Glanzvoll in Grigio Flemington
Es gibt da eine Schöpfung aus der Mitte der sechziger Jahre, die unverzeihlich übersehen worden ist – wir denken, dass das sich dringend ändern muss. Der Maserati Mistral gehört zu den unbestreitbar besten Sportwagen aus jener goldenen Epoche. Weil nur 124 Mistral Spyder gefertigt wurden, lässt diese Göttin in Grigio einen 250 GTB oder einen E-Type geradezu wie Massenware in der Ford Fiesta-Liga aussehen.
Nur 124 Autos als Produktionszahl ist schon Seltenheit genug, aber dieses Exemplar, das von der Scuderia Azzurra angeboten wird, stammt aus einer Serie von nur zwölf Fahrzeugen, die alle die klassische Armaturentafel und die wunderbar gezeichneten Jaeger-Instrumente besitzen. Es darf wirklich als Juwel bezeichnet werden. Es wurde nicht nur in seiner Zeit hervorragend gepflegt, inzwischen ist es auch nach höchstem Standard restauriert worden. Vermutlich befindet sich dieser Mistral heute in einem Zustand, der besser ist, als 1965 beim Bandlauf. Die grundlegende „Frame-off“-Restaurierung ist selbst schon ein Beispiel für die Hingabe an Perfektion. Nach beeindruckenden 3.800 bis 4.000 Arbeitsstunden erstrahlt diese Rarität erwartungsvoll für einen künftigen Besitzer.
“For Virgil”
Die Welten der Mode und der Autos sind gar nicht so verschieden. Beide sind unerbittlich den Trends auf der Spur, beide versuchen ihr Publikum mit einer präzisen Zielsetzung zu gewinnen, die den Käufer eines Autos oder eines Kleidungsstücks in ein umfassendes Bedürfnis nach Besitzen müssen taucht. Viele haben dieses Kunststück versucht, viele sind an diesem Anspruch gescheitert, doch keiner überwand Grenzen wie der vor Kurzem verstorbene Virgil Abloh.
Geboren und aufgewachsen im US-Bundesstaat Illinois, wurde Abloh vor allem bekannt als Artistic Director von Louis Vuitton Men und CEO des Streetwear-Labels Off-White. Aber sein Talent blieb nicht auf Mode beschränkt, denn Architektur, Engineering, Musik und – richtig geraten! – Autodesign faszinierten ihn ebenfalls. Abloh arbeitete mit Mercedes-Benz am Project Maybach und schuf zwei einzigartige Exemplare. Das erste war ein extremer, solar betriebener Roadster für uns Luxus liebende Offroader-Fans, der andere war ein neu interpretierter S680. Während der Roadster ein Showcar blieb, wurden 150 dieser reimagined S680 gebaut, die quasi vom Band weg von der globalen Elite gekauft wurden. Wenn Sie sich beeilen, könnten Sie sich diesen Maybach noch rechtzeitig bei AutoSL sichern!
The Full Monty
Vielleicht liegt es an der Hitze der letzten Wochen, aber hier bei Classic Driver haben wir von den perfekten sonnendurchfluteten Klassikern geträumt und dem sanften Fahrtwind, den sie uns bescheren. Wenigen ist das mit so viel Charme gelungen wie dem Alfa Romeo Montreal.
Dank Filmen wie „Die Reifprüfung“ mit Dustin Hoffman, der den Alfa Romeo Spider Duetto als unvergleichliche Verkörperung von Freiheit präsentierte, waren die späten 1960er eine traumhafte Ära für die italienische Marke. Der Status als globale Ikone der Coolness wurde mit dem Montreal, der ebenfalls in 1967 debütierte, weiter untermauert. Im Lauf der Jahre bewiesen Modelle wie dieses Exemplar in Oro Metallizzato von 1972 wie wirklich schön dieser Sportwagen auch jetzt noch ist. Wir verdanken das einem 29-jährigen Designer mit Namen Marcello Gandini, der damals für Bertone arbeitete.
Rallye-bereiter Rolls-Royce
Verfeinerung, Opulenz, Qualität und eine Dosis britischer Charme. Begriffe, die sich auf diese Landyacht namens Rolls-Royce münzen lassen. Das war immer der Fall, bis jemand auf den Gedanken kam, mit diesem Luxus-Superlativ an der aufreibenden Rallye schlechthin, der Paris Dakar, in 1981 teilzunehmen. Manche werden die Geschichte dieser beiden Franzosen kennen, die sich diesem furchteinflößenden Rennen stellten, aber wir konnten im letzten Jahr das originale Auto in St. Moritz in Augenschein nehmen, um Ihnen alles über diese einmalige Kreation verraten zu dürfen.
Deshalb sollten Sie sich diesen Silver Spirit von 1982 als straßentauglichen Stallgefährten des schlammverliebten Corniche vorstellen. Ausgestattet mit einigen subtilen Grafiken und mit Upgrades von AV Tuning ausgerüstet, bietet Ihnen dieses Exemplar die Möglichkeit, königliche Powerslides auszuprobieren – in purem 1980er-Chic!
Jener, den niemand wollte…
Wirklich kaum vorstellbar, dass wir einst eine Welt bewohnten, in denen der Porsche 912 als „überflüssig“ und „nicht würdig des Namens Porsche“ galt. Während der 912 das Manko als langsamerer und nicht so aufregender Bruder des strahlenden 911 ertragen musste, richtet sich endlich die gebotene Aufmerksamkeit auf diese Schöpfung, die es sich wirklich verdient hat.
Entwickelt, um die Lücke zwischen dem 356 und dem aufregend neuen 911 zu überbrücken, lancierte Porsche den billigeren und wesentlich weniger leistungsbetonten 912 in 1965. Dieses Exemplar rollte genau zwei Jahre nach dem Datum der Premiere vom Band und erhielt ein Restaurierung bei der keine Schraube und keine Mutter unberührt blieben. Dieser einst verkannte Porsche wartet nun darauf, endlich Freude zu bereiten.
