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Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Willkommen zu Ihrem wöchentlichen Ausflug in den Himmel für klassische Sammlerfahrzeuge. Diesmal reicht die Auswahl von einem göttlichen Ferrari bis zum vielleicht coolsten VW Bulli, der uns je über den Weg gelaufen ist!

Rally Royalty

Als Motorsportfan, genauer gesagt, als Anhänger der Rallye-Weltmeisterschaft, hatte man Ende der 1990er-Jahre die Qual der Wahl. Entweder drückte man dem sanftmütige und dennoch unerbittlich schnellen Briten Richard Burns, der den mächtigen Subaru Impreza steuerte, oder dem Finnen Tommi Mäkinen (Spitzname „Flying Finn“) in seinem von Ralliart aufgebauten Mitsubishi Lancer EVO VI die Daumen. 

Während sich der Kampf auf den Rallyesonderprüfungen zuspitzte, wurde auch das Duell der Straßenversionen immer hitziger. Dieser in Japan zum Verkauf stehende EVO VI RS gehörte zu den Homologations-Specials von Mitsubishi. Zwar basiert er auf der gleichen Plattform wie der Evo IV und V, wurde aber in vielen Bereichen verbessert, vor allem durch Gewichtseinsparungen und Verbesserungen bei der Kühlung und Zuverlässigkeit des 2,0-Liter-DOHC-Motors (4G63) mit Ladeluftkühlung. Der in Scotia White lackierte und mit 17-Zoll-Leichtmetallfelgen von O.Z. Racing und Bremsen von Brembo ausgestattete Evo VI ist eine der besten Fahrmaschinen der 90er-Jahre, zumal im – wie  bei diesem Exemplar mit nur 3000 Kilometern auf der Uhr – nahezu neuwertigem Zustand. 

 

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BMW-Retter und Bergmeister

Der BMW 700 war das Auto, das BMW an der Wende von den 1950er- zu den 1960er-Jahren rettete. Denn wegen finanzieller Schwierigkeiten drohte die Übernahme durch Daimler-Benz. Dass dieses 700 Coupé (es gab auch eine Limousine, später auch ein Cabriolet) neben den ausdrucksstarken Scheinwerfern und der maritim anmutenden Bi-Color-Lackierung italienisches Flair umhüllt, verwundert nicht, war doch Michelotti am Design des kleinen und von einem im Heck installierten Zweizylinder-Boxer angetriebenen Modells beteiligt. Im Innenraum finden Sie kein weiches Merino-Leder oder Karbonfaser-Verkleidungen wie in einem modernen BMW, sondern ein hauchdünnes Lenkrad und ein sehr simples Armaturenbrett. 

Dieses extrem originale 700er Coupé hat sein ganzes Autoleben in Portugal verbracht. Ein wahres Juwel, in Originallackierung und sogar den identischen Leder- und Interieur-Materialien wie an dem Tag, an dem es aus der Fabrik rollte! Das 700 Coupé war auch im Motorsport erfolgreich: Rennfahrer-Legende Hans Stuck errang 1960 noch im Alter von 60 Jahren mit einem solchen BMW den Titel des deutschen Bergmeisters – und trat dann zurück! 

 

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DTMeisterstück

Er basiert zwar auf einem Mercedes-Benz CLK aus den frühen 2000er- Jahren. Einer Ära, in der der Stern von Untertürkheim aufgrund von Rost- und Elektrikproblemen etwas an Glanz verloren hatte. Aber trotz aller Turbulenzen gab es immer wieder Blitze der Brillanz. Dieser CLK DTM ist nicht nur ein Blitz, er ist ein Blitz mit anmontiertem Kompressor. 

Zur Feier des DTM-Titelgewinns durch Bernd Schneider in der Saison 2003 legte Mercedes-Benz 100 Exemplare des CLK DTM Coupés auf, davon nur 40 mit Rechtslenkung. Das macht dieses ganz in Schwarz gehaltene RHD-Exemplar zu einer echten Rarität. Zugleich hat es seit seiner Neuanschaffung im Jahr 2005 nur etwas mehr als 17.000 Kilometer zurückgelegt. Sie suchen einen zertifizierten modernen Klassiker, der im Wert noch steigen wird? Dies ist sicherlich einer!

 

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Fit für den Captain

Es gibt nur wenige Fahrzeuge, die auf Anhieb so viel Sympathie erwecken wie ein Volkswagen T1 Bulli. Als Symbol der freizügigen 1960er Jahre ist der Liebesbus mit geteilter Frontscheibe („Splitty“) ebenso charmant wie vielseitig und wurde von sonnenverwöhnten Surfern und Hippies bis hin zu Soldaten gleichermaßen geschätzt. Dieses „Rebuilt“-Modell auf Basis einer Exemplars aus dem Jahr 1967 wurde jedoch für Abenteuerreisen gebaut und ist einer der am besten ausgestatteten und stilvollsten Camper-Vans, die wir je gesehen haben.

Dieses in Schweden zum Verkauf stehende Exemplar ist in der Audi-Farbe Ipanemabraun in Kombination mit einem am Bug V-förmig zulaufenden Oberteil in Weiß lackiert und wurde sowohl innen wie außen komplett restauriert und modernisiert. Hinter den Hinterrädern sitzt ein 2,0-Liter-Käfer-AS41-Motor, während das Innere ein Fest aus Leder und Holz darstellt. Wenn Rum Ihr Lieblingsgetränk ist, könnte dieser von „Captain Morgan“ inspirierte Van der perfekte Begleiter für Ihren nächsten Roadtrip sein.

 

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Bellissima/4

Während der Daytona hübsch, der Dino mit seinem V6 unorthodox und der 250 Lusso wunderschön ist, ist der 365 GTC/4 unserer Meinung nach einer der schärfsten und fast schon erotischsten Ferrari aller Zeiten. Dieser 2+2 Grand Tourer blieb nur zwei Jahre (1971/72) in Produktion und basierte auf der Plattform und dem Antriebsstrang des 365 GTB/4 „Daytona“. Angetrieben vom formidablen 4,4-Liter-Colombo-V12 schickte er über ein Fünfgang-Schaltgetriebe 335 PS auf die Hinterachse. Ein GT, der die Freude am Langstreckenfahren wecken sollte. 

Vom 365 GTC/4 hat Ferrari nur 505 Exemplare hergestellt, was dieses neu in Italien, aber dann ab 1978 und bis heute in den USA beheimateten Modells in Rosso Cordoba über einem braunen Leder-Interieur zu einer echten Rarität macht. Da die Ferrari-begeisterte Welt der Klassiker-Sammler weiterhin bevorzugt die seltensten Modelle aufkauft, dürfte dieser unauffällige und etwas unterschätzte V12-Langstreckenkreuzer nicht lange auf einen neuen Käufer warten. Also zögern Sie nicht zu lange. 

 

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