Giotto Bizzarrini (1926-2023) war ein Ex-Alfa-Romeo- und Ex-Ferrari-Ingenieur. Damit war er mehr als qualifiziert, einige der heute berühmtesten Automobiljuwelen der Welt zur Serienreife zu bringen, allen voran den Ferrari 250 GTO. Trotz seines Erfolges in Maranello verließ Bizzarrini nach einem Streit mit Enzo Ferrari im Rahmen der berühmten „Palast-Revolution“ Maranello, um 1963 in Livorno sein eigenes Designbüro zu gründen. Einer der ersten Kunden war ISO, für die er neben dem Iso Rivolta IR300 auch den mit einem Design von Giugiaro gesegneten Grifo (1964) konstruierte. Mit dem Ziel, ein Auto zu bauen, das die Ferrari auf der Rennstrecke übertreffen konnte, ging die Rennversion des Grifo als „A3/C“ (für „Corsa“) 1964 und 1965 erfolgreich und international an den Start.
Ende 1965 kam es zum Zerwürfnis zwischen Renzo Rivolta und Bizzarrini. Als Folge behielt Iso die Bezeichnung „Grifo", Bizzarrini bekam die Rechte am A3/C und verkaufte den Wagen nun als Bizzarrini 5300 GT mit 5,3-Liter-Small-Block-V8 von Chevrolet unter der Haube. Das hier vorgestellte und bei DK Engineering zum Verkauf stehende Exemplar trägt zwar das Bizzarini Logo, wurde aber zwischenzeitlich auf die ISO A3/C Spezifikation restauriert. Zugleich ist das Modell eines von nur zwölf unter insgesamt 73 gebauten 5300 GT mit leichter Aluminiumkarosserie und De-Dion-Hinterradaufhängung. Nach dem Vorbild des Grifo (und später auch der De Tomaso-Modelle Mangusta und Pantera) verschmolz er italienisches Design mit der urigen Kraft eines amerikanischen Antriebsstrangs.
Dieser Wagen wurde 1965 neu in die USA exportiert, wo er sechs Besitzer fand und bis 2002 verblieb. Nach einer Rundum-Restaurierung beim Spezialisten Pursuit aus Bicester (UK) erstrahlt der mächtige GT jetzt wieder in alter Pracht. Während der Restaurierung wurden alle Originalteile entfernt und sorgfältig aufbewahrt. Sie werden beim Kauf beigefügt, um das Erbe des Autos zu bewahren. Der röhrende V8 wurde zugunsten einer lineareren Leistungsabgabe und eines fülligeren Drehmoments in der Leistung leicht von gut 470 auf 448 PS gedrosselt. Immer noch mehr als genug, um bei der Goodwood TT, den 6 Stunden von Spa oder der Sixties Endurance Series von Peter Auto in den Händen eines versierten Piloten um den Sieg mitmischen zu können. Zumal im Rahmen der Restaurierung das Kampfgewicht um 30 auf 1.098 Kilogramm gesenkt wurde.
Egal, ob Sie mit diesem Prachtstück nun Rennen fahren oder ihn in Ihrer Garage stehen lassen, um ihn einfach nur mit einem breiten Grinsen anzustarren: Dies ist ein Stück italienischen Rennwagenbaus, das sich seinen Platz in der Zukunft des klassischen Motorsports für viele weitere Jahre gesichert haben dürfte.