Sand zwischen Ihren Zehen
Wenn Sie sich Varianten des kernigen Geländewagens von Land Rover angeschaut haben, müssen Sie eine Entscheidung treffen. Obwohl alle Modelle liebenswert kastenförmig sind, unterscheiden sie sich nicht nur im Radstand oder in der Zahl der Türen. Schauen Sie nach einem robusten, schlammerprobten und hoch liegenden Modell, ist dieser Defender vielleicht nicht der Richtige für Sie. Denn dieses im sonnigen Portugal stehende Exemplar ist speziell für Strandliebhaber gemacht – sogar die Farbe ist direkt vom Sand eines Badestrandes übernommen.
Angetrieben wird dieser 2001 gebaute Land Rover Defender 90 vom bewährten Td5-Diesel, gekoppelt an ein 5-Gang-Originalgetriebe und ein Verteilergetriebe mit dem so wichtigen Mittelsperrdifferenzial. Im Rahmen einer gründlichen Restaurierung kamen in den Bereichen Chassis, Fahrwerk und Motor zahlreiche Neuteile zum Einbau. Um den Defender strandtauglich zu machen, schützt Marine-Kunstleder den braunen Innenraum vor Salz, Sonnencreme und Sand. Die Classic-Anmutung verstärken Serie-II-Türen, ein Baumwoll-Verdeck sowie feuerverzinkte Stoßstangen und Abschlussleisten; Wolf-Felgen und Goodyear Wrangler MTR-Reifen runden die treffliche Restaurierung des linksgelenkten Strandläufers ab.
Glorreich in Ravenna Grün
Dem 914, mit dem Porsche und Volkswagen 1969 gemeinsam ein neues Porsche-Einstiegsmodell schufen, zeigten Porsche-Liebhaber zunächst die kalte Schulter. Vielleicht lag es am ungewöhnlichen Design oder am nur 80 PS starken 1,7-Liter-Vierzylinder des 914/4. Was auch immer der Grund war - erst mit dem vom Sechszylinder des 911 T angetriebenen 914/6 bekam dieser Mittelmotor-Porsche mit Targa-Dach die Anerkennung, die er verdiente.
Dieses Exemplar im atemberaubenden Farbton Ravenna Green über einem kontrastierenden Interieur in Schwarz und Pepita wurde für fast 300.000 Dollar restauriert und zählt laut Gooding & Company zu den reizvollsten aktuell auf dem Markt verfügbaren 914/6. Denn der serienmäßige Zweiliter mit 110 PS wich einem noch weitaus potenteren 3,2-Liter-Boxer. Er verleiht dem tiefliegenden Sportwagen eine ganz andere Persönlichkeit und einen Motorsound, der selbst mit den besten Orchestern mithalten kann! Am 16. August wird das 1970 bei Karmann gebaute Schmuckstück bei Gooding’s Pebble Beach-Auktion meistbietend versteigert.
Bereit fürs Goodwood Revival
Wenn Sie einmal das Glück hatten, an einem herrlichen Septembernachmittag auf dem berühmten Goodwood Motor Circuit an der Strecke zu stehen, wissen Sie, welche Art von Rennwagen an Ihnen vorbeibrausen. Die Rede ist vom Goodwood Revival, einem jährlichen Event, das die goldene Ära des Motorsports und das damit verbundene Lebensgefühl wieder aufleben lässt. Fast jeder unter den Tausenden von Besuchern kommt im zeitgenössischen Outfit, alte Flugzeuge wie Spitfire und Co. stehen auf dem Rollfeld und die Rennen sind alles andere als eine Prozession oder arrangierte Parade.
Eine der Hauptattraktionen des Revival-Wochenendes ist immer die St. Mary's Trophy, in der Davids und Goliaths der Motorsportwelt aufeinandertreffen. Haben die tapferen Piloten eines Mini Cooper S in fast jeder Kurve die Nase vorn, müssen Riesenschiffe wie dieser Ford Galaxie von 1963 geduldig bleiben, um dann auf den Geraden ihren großen PS-Vorteil gnadenlos ausspielen zu können. Dieses mittlerweile ikonische Exemplar, das von Richard Butterfield gebaut wurde und dem BSCC-Siegerwagen von Jack Sears aus der Saison 1963 nachempfunden ist, wurde für den Duke of Richmond persönlich angefertigt. Ein wahres Stück Motorsportgeschichte, das zusammen mit einem brandneuen V8 von Peter Knight (Knight Racing Services) nun bei Fiskens (London) zum Verkauf steht.
Missverstandener Mondial
Zugegeben, der Mondial ist vielleicht nicht der schönste, nicht der schnellste und auch nicht der seltenste Ferrari. Aber da jeder Sportwagen aus der Zeit vor 1995 immer unerschwinglicher wird, ist er vielleicht gerade jetzt das größte Schnäppchen. Das hier gezeigte Cabrio-Modell mit 67.000 Kilometern auf dem Buckel gehört mit Baujahr 1990 zur zweiten Generation des erstmals 1980 lancierten Mondial. Angetrieben wird es von einem längs hinter dem Fahrer installierten 3,4-Liter-V8 mit 300 PS. Die Bezeichnung tb deutet auf das erstmals im Formel-1-Modell 312 T realisierte Getriebe in Querbauweise hin. Das im Mondial über eine herrlich klackernde Kulissenschaltung betätigt wird.
Darüber hinaus bietet der Mondial mehr als genug Platz für vier Personen, sodass man mühelos Kilometer sammeln und gleichzeitig die Sonne genießen kann. Von der begehrten Cabrio-Variante wurden nur 1.1010 Exemplare auf Band gelegt, damit ist dieser in Frankreich angebotene Mondial T in Giallo Fly und mit einem Leder-Interieur in Pelle Nera ein schönes Beispiel für einen wahrhaft unterschätzten (und seltenen) künftigen Klassiker. Interessenten sollten nicht zu lange warten, kommt dieser Ferrari doch schon am 21. Juni bei der Collector Car Auktion in Lyon unter den Hammer.
Fang den Kampfstier
Ikonisch. Zeitlos. Gut aussehend. Und nein, wir sprechen nicht von Hollywood-Schauspieler Nicholas Cage, der diesen subtil schattierten Grand Tourer einst besaß. Sondern vom Lamborghini Espada, der 1968 die Lücke zwischen dem Islero mit Front- und dem Miura mit Mittelmotor schloss. Beide lösten das Coupé 400 GT ab, wobei der von Marcello Gandini gezeichnete Espada sicherlich die optisch gewagtere Alternative zum relativ konservativen und diskreten Islero war.
Im Laufe seines zehnjährigen Lifecycles avancierte der Espada zu einem der großartigsten GT-Autos und bot seinen Insassen einen luxuriösen Reisekomfort, speziell in den Modellen der Serie III, zu denen dieses aus den USA stammende Exemplar aus 1973 gehört. Sein ungewöhnliches, fast an ein Shooting Brake erinnerndes Heck erlaubt es vier Passagieren, sich in einem frisch restaurierten Lederinterieur zu sonnen – das zudem auch noch fast so stilvoll ist wie das Exterieur!