Click-Clack!
Während die Welt ein weiteres Jahr älter geworden ist und das Werk in Maranello immer mehr Hypercars mit Hybridantrieb und Kohlefaser-Karossen ausspuckt, sah der geschäftige Montagebereich zu Beginn des neuen Jahrtausends ganz anders aus. Da war der 550 Maranello das Aushängeschild von Ferrari im GT-Segment.
Dieses gepflegte Exemplar von Autoclass aus dem Jahr 1999 mit 36.000 Kilometern auf der Uhr in der Farbe Blu Pozzi lockt mit dem manuellen und in der Ferrari-typischen, weil offenen Schaltkulisse geführten Sechsgang-Getriebe. Das jeden Gangwechsel mit einem „Blick-Clack“ quittiert. Von diesem auch optischen Highlight fällt der Blick auf eines der wohl schönsten Interieurs der modernen Ferrari-Ära. In diesem Fall in beiges Leder gehüllt, aber ohne von auf Annäherung reagierende Sensortasten und Touchscreens, sondern noch mit manuell zu bedienenden Tasten und Drehreglern. Wir wussten wirklich nicht, wie gut wir es im Jahr 2000 hatten, oder?
Self-Preservation
Wir alle kennen das mutige Trio in Rot, Weiß und Blau aus Peter Collinsons „The Italian Job“. Aber wir fragen uns oft, ob es jemals Debatten über alternative Farben gab, die man hätte verwenden können. Ersetzen Sie zum Beispiel das Blau durch dieses leuchtende mandelgrüne Exemplar von My Mini Revolution in Houdan (Frankreich). Und Sie haben einen echten italienischen Patrioten, schließlich sind die Farben der dortigen Trikolore Grün/Weiß/Rot. Ganz zu schweigen von DEM Trendauto der Swinging Sixties.
Dieser Mini Cooper S Mk II aus 1969 ist einer von nur 2687 gebauten Exemplaren, wurde neu in Frankreich zugelassen und hatte drei liebevolle Vorbesitzer. Er wurde sorgfältig restauriert, präsentiert sich aber sowohl in Bezug auf die Karosserie als auch auf den (komplett überholten) Motor und das Getriebe original. Lediglich die Hydrolastic-Federung wurde zugunsten eines dynamischeren Handlings gegen eine Feder/Dämpfer-Konstruktion ausgetauscht. Optische Schmankerl sind das Lenkrad, der bis 200 km/h reichende Tacho und die vier Zusatzscheinwerfer im komplett chromierten Kühlergrill. Sollten wir eine Bucket-list von Autos zusammenstellen, die man unbedingt einmal gefahren haben muss, dann verdient der originale Cooper S sicherlich einen Platz auf ihr!
Das Cabrio, das wir nie für möglich hielten
Porsche hat über die Jahre einige bemerkenswerte Offen-Modelle entwickelt. Vom irrwitzig schnellen 911 Turbo S Cabriolet über das immer etwas unterbewertete 944 Cabrio bis zu jedem colour-coded-Speedster schafften die Stuttgarter über alle Jahrzehnte mühelos die schmale Gradwanderung zwischen dachloser Schönheit und Performance. Doch gab es einen Porsche, der nie in den Genuss dieser offenherzigen Behandlung kam. Dachten wir zumindest immer…
Die Rede ist vom 928, dem sportlichen viersitzigen Grand Tourer, der zunächst den 911 ersetzen sollte, es zum Glück dann aber nicht tat, sondern mit seinem im Bug eingebauten V8 seine eigene Fangemeinde fand. Heute gilt er, ebenso wie 968 und 944, längst als Kultklassiker. Wobei dieser bei Daniel Schmitt und Co. aus St. Louis (USA) zum Verkauf stehende S4 Baujahr 1989 noch dazu besonders selten ist. Denn er wurde 1993 als einer von nur fünf Coupés bei der Z Motor Company (ZMC) aus Norwalk (Kalifornien) zum Cabrio umgebaut. Der in Murano Grün über einem Lederinterieur in Tan lackierte, reichhaltig ausgestattete und von einem ungewöhnlichen Heckspoiler gekrönte S4 hat erst 34.700 Kilometer - eine spannende Alternative zu den konventionelleren Drop-Tops von Porsche.
Delta Blues
Ein starker Typ auf der Straße und ein absolutes Kraftpaket im Gelände. Der Lancia Delta Integrale scheint mit jedem Jahr, das wir uns von den glorreichen Tagen der Gruppe B entfernen, mehr Respekt und Zuneigung bei den Rallye-Fans zu gewinnen. Im einzigartigen Farbton Derby Green Metallic über einem Alcantara-Interieur präsentiert sich dieses Evo 1 Exemplar weitaus dezenter, ja edler als die in ikonischer Martini-Livery aufgetretenen Wettbewerbsmodelle.
Dieser 1992 neu an einen Händler im österreichischen Burgenland ausgelieferte Lancia hat noch einen an der ursprünglichen Stelle eingebauten Wassertank. Eine Option, die für die Homologation als Rallyemodell nötig war, aber nur in weniger als der Hälfte der insgesamt 2500 gebauten Exemplare installiert wurde. Der Integrale gelangte 2016 nach Frankreich, wo er jetzt mit einer Laufleistung von 90.500 Kilometern in sehr originalgetreuem und gepflegtem Zustand vom Pariser Händler Mecancus angeboten wird.
Grandioser Golf GTI
Es ist heutzutage so selten, einen komplett originalen Volkswagen Golf GTI der ersten und ab 1976 gebauten Generation zu sehen. Schon der Anblick der dünnen roten Kühlerumrandung lässt dann unser Herz höherschlagen. Das gilt umso mehr für Exemplare wie dieses von Gruppo Promotor in Italien, das für Einsätze bei von der FIA ausgeschriebenen Bergrennen für historische Fahrzeuge aufbereitet wurde. Dabei blieben der Charakter und der Charme des Autos fast unverändert.
Der GTI kommt mit einem FIA-zertifizierten Sassa Überrollkäfig, Schalensitzen von OMP, Sparco Gurten, Schnellverschlüssen für die Motorhaube und Heckklappe sowie einem mit Alcantara bezogenen Lenkrad von OMP, mit dem man jeden Scheitelpunkt ohne schweißnasse Innenhandflächen exakt anvisieren kann. Wenn Sie sich vorstellen können, mit diesem GTI 2024 die Berge hochzujagen, dann könnte dieser „hotter-than-hot hatch“ Ihr Ticket zu Siegerehren sein!