Orchester mit 599 Oktaven
Natürlich sind wir alle Fans des 360 Challenge Stradale, und manche von uns können sich auch am Nachfolger, dem 430 Scuderia, ergötzen. Doch beim Ferrari 599, und speziell bei dessen Übervariante GTO, die 2010 auf der Beijing Motor Show enthüllt wurde, war es Liebe auf den ersten Blick.
Gran Turismo Omologato war weit mehr als nur ein cool klingender Name, schließlich übernahm der GTO viele Komponenten des nur für die Rennstrecke zugelassenen 599XX. Darunter das Getriebe und die ohrenbetäubende Auspuffanlage, die den 670 PS starken V12-Saugmotor lauter röhren ließ als je zuvor. Ferrari baute – wenig überraschend – nur 599 GTO, von denen viele als zertifizierte zukünftige Klassiker direkt in Sammlerhände gelangten. Dieses in Argento Nürburgring lackierte Exemplar ohne Streifen ging 2011 an den Ferrari-Händler in Lyon und blieb mit seinen bis heute nur zwei Besitzern in Frankreich. In 14 Jahren haben sie im mit schwarzem Alcantara ausgeschlagenen Cockpit nur 23.300 Kilometer zurückgelegt. Wenn Sie nach der ultimativen modernen Interpretation dessen suchen, was es bedeutet, einen Ferrari zu fahren, sind Sie bei dem von L’Art de L‘Automobile in Paris offerierten Vollbluts genau richtig!
Dakar Defender
Die Rallye Dakar 2025 läuft seit gestern, und während wieder Hunderte von Fahrern, Navigatoren und Teams in Saudi-Arabien gegen härtestes Gelände, unerbittliches Wetter und starke Konkurrenten auf zwei und vier Rädern kämpfen, gab JLR ein Werks-Engagement bei der Dakar bekannt – für drei Jahre und beginnend 2026! Wenn Sie an der seit 2021 parallel zur „normalen“ Dakar laufenden „Rallye Dakar Classic" teilnehmen wollen, haben wir mit einem Teilnehmerfahrzeug der damals durch Peru, Bolivien und Argentinien gehenden Ausgabe von 2018 das ideale Fahrzeug gefunden. Denn es ist auch ein Land Rover, der seinerzeit für den Einsatz mit LED-Scheinwerfern, einer Seilwinde, einem verstärkten Überrollkäfig, GPS-Systemen für Fahrer und Beifahrer, Onboard-Wassertanks und vielem mehr aufgerüstet wurde.
Der Landy Baujahr 2010 wird von einem 122 PS starken Turbodiesel angetrieben und wartet nun beim holländischen Händler Keeve Cars auf neue Wüstenabenteuer.
Der unbekannte Homologations-Held
Wir wissen alle um die Vorliebe japanischer Marken für Homologations-Specials, besonders intensiv ausgelebt in den 1990er-Jahren. Egal, ob nun Fan von Subaru oder Mitsubishi, konnte man immer sicher sein, dass die Evo-Varianten des Impreza und Lancer zu den besten Straßenautos gehörten, die diese ansonsten braven Hersteller aufzubieten hatten. Und die sich sogar im Gelände wohlfühlten. Vor diesem Kampf der Rallye-Giganten zeigte jedoch Mazda der Welt, dass sie den 323 Hatchback der dritten Generation für die Homologation in den Gruppe A und N zu einem GTX 16V Turbo 4WD aufmotzen konnten.
Dieser überaus seltene Hot Hatch Baujahr 1986 steht nahe des Flughafens Helsinki beim Händler Harri Asunta und blickt auf eine nicht alltägliche Historie zurück. Denn seine erste Besitzerin war Minna Sillankorva, die sich 1991 mit dem Titel einer FIA Rallye-Weltmeisterin schmücken konnte. Zuvor war sie als Mitglied im Rallyeteam des finnischen Mazda-Importeur Haka-Auto Oy in den Jahren 1986 und 1987 erfolgreich auf Mazda RX-7 Gr.B und einem 323 4WD Turbo unterwegs. Dieses straßenzugelassene Exemplar nutzte die da schon als finnische Ladies-Cup-Gewinnerin etablierte Finnin als Alltagsauto, Rallye-Recce-Mobil oder schnelles Servicefahrzeug. Das 2018 im Rahmen einer „nut and bolt“ Restaurierung komplett neu aufgebaute Stück Homologations-Geschichte befindet sich trotz Tachostand 201.000 heute in einem besseren Zustand als vor 38 Jahren. Sodass es verdient, neben einem Audi 80 Quattro und einem VW Golf GTI 16V geparkt zu werden!
Cabrio-Genuss
Falls Sie es noch nicht bemerkt haben: Wir von Classic Driver sind ziemlich große Fans der Autos, die in den 1980er-Jahren aus Newport Pagnell kamen. Während viele in Großbritannien blieben, wagten sich andere weiter hinaus und wurden speziell für den US-Markt gebaut, Wie dieser V8 Volante aus 1980 im atemberaubenden Farbton Jubilee Silver, den die Animova Garage in Pontiac (Michigan) offeriert.
Dieses Exemplar der Serie 4 mit Fünfgang-Handschaltgetriebe ist eine echte Rarität, denn für Amerika legten die Briten nur 192 Exemplare auf. Es wurde neu in Midland (Texas) zugelassen, gelangte dann nach Kalifornien, ehe es der aktuelle Besitzer (aus dem Bundesstaat Washington) 2005 erwarb. 2011/11 wurden für $30.000 Motor und Antriebsstrang überholt, gefolgt 2019 von einer in Italien durchgeführten „nut and bolt“-Restaurierung samt Neulackierung in der Originalfarbe und neuen Polsterstoffen. Mit nun 61.500 Meilen (98.950 Kilometer) auf der Uhr kann der nächste glückliche Besitzer nun das elegante Cabriolet noch viele Jahre in vollen Zügen genießen!
Das UFO
Wir erblickten einmal einen marineblauen Isdera Imperator 108i, wie er elegant auf einen fast leeren Parkplatz hoch oben in den Schweizer Bergen einbog – und uns mit offenem Mund dastehen ließ. Wir sind uns nicht sicher, ob wir uns jemals von diesem spontanen Zwischenfall erholt haben. Dieser noch heute futuristisch anmutende Sportwagen galt ursprünglich als Hommage an den Mercedes-Benz 300SL „Gullwing“ und ist vermutlich eines von nur 17 produzierten Exemplaren der zweiten Serie – zu erkennen an den Klappscheinwerfern. Das bei Bruce Canepa in Kalifornien wartende Schmuckstück wurde 1991 als seltener Linkslenker neu nach Japan geliefert. Später in Großbritannien neu zugelassen, ehe es in seinem Geburtsland Deutschland ankam, wo es eine Teilrestaurierung erhielt und – wie die Bilder zeigen – auf Linkslenkung umgerüstet wurde.
Der vom heute 84-jährigen Ex-Porsche-Designer Eberhard Schulz konzipierte Flügeltürer wird vom mächtigem M117 Mercedes-Motor angetrieben. Ein Fünfliter-V8 mit 32 Ventilen, der seine Kraft über ein manuelles Fünfgang-Getriebe an die Hinterachse schickt. Fahrzeuge wie dieses, die in sehr geringer Stückzahl produziert und als Sonderanfertigungen hergestellt wurden, sind immer eine einmalige Gelegenheit dar, etwas zu erwerben, das die Welt nur selten gesehen hat. Ausgehend von einem bescheidenen Konzeptauto, das in seinen späteren Versionen sogar den Mercedes-Stern am Bug tragen durfte, ist der nur insgesamt (Serie 1 und 2) 30 Mal gebaute Isdera Imperator ein wahres automobiles Einhorn!