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An Bord dieses brachialen Bell Aurens Longnose bebt die Wüste

Wollten Sie schon immer mal Lawrence von Arabien spielen? Und eigenhändig Akaba erobern? An Bord dieses bei Thiesen in Hamburg zum Verkauf stehenden automobilen Rennkamels auf Basis Land Rover Serie II werden solche Träume Realität...

Nicht alle Autos wurden gleich erschaffen, und vielleicht reicht keines an die schiere Macht dieses Bell Aurens Longnose von 1968 heran. Der auf Basis eines Land Rover Serie II A von 1967 basierende Titan, einer von nur zwei gebauten Prototypen, kommt weder aus England noch aus der Wüste, sondern aus Deutschland! Es waren die hiesigen Landi-Lovers Thomas Bell und Holger Kalvelage, die diese Mischung aus Sportwagen der 1930er-Jahre, Wüstenrennboot und brachialem Offroad-Monster umsetzten. Die Aluminium-Karosserie wurde bei Lorenz + Knorr-Held in Erlangen handgefertigt, mit einer „Nase“, die Pinocchio in den Schatten stellen würde, und genug Präsenz auf der Straße, um eine Polizeistaffel zum Anhalten und Anstarren zu bringen. Überraschenderweise wird dieser besondere Geländewagen nicht von einem Merlin-Motor der Spitfire angetrieben (obwohl ursprünglich Flugzeugmotoren für eine Kleinserienproduktion geplant waren). Stattdessen steckt unter der zwei Meter langen „Longnose“ ein 350 PS starker V8 aus dem Range Rover, von JE-Engineering aus Coventry von 4,6 auf 5,0 Liter Hubraum aufgebohrt. Die zwei Sitze wanderten dafür nach hinten, knapp vor die Hinterachse. Während allein die Silhouette – sei es mit aufgesetztem Hardtop oder radikal offen – schon sprachlos macht, warten im Innenraum weitere Schmankerl.

Fabelhafte Details wie der originale Cricket-Ball-Schaltknauf, das geschnürte Lenkrad, die weiß hinterlegten Smiths-Instrumente, der Holzfußboden oder die beiden Vollschalensitze mit Nappalederbezug und Schroth Gurten haben uns, nun ja, umgehauen. Aber auch die Qualität der Verarbeitung dieser atemberaubenden Kuriosität mit ihren beiden U-förmigen Überrollbügeln und dem aus Alu gefertigtem Hardtop ist ebenso beeindruckend. Die satinierte, sandfarbene Lackierung passt perfekt zum Wüstenhabitus des mit einer zweitgeteilten Heckklappe aufwartenden Monsters. Die aus Edelstahl gefertigten Sidepipes, Lederriemen für die Motorhaube und die fetten Mickey Thompson-Geländereifen runden das ganze Kunstwerk stimmig ab und lassen erahnen, wieviel Arbeitsstunden damals in das Auto geflossen sind. Selbst ein eigenes Markenlogo wurde kreiert – es hat seinen Ursprung im felsigen Ennedi-Gebirge, wo Höhlenzeichnungen von auf Kamelen reitenden Touaregs gefunden wurden. Wenn Sie also planen, in naher Zukunft im Alleingang auf den Spuren der großen Entdecker und Eroberer unterwegs zu sein, dann bietet dieser Bell Aurens Longnose ein unglaublich stilvolles und kompetentes Expeditionsfahrzeug. Zumal eine deutsche Straßenzulassung und auch ein aktuelles Wertgutachten beiliegen.

 

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