Lavendel Turbo
Die Paint to Sample-Welt hat in den letzten Jahren neue Höhen erreicht, wobei es fast seltener ist, einen Porsche GT3 ohne PTS zu finden als einen in einem üppigen Retro-Ton. Es gibt viele großartige, ja wunderbare Farben in der riesigen Porsche-Kollektion, aber eine davon hat es uns besonders angetan: der Farbton „Lavendelblau“, den dieser Porsche 911 Turbo 3.6 aus dem Jahr 1993 stolz zur Schau stellt.
Dieses extrem seltene Exemplar mit einer Laufleistung von knapp über 51.000 Kilometern wurde erstmals in Japan zugelassen und ist eines von nur 1.437 weltweit hergestellten Typen. Der 3.6 Turbo ist der letzte 911 Turbo mit Heckantrieb und erschien ziemlich zum Ende der 964-Baureihe. Ein echtes Fahrerauto, das die mutigen Insassen in nur 4,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und auf eine Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h katapultierte – mächtig beeindruckende Zahlen, selbst noch nach 30 Jahren! Während schon das Exterieur mit großem Heckspoiler und dreiteiligen Speedline-Felgen beeindruckt, ist es das Interieur dieses nach 27 Jahren in Japan nach Deutschland zurückgekehrten und am 8. Juni in den USA zur Versteigerung kommenden Elfers, das wirklich hervorsticht. Wo immer Sie parken, wird die Mischung aus Lederpartien in Hellgrau und Magenta die Blicke auf sich ziehen.
Armanis Sänfte
In der Classic Driver-Redaktion haben wir eine Schwäche für große Autos, und nur wenige sind besser als ein Bentley aus den 1990er-Jahren. Dieser Turbo R aus dem Jahr 1996 – zum Verkauf bei Thiesen in Hamburg – mag wie eine konventionelle Limousine mit Chauffeur aussehen. Aber dieses Exemplar mit einer Laufleistung von gut 87.000 Kilometern wurde von keinem Geringeren als dem charismatischen Modedesigner Giorgio Armani bestellt, der den Wagen in seine exklusive Autosammlung in Mailand aufnahm. Angetrieben von einem 6,75-Liter-V8-Turbomotor mit 360 PS, steht das „R“ im Namen für „Roadholding“, was sich höflich auf einige Verbesserungen am Fahrwerk, breitere Reifen und ein leicht tiefergelegtes Fahrwerk bezieht. Eines ist sicher: Giorgio wusste, wie man seinen Bentley ausstattet!
Martini High-5
Als Lancia 1992 zum fünften Mal in Folge die Rallye-Weltmeisterschaft der Konstrukteure gewann, verstand die Welt endlich, worum es bei der damaligen „modernen Ära“ von Lancia ging. Die vereinfachte Innenausstattung, das kantige Design und die teils radikalen Technologien hatten nichts mehr gemein mit den eleganten Lancia vergangener Jahrzehnte. Aber der Delta sorgte nun dafür, dass die Marke nie in Vergessenheit geraten würde.
Um die außergewöhnliche Leistung zu würdigen, brachte Lancia eine Sonderedition des Delta HF Integrale Evoluzione 1 unter der Bezeichnung „Martini 5“ heraus. Gebaut wurden nur 400 einzeln nummerierte Fahrzeuge, die meisten in Weiß, passend zu den WRC-Einsatzfahrzeugen. Das nun zum Verkauf bei Modena Motorsport in Langenfeld stehende Exemplar ist der einzige Martini 5 in Schwarz.
Der mit den ikonischen Martini-Streifen und -Emblemen verzierte Wagen hat 57.1000 Kilometer auf der Uhr und bezieht neben seiner Farbe weitere Einmaligkeit als Spezialanfertigung für den italienischen Sänger, Liedermacher und Radiomoderator Vasco Rossi.
Der ultimative Kumpel
Der schwarze Delta ist etwas ganz Besonderes, aber auch dieser Servicewagen im Martini-Look hat etwas Cooles. Und wir träumen gerade davon, beide zusammen zu sehen. Bei diesem Van handelt es sich um einen Fiat 242 E Diesel aus dem Jahr 1984, der mit allem ausgestattet ist, was man für eine Rallye braucht. Inklusive eines Dachträgers mit Ersatzrädern, Reservekanistern und einer großen Kiste mit Zubehör.
Im Laderaum gibt es mehr als genug Platz, sogar ein klassischer Fiat 500 würde hineinpassen! Die Kabine ist einfach gehalten, bietet aber alles, was man braucht, wenn man für sein Rallyeauto im Stand-by-Modus ist. Wir sind uns sicher, dass wir nicht nur ein bisschen in diesen kleinen Transporter verliebt sind!
1900 Gründe sich zu verlieben
Der Alfa Romeo 1900 ist so etwas wie eine italienische Legende. Er nahm im Laufe der Jahrzehnte viele verschiedene Persönlichkeiten an, aber dieser 1900C Super Sprint von 1954 ist ein sehr seltenes und ungewöhnliches „Concept Car“ aus der goldenen Ära der Carrozzeria Ghia. Nur zehn dieser betörenden Schönheiten wurden gebaut, und dank Änderungen an den Scheinwerfern, Stoßstangen, Rückleuchten unterschieden sich alle einschließlich des Interieurs voneinander.
Für das futuristische Design dieses in Belgien zum Verkauf stehenden Modells zeichnete der für seine Arbeiten bei Cisitalia bekannt gewordene Giovanni Savonuzzi verantwortlich. Als Ghia-Chefdesigner schwebte ihm vor, in das Design des 1900 Elemente aus der ganzen Welt einfließen zu lassen. Wie Heckflossen und eine Panoramascheibe im Stil amerikanischer Modelle oder „schwebende“ Scheinwerfer, wie sie bei anderen italienische Automobilbauern und -Designer en vogue waren.
Herausgekommen ist etwas wirklich Großartiges. Ein echter Hingucker mit einem gusseisernen 1308er-Block und Alu-Kopf, zwei obenliegenden Nockenwellen und zwei Weber-Vergasern, der aus 1975 cm³ 115 PS mobilisierte! Weitere Schmankerl des 1954 an George Walker, dem damaligen Vize-Präsidenten der Designabteilung der Ford Motor Company gelieferten Einzelstücks sind originale Borrani 400 MM-Felgen, wie man sie auch von frühen Ferrari-Rennwagen kennt, das Fahrwerk des Alfa 1900 SS und ein Lenkrad von Nardi. Der aktuelle Besitzer erwarb den Wagen 2014 aus der Blackhawk Collection und gewann mit dem rundum restaurierten Italiener schon mehrere Preise bei Concours in Belgien.
Schade, dass es dieses Konzept nie in die Serie geschafft hat!