Sweet 16
Wir gehen maßvoll mit dem Begriff „Unicorn“ um, aber wenn es unter Autos ein Einhorn gibt, dann dieser Cizeta V16T von 1993, eines von nur neun gefertigten Exemplaren. Wie alle echten Supercar-Raritäten, die auf der ganzen Welt verstreut sind, wurde dieser Cizeta neu von der Königsfamilie von Brunei geordert und zeichnet sich durch eine von Gandini entworfene Karosserie aus, die selbst einen wütend schnaubenden Stier aus Sant´Agata vor Bewunderung lammfromm werden ließe.
Doch jenseits der wundervollen Raumschiffanmutung der 90er-Jahre, ist es der quer verbaute 6,0-Liter-V16 mit 540 PS, der dem Cizeta den Rang des wohl technologisch fortschrittlichsten Autos seiner Zeit beschert. Als eines der rund 2.000 Autos, welche die königliche Familie von Brunei während der 1990er bestellte, ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass dieser V16T so gut wie nie gefahren wurde – weniger als 1.000 Kilometer. Es liegt jetzt an Ihnen, dieses bedauerliche Manko zu beheben und das Cizeta-Aufheulen aus den Kehlen von 16 Zylindern mit der Welt zu teilen. Er wird bei der Monterey-Versteigung von RM Sotheby´s vom 15. – 17. August unter den Hammer kommen.
Geisterhafte Stille
Schon die Verbrennungsmotoren von Rolls-Royce waren legendäre Flüsterer, aber nach der Einführung des elektrischen Antriebs ist der Spectre nun wahrhaft gespenstisch geräuschlos. Sie könnten jetzt zu den ersten zählen, die so ein Asphalt-Geisterschiff in Ihre Garage hinein schweben lassen, zumal es auch noch in der atemberaubend schönen Farbe Dark Emerald konfiguriert ist.
Das Interieur dieses „Launch Package“-Spectre setzt in der Kategorie verwöhnender Komfort Maßstäbe in der Autoindustrie und überwältigt mit meisterlich gefertigten Holzfurnieren, Schafwolle und Leder in Grace White. Der Spectre rollt auf majestätischen, diamantgeschliffenen 23-Zoll-Rädern und zeigt auf seinem vornehmen Tacho nur die Auslieferungskilometer. Es gibt aktuell wenig Automobile, die für ihren Preis soviel entspannende Prachtentfaltung bieten können.
Globetrottender Disco
Über Jahrzehnte blieb wohl kaum ein Fleck der Erde, über den nicht diverse Land Rover gerollt wären und ihre Reifenspuren dort hinterlassen haben, wo sich vor ihnen noch kein Fahrzeug hin gewagt hätte. Mit diesem Land Rover Discovery von 2005 lebt diese Tradition weiter, denn er gehörte zu den Fahrzeugen, die an der Land Rover G4 Challenge teilnahmen, einem globalen Abenteuer, das dort ansetzte, wo die Camel Trophy aufgehört hatte. Ausgeschrieben, um das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und die Rothalbmondbewegung zu fördern, zählten zu jeder Etappe der G4 Challenge Körpereinsatz wie Mountainbiken, Kajakfahren, Felsklettern, Abseilen, Trailrunning und Arbeit mit dem Seil neben den obligatorischen Offroad-Einheiten.
Der Discovery 3, den Sie auf den Fotos sehen, ist eines von nur 39 V8-Exemplaren, die bei der G4 Challenge 2006 im Einsatz waren und hat fast jede nur erdenkliche Ausstattung an Bord. Nach seinen Diensten bei der G4 Challenge wurde er zu Promotionszwecken von Sytner Manchester genutzt und zeigt aktuell rund 19.955 Kilometer auf der Uhr. Kürzlich profitierte dieser Land Rover von einer umfassenden zweijährigen Grundüberholung – dieser seltene V8 Disco steht also bereit, Ihr verlässlicher Partner bei den nächsten Abenteuern zu sein.
Dieser Celica genoss Champagner
Gegründet von den legendären Motorsportlern Dan Gurney und Carroll Shelby, weckte All American Racers (AAR) in den frühen 1980ern die Aufmerksamkeit von Toyota, nachdem sie sowohl die Formel 1 und die Indy Car gewonnen hatten. Toyota und AAR wurden Partner, um 1983 in der Einstiegsklasse GTU der IMSA GT-Meisterschaft zu fahren. In 1985 hatten sie bereits zehn Siege verbucht. Zum Debüt der nächsten Generation des Celica entschieden sie, in die Liga der Großen aufzusteigen und sich mit Rivalen wie Ford Mustang, Porsche 911 und Chevrolet Corvette in der hoch gerüsteten GTO-Klasse zu messen.
Dieses Exemplar mit Fahrgestellnummer 86T-002 wurde im Juli 1986 fertiggestellt und presste jedes erlaubte Quäntchen Leistung aus dem Regelwerk – also eigentlich nur dem Namen nach ein Celica. Mit seinem von AAR konstruierten Gitterrohrrahmen wurde es von dem legendären Toyota T-Vierzylinder angetrieben, der in unterschiedlichsten Versionen in fast jeder Motorsportdisziplin agierte. In diesem Celica leistete er beinahe 600 PS, ehe die IMSA mit Beschränkungen einen Riegel vorschob. Als einer von nur drei gebauten Rennwagen gewann Chassis 86T-002 die IMSA GTO Championship 1986 mit unglaublichen 19 Podiumsplätzen, darunter siebenmal Platz eins. Dieser Celica wurde komplett technisch restauriert und erhielt auch einen neuen Motor, zugleich wird er von einem umfassenden Ersatzteilpaket begleitet – damit können Sie diesen Champion bei den vielen Events im historischen Motorsport für die er teilnahmeberechtigt wäre, ohne Reue entfesseln.
Raptor Reborn
Da vermutet wird, dass nur fünf Stück überhaupt gebaut wurden, sehen wir es unseren Lesern nach, wenn sie nicht gleich auf Anhieb diesen hyper-seltenen Lamborghini 5-95 Zagato erraten und vermutlich wird nur ein ganz kleiner Kreis wissen, dass er von dem noch obskureren Lamborghini Raptor Concept von 1995 inspiriert worden ist, der ebenfalls die Handschrift Zagatos trägt. Es war dieses Raptor-Konzept, das dem Schweizer Sammler Albert Spiess auffiel - er war es, der den ersten dieser außerordentlich Lamborghini bestellte.
Der 5-95 wurde erstmals beim Concorso d´Eleganza Villa d´Este 2014 gezeigt, um sowohl Lamborghinis 50. und Zagatos 95. Jubiläum zu würdigen. Basierend auf dem Gallardo LP570-4 Superleggera, besitzt der 5-95 einen 562 PS starken V10, der ihm ermöglicht, die Marke 100 km/h in nur 3,4 Sekunden zu erreichen, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 325 Stundenkilometer. Es gibt wahrlich genügend faszinierende Details, die man am Design des 5-95 bewundern kann, aber wir müssen einfach diesen irrwitzigen Frontflügel hervorheben, der knapp unter der Frontscheibe montiert ist. Dieser kühne Lamborghini von Zagato in Satin-Gelb könnte ein Teil Ihrer Sammlung werden: Merken Sie sich Goodings Pebble Beach-Auktion am 16. August vor!
