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Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Mit über 7.500 verrückt-wunderbaren Autos, die sich auf dem Classic Driver Markt tummeln, kann die Wahl des passenden Fahrzeugs eine schwierige Aufgabe sein. Aber zum Glück sind wir zur Stelle, um einige brandheiße Klassiker zu präsentieren, die Ihnen vielleicht durch die Maschen gerutscht sind!

La Pantera

Als die Welt ein neues Jahrzehnt begrüßte und die Swinging Sixties hinter sich ließ, tat man sich schwer, Modelle zu finden, die Stand 1970 die Merkmale eines echten Supersportwagens aufwiesen. Was vor allem an der schieren Dominanz des Lamborghini Miura lag. Das in Modena ansässige Unternehmen De Tomaso schaffte 1971 mit der Einführung der ersten Generation des Pantera den Durchbruch in diesen elitären Kreis. 

Es dauerte 20 Jahre, ehe 1990 eine gründlich überarbeitete zweite Generation des „Panthers” erschien, zu dem auch dieses neu in Deutschland zugelassene und jetzt in Belgien zum Verkauf stehende Exemplar mit 305 PS starkem Ford 5,0-Liter-V8 gehört. Als eines von nur 38 bei der Carrozzeria Embo in Turin gebauten GTSi-Modellen besticht es durch seine von keinem Geringeren als Marcello Gandini gezeichnete Facelift-Karosserie. Das Ergebnis ist ein tiefliegendes Mittelmotor-Monster mit markantem Heckspoiler, ein wahrhaft einzigartiger und optisch eigenständiger Supersportwagen, der garantiert die Blicke auf sich zieht, wo immer Sie ihn aufheulen lassen!

 

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Das Ass im Ärmel zücken

Man schrieb das Jahr 1953, und ein talentiertes Team aus Ingenieuren und Designern bei AC Cars in Thames Ditton (Surrey) wagte sich an seine neueste Kreation – den Ace. Das „Ass“ machte seinem Namen alle Ehre und sprach mit elegantem Design, beeindruckender Agilität und Sechszylinder-Reihenmotor von AC, Ford oder – wie in diesem Fall Bristol – schnell Rennsportbegeisterte auf der ganzen Welt an. Wir alle wissen, dass der Ace die Startrampe für jenen Klassiker war, der mit ein wenig Hilfe von Carrol Shelby und als „Cobra“ bald zu einem der legendärsten Rennwagen aller Zeiten avancierte.

Unser Exemplar verließ das Werk in Thames Ditton im November 1957 mit Ziel USA, genauer AC Imports in Arlington (Virginia). Nach dem Verkauf durch seinen ersten Besitzer im November 1960 gelangte der AC in den Besitz von C J Lynch aus Boulder (Colorado), der ihn vierzig Jahre lang, zunächst von 1961 bis 1965 bei SCCA-Veranstaltungen und dann nochmals von 1978 bis 2003 (bei historischen Classic Car Events) einsetzte! 2019 kehrte der Brite ins UK zurück, wo ihn sein dritter und aktueller Besitzer eine über 30.000 Pfund teure Restaurierung bei AC Heritage Works spendierte, inklusive des originalen Werks-Interieurs und in der Optik des von Lynch in den 1960er-Jahren eingesetzten Modells. Dank FIA-Papieren ist dieses Ass unter anderem startberechtigt für alle Goodwood Events und die Mille Miglia. 

 

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Eine Göttin in weiß

Der Citroën DS gehört zu den absoluten Favoriten des Classic Driver-Teams und markiert für uns den Gipfel an französischer Extravaganz und Charme. Als die „Göttin“ 1955 die etwas fade Automobillandschaft betrat, definierte sie den Begriff des Automobils neu. Neben einem völlig neuartigen Exterieur mit einem Innenraum, der Stil ausstrahlte und eher an eine Wohnung aus der Mitte des Jahrhunderts als an ein Transportmittel erinnerte.

Dieses in London stehende Exemplar mit Linkslenkung, ein DS21 Pallas Baujahr 1970 mit elektronischer Einspritzung (Bosch D-Jetronic) für den 2,1-Liter-Motor und Halbautomatik (mit hydraulischer Gangvorwahl), blieb von 1970 bis 2019 im Besitz derselben (französischen) Familie. Ehe das bis heute 113.000 Kilometer gelaufene Modell den Weg ins Vereinigte Königreich fand, wo es einer beeindruckenden Restaurierung inklusive einer Neulackierung in der Original-Farbe Blanc Cygne unterzogen wurde. Auch das Interieur präsentiert sich komplett aufgefrischt, korrekt im Stil der von Citroën in den späten 60er- und frühen 70er-Jahren verwendeten Muster und Farben. Der für seine hochwertigen Leder-Interieurs für DS und SM bekannte Spezialist Enzo Forgione aus Bozen hat diesem DS ein Wohnzimmer aus braunem Leder verpasst, stimmig ergänzt durch Chromakzente zum Beispiel für die Türgriffe. Wenn Sie auf der Suche nach dem perfekten familienfreundlichen Klassiker sind, dann suchen Sie nicht weiter!

 

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Bringing Bugatti Back

Es war eine herausfordernde Aufgabe, eine entschlafene Automarke zu früherem Ruhm zu verhelfen. Vor allem, wenn der Mythos auf der zeitweilig totalen Dominanz bei Automobilrennen und der Kreation der exklusivsten Sport- und Tourenwagen der 1930er-Jahre beruhte. Doch genau das hatte sich der italienische Unternehmer Romano Artioli vorgenommen, als er 1987 Bugatti Automobili gründete. 

Wir alle wissen, dass sein Traum nur ein Jahrzehnt währte. Doch gehören die bis dahin gebauten Kreationen aus Campogalliano zu den innovativsten und radikalsten im damals auch von Ferrari, Jaguar oder Porsche beschickten Supercar-Segment. Auf den Bugatti EB110 GT folgte der EB110 Super Sport. Dieses Modell von 1993, das am 8. Dezember bei der New York Auktion von RM Sotheby’s versteigert wird, ist einer von drei SS-Prototypen, mit denen das Werk neue Komponenten testete. Als einziger des Trios hat er zum Beispiel zwei Tanks, eine Motorabdeckung aus Kohlefaser und einen modifizierten Gangwählhebel. Während im Heck jener V12 sitzt, mit dem ein EB 110 bei Rekordversuchen 1992 in Nardò 342 km/h erreichte…

Der EB110 Prototyp blieb bis 1995 im Besitz von Bugatti und wurde Ende 1997 an seinen ersten (holländischen) Besitzer verkauft, der ihn bei Dauer Racing auf eine Straßenzulassung umrüsten ließ. Der Wagen hat bis heute 3528 Kilometer zurückgelegt und glänzt in der Farbe Grigio Metallic über einem Interieur in Blu Scuro samt blauen Sicherheitsgurten. Der EB 100 SS steht sinnbildlich für die unermüdliche Leidenschaft von Bugatti Automobili. Die EB110-Baureihe legte den Grundstein für die späteren Erfolge der Marke unter Volkswagen-Regie und sorgte dafür, dass der Name Bugatti überhaupt wieder bekannt wurde und weiterhin für Opulenz und technologische Exzellenz stand.

 

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Einfachheit hat eigene Reize

Es ist kein Geheimnis, dass wir Verfechter jener liebenswerten Kleinwagen sind, die in den 1980er- und 1990er-Jahren die Welt eroberten. Der Fiat 126 steht bis heute noch immer etwas im Schatten seines robusteren Bruders, des Panda und vor allem des Panda 4x4. Das bedeutet, dass Sie diese Schräghecklimousinen mit ihrem luftgekühlten Zweizylinder-Viertakter im Heck immer noch zum Schnäppchenpreis erwerben können.

Dieses erbsengrüne Exemplar aus dem Jahr 1974 mit einer Laufleistung von 21.900 Kilometern ist ein echter Hingucker und weist kaum Gebrauchsspuren auf – eine Seltenheit bei einem 126er. Denn trotz ihrer geringen Größe waren sie unglaublich langlebig, was bedeutet, dass es nur sehr wenige gab, die ein Dole Vita-Autoleben genossen. Zum pastellfarbenen Äußeren gesellt sich ein Hauch von Luxus in Form von hellbraunen Ledersitzen, die sich auch auf den Türverkleidungen wiederfinden. Für Wochenendausflüge hat dieser in Italien zum Verkauf stehende 126 sogar einen Koffer, der exakt in den vorderen Stauraum („frunk“) passt!

 

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