahr seit Morgan Autos baut – und wird 2025 abgeschlossen sein. Und wir müssen auch nicht lange ausharren, um ihn „in the metal“ in Augenschein zu nehmen, denn der Midsummer wird voraussichtlich beim Goodwood Festival of Speed 2024 im Juli seinen ersten öffentlichen Auftritt bekommen.