La Familia
Wir erleben oft, dass Erscheinungen wie längst verloren geglaubte Bugatti oder nur zu ihrer Zeit umgeformte Ferrari als „Survivor Cars“ – als authentisch Überlebende - bezeichnet werden. Aber dieser eigenwillige Fiat 1200 Garden Vignale darf ebenfalls diese Auszeichnung für sich beanspruchen.
Entworfen von dem visionären Giovanni Michelotti und von der Carrozzeria Vignale gefertigt, verkörperte diese Schöpfung eine einzigartige Interpretation des Fiat 1200 Coupé in Form einer dreitürigen Kombivariante, die sowohl Sportlichkeit wie Alltagstauglichkeit bot. Inzwischen wurde diese geräumige Kuriosität sorgfältig und liebevoll restauriert. Es wird angenommen, dass dieser 1200 Garden Vignale, der einzig existierende, sprich überlebende, dieser Art ist. Er wäre nicht nur eine aparte Ergänzung einer jeden italienisch gestimmten Sammlung, sondern würde auch beim nächsten Treffen der Tifosi für Staunen sorgen. Er wird bei Catawiki versteigert.
Der letzte Lancia
Jedes Jahrzehnt im Rallyesport hat seine Ikonen, sowohl bei den Autos wie bei den Fahrern. In den 1990ern betraten zwar eine ganze Reihe von Talenten diese Bühne, doch die McRaes, Burns oder Solbergs mussten sich erst gegen einen der großen Heroen des Rallyesports beweisen. Im Jahr 1991 sollte Carlos Sainz noch einmal für Lancia fahren – es war der letzte Auftritt der Marke bei der Rallyeweltmeisterschaft und somit besitzt dieses unverkennbare Exemplar historischen Charakter.
Angetrieben von einem aufgeladenen 2,0-Liter-Reihenvierzylinder, der mit dem Sechsganggetriebe des Lancia Abarth R90 vermählt wurde sowie einem Allradantrieb, der das legendäre Handling und die Leistung ermöglichte, wurde dieser Rallyewagen im Jahr 2019 fachkundig restauriert. Vermutlich befindet er sich heute in einem besseren Zustand, als je zu seiner aktiven Zeit. Er wartet bei ROFGO auf einen neuen Käufer. Als letzter Werks-Lancia, der einen Gesamtsieg sicherte und somit geschichtlich bedeutend ist, schmückt er jede Rallyesammlung!
Bleifuß im Jahr 1934
In den frühen 1930er Jahren war Maserati die Marke, die es zu schlagen galt. Rennwagen wie dieser Maserati 8CM waren die Maschinen, die jeder andere Rennfahrer noch vor der Zielfahne überholen wollte. Mit über 200 PS und einer roten Linie, die bei 6.000 Umdrehungen überschritten ist, war dieser Vorkriegsrennwagen in der Saison 1934 heftig im Einsatz. Er wurde von Team Braillards beiden Fahrern Benoit Falchetto im Wechsel mit Louis Braillard gefahren. Falchetto war halb Franzose, halb Italiener und hatte im Ersten Weltkrieg als Kampfpilot in der italienischen Luftwaffe gedient.
Ein penible Renovierung wurde in Angriff genommen und in den frühen 2000er Jahren abgeschlossen, davor war der Maserati seit dem Zweiten Weltkrieg dem Verfall preisgegeben gewesen. Weil so viele Originalteile wie nur möglich erhalten und andere identifiziert und dem Auto wieder zugeführt werden konnten, sehen Sie heute einen historischen Racer, der mit Originalmotor, -getriebe, Heckachse und Lenkgehäuse ausgerüstet ist. Er wird aktuell von Schaltkulisse angeboten.
Die erschwingliche Ikone
Es gibt viele Autos, die ein Glücksfall fürs Portemonnaie sind, sei es, weil sie ein beeindruckendes Chassis besitzen oder eine geradezu lachhafte Leistung, aber wenig Autos bieten einen so unbestreitbar geldwerten Vorteil wie der Series 1 Jaguar E-Type. Ein Auto, das von Kennern ebenso verehrt wird von Uneingeweihten. Die graziöse Linienführung dieser Schönheit, die Mitte der 60er gebaut wurde, lässt vermuten, dass sie preislich in unerreichbarer Ferne schwebt, aber tatsächlich sind hier die Werte durchaus stabil und erschwinglich geblieben.
Dieses Exemplar ist hierfür ein idealer Beleg: Es wurde in Opalescent Golden Sand konfiguriert und wurde seit der umfassenden Restaurierung nur rund 2.900 Kilometer gefahren. Was man nicht auf den ersten Blick von außen erkennt ist, dass diskret einige Updates vorgenommen wurden wie Klimaanlage, ein zweifaches Motorkühlgebläse und sogar verstellbare Stoßfänger, um das Fahrwerk zu justieren. Wenn Ihnen im neuen Jahr gelassene Touren vorschweben, dann ist dieser Jaguar, der beim US-Händler Northwest European steht, die einzig richtige Wahl.
Ohne Filter
Ach, die siebziger Jahre, als Rauchen als sicher galt und Rennfahren dafür umso gefährlicher war. Eine Epoche, in der Legenden am Lenkrad entstanden, nicht zuletzt, weil sie Talent besaßen und den Sport überlebten: In dieser Zeit wurden auch monströse Schöpfungen wie dieser Ferrari 512 M mit Chassisnummer 1030 aus dem Jahr 1970 geboren.
Dieser Furcht erregende Ferrari duellierte sich mit nicht minder kompromisslosen Gegnern in Daytona, Le Mans, Silverstone, Buenos Aires und Kyalami, um nur einige Stationen seiner Karriere zu nennen. Gefahren wurde er von Größen wie Derek Bell, Hughes de Fierlant und dem verstorbenen Alain de Cadenet. Dieser historisch bedeutsame Rennwagen wird von RM Sotheby´s in Paris vom 4. – 5. Februar 2025 versteigert und auf 9 – 12 Millionen Euro geschätzt. Dagegen zur Tankstelle fahren, um eine Schachtel Camel zu kaufen? Unbezahlbar!