In vielerlei Hinsicht ist Schweden tatsächlich eine Traumdestination für Besitzer von Hypercars und klassischer Autos. Die skandinavische Landschaft ist einfach atemberaubend, während andererseits das hervorragend gepflegte und kurvenreiche schwedische Straßennetz einen von raschen Gangwechseln träumen lässt und das Echo des Motors seinen Widerhall entlang der Fjorde entfaltet. Was Wunder, dass Schweden auch das Geburtsland von Koenigsegg, eine der weltweit führenden Hypercar-Marken, ist. Am vergangenen Wochenende fand die jüngste automobile Attraktion des skandinavischen Landes statt: Gut 10.000 Besucher strömten zu dem wunderschönen Anwesen Båstad, um die Premiere von The Aurora Concours zu erleben.
Mit unserem CEO JP Rathgen als Moderator dieser Schau, tauchte Classic Driver tief in diese nordische Feier der Pferdestärken ein. Das Wochenende startete am Freitagmorgen mit berauschendem Getöse, als die teilnehmenden Hypercars und Klassiker für The Aurora Tour d´Elegance ihre Motoren zum Leben erweckten, ehe sie dann nach Norrviken zum Auftakt der Festivitäten zurückkehrten.
Die Königlichen Hoheiten Prinz Carl Philip und Prinzessin Sofia von Schweden gaben sich bei diesem Event ebenso die Ehre wie ein weiterer royaler Teilnehmer, nämlich Schwedens King of Speed Christian von Koenigsegg, der begleitet von einer geisterhaften Schar von in Karbonfaser gekleideten Hypercars erschien. Der CC850 stahl allen die Schau mit einem Leistungsgewicht von eins zu eins und einem cleveren manuell betätigten Automatikgetriebe, aber auch der jüngste Rekordhalter des Unternehmens sorgte für Furore: Der Jesko Absolut höchstpersönlich, der kürzlich den Sprint von 0 auf 400 Stundenkilometer in nur 27,83 Sekunden absolvierte.
Allerdings war die fraglos größte Enthüllung des Wochenendes der absolut einmalige, nur einmal gebaute Koenigsegg Chimera, der das klassische Exterieur des Agera mit dem wahnwitzigen Antriebsstrang und innovativen Getriebe des CC850 verbindet, inklusive der Schaltwippen, die drei unterschiedliche Arten des Gangwechsels ermöglichen. Restomod-Liebhaber kamen ebenfalls auf ihre Kosten mit dem skandinavischen Debüt des HWA EVO.
Christian stieß auch mit Alex Hirschi – alias Supercar Blondie – von SBX Cars zu einem spannenden Podiumsgespräch über Hochleistung mit JP zusammen. Es gab natürlich jede Menge fesselndes Metall, das Besucher zwischen den Talks in seinen Bann zog, beispielsweise fantastische Präsentationen von BMW Classic, Chromecars – die ihre Black & Gold Collection zeigten – und Motikon als Classic Car-Partner des Events.
Natürlich waren alle auf den Sonntag gespannt, der Tag, an dem die Concours-Gewinner verkündet wurden. Wir gratulieren den Siegern der Dekaden-Preise, zu denen ein Rolls-Royce Silver Ghost von 1920 gehörte, ein Mercedes-Benz 540K von 1938, ein Aston Martin DB 2/4 von 1955, ein Lamborghini Islero von 1969 und schließlich auch noch ein Ferrari F40. Und natürlich sollten wir an dieser Stelle nicht The Northern Light Award vergessen, der an den Teilnehmer mit der weitesten Anreise vergeben wurde – in diesem Fall ein hervorragender Mercedes-Benz 300 SL „Flügeltürer“ von 1954, der 1.400 Kilometer gefahren war, um bei dem Debüt von The Aurora Concours dabei zu sein.
Und damit kommen wir zu den beiden wichtigsten Gewinnern dieses Wochenendes. Die Kategorie Hypercar entschied der schier unglaubliche weiß über rote Bugatti Veyron Grand Sport „Wei Long“ von 2012 für sich, der Classic Award ging an Duccio Loprestos wundervolles Lancia Florida Coupé von 1955. Unser persönlicher Favorit? Eine ganz, ganz schwierige Entscheidung, aber wir konnten einfach nicht anders, als immer wieder bewundernd zu dem spektakulären Ferrari 512 BB/LM von RMD aus dem Jahr 1981 zurückzukehren, während der fabrikneue Porsche 718 Spyder RS von Springbok einen unwiderstehlichen New Car-Appeal verströmte.
Insgesamt belegte der Aurora Concours mehr als überzeugend, dass Skandinavier mit genauso viel Leidenschaft für Autos brennen wie andere Nationen auch. Was erste Auflagen betrifft, war die Premiere dieses Events nichts weniger als ein Riesenhit. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen in Schweden im kommenden Jahr!
Fotos von Keno Zache