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Al Capone gefällig? Diese 10 Autos verkörpern die wilde Ära der Prohibition

Wir entführen Sie ein Jahrhundert zurück, als Mafia-Dons und Gangster in einigen der schönsten amerikanischen Automobile Gummi gaben und sich Verfolgungsjagden mit dem Gesetz lieferten. Einige Exemplare kommen demnächst bei Gooding & Company unter den Hammer.

Ein frisch aufgebügelter Nadelstreifenanzug, eine dicke kubanische Zigarre im Mundwinkel, ein Bündel – meist schwarzem – Geld in der Tasche und natürlich eine geladene Thompson-Maschinenpistole – doch da fehlt etwas. Für die Mafia-Bosse der dreißiger Jahre war der moderne Schlüssel-Brieftasche-Smartphone-Dreisatz etwas komplexer. Statt Handy kam die Maschinenpistole in haarigen Situationen vermutliche gerade recht, aber die Schlüssel zum perfekten Getaway-Auto genossen seinerzeit die höchste Priorität.

Die amerikanischen Autos, die während der dreißiger Jahre gebaut wurden, waren ihren Besitzern nicht unähnlich: Unverwüstlich, schlicht, aber dafür sehr stylish. Das Automobil war damals zwar noch ein sehr junges Phänomen, doch das hinderte Marken wie Chrysler, Ford und Studebaker nicht daran, auf Teufel komm raus die extravagantesten Fahrzeuge zu entwickeln. Mit Ihnen über die Avenues von Chicago oder New York zu cruisen, geriet garantiert zum Spektakel. Schon 1930 war Ford dabei, das zwanzigmillionste Auto vom Band rollen zu lassen und Autofahren wurde damit für jene mit Geld immer greifbarer, und auch für jene mit schmalem Geldbeutel.

Für jene, die mit Geld nur um sich werfen konnten – sei es ehrlich oder illegal erworben -, war die Auswahl schier unendlich. Zum Beispiel dieser Lincoln KB von 1934: Er wurde als Zwölfzylinder-Cabriolet für die feinen und nicht ganz so feinen New Yorker der Upper East Side entworfen und bot sieben Passagieren Platz, die sich der Frischluft Manhattans auszusetzen wünschten. Man musste dazu nur vom Chauffeur das Leinwanddach, das selbst schon so lang wie ein Fiat 500 war, zurückschlagen lassen. Autos boten nicht nur das Potenzial der neuen Mobilitätsform, sie waren auch Statussymbole, die mehr noch als ein Maßanzug oder eine Villa auf Long Island Reichtum zur Schau stellten. Wenn man bei Rockefellers in einem unverschämt langen Cadillac oder Lincoln vorfuhr, dann war man der VIP der VIPs. Der Große Gatsby konnte ein Lied davon singen. 

Hier sind zehn der coolsten Vorkriegs-Chromträume, die wir bei Gooding & Companys Estate of Mark Smith-Versteigerung am 7. April entdeckten.