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Der Monaco Historic Grand Prix 2022 war ein grandioses Rennstreckenspektakel

Die 13. Auflage des Monaco Historic Grand Prix war bis zum Bersten vollgepackt mit legendären Rennwagen, Beautiful People und natürlich der fantastischen Klangentfaltung der Grand Prix-Ikonen. Wie kann man da enttäuscht werden?

Wie fasst man bloß ein Wochenende wie den Monaco Historic Grand Prix zusammen? Vorkrieg und Nachkrieg, Frontmotor und Heckmotor, Stromlinie und hohe Downforce, Sportwagen und Formel 1-Rennwagen: Sie alle folgten dem Ruf zum berühmtesten Stadtkurs der Welt. Seit über einem Jahrhundert bot Monaco die Kulisse für die Avantgarde unter den Rennmaschinen und für die bedeutendsten Piloten ihrer Zeit. Hier an diesem Ort zu sein, ist Eintauchen in die Geschichte, und nirgendwo sonst wird mehr Historie hautnah geboten, als während des Monaco Historic Grand Prix. 

In diesem Jahr hatten wir das großartige Vergnügen, die 13. Auflage des Monaco Historic Grand Prix als Gäste von Tag Heuer erleben zu dürfen. Obwohl es seltene und faszinierende Uhren geradezu im Überfluss zu bewundern gab, konnte man die Zeit nur zu leicht aus den Augen verlieren angesichts dieses Aufgebots an Grand Prix-Ikonen. Der zeitmessende Star dieser Show im Fürstentum war natürlich die neue Tag Heuer Monaco Gulf Edition 2022 – eine beeindruckend elegante neue Interpretation des legendären Zeitmessers, der Gulf Oils markante Signalfarben Orange und Blau mit einem bemerkenswert zurückgenommenen aber nicht weniger begehrenswerten Design verbindet.

Die Gulf-Farben tauchten natürlich nicht nur auf dem Zifferblatt von Tag Heuers jüngster Uhr auf: Der Tyrrell 007 von 1975 in orange und blau wäre bei jedem anderen Event zum Best Dressed-Auto gekürt worden, nur nicht an diesem Wochenende. Die Motorsport-Couture von Warsteiner, Rothmans, Ensign, Penthouse, Essex, John Player Special und Marlboro dominierten diesen ganz besonderen Laufsteg und weckten in uns den Wunsch, dass die Stallfarben vergangener Epochen die aktuellen Formel1-Fahrzeuge doch einkleiden mögen.

Allerdings besaßen die ersten und ältesten Maschinen, die auf die Rennstrecke stürmten, keinerlei visuelle Ausschmückungen, denn die Frontmotor-Titanen der Vor- und Nachkriegszeit entstammten einer werbefreien Zeit, ehe sich die verwirrende Fülle an Sponsoren zu einem intrinsischen Bestandteil der Königsklasse F1 entwickeln würde. Bugatti Type 35 und Type 51 in Frankreichs Rennfarbe Blau waren auch ohne grelle Lackierungen atemberaubend, was natürlich auch für die blutroten Italiener wie dem faszinierenden Alfa Romeo P3 und den umwerfenden Auftritten der Ferrari und Maserati galt.

An diesem Wochenende war vor allem der Gehörsinn von der Tonkulisse überwältigt, denn der Krach, den die sich stetig über die Jahre weiterentwickelten Rennwagen boten, wuchs in Lautstärke, Tonhöhe in schierer Wut mit der Abfolge der verschiedenen Formel 1-Epochen. Die ohrenbetäubendste Gruppe unter den Grand Prix-Legenden war fraglos die 3,0-Liter-Klasse von 1981-1985: infernalisch brüllende Monster, die Zuschauer geradewegs so schnell nach den Ohrstöpseln greifen ließen wie die Rennwagen aus den Paddocks explodierten. 

Die Formel 1-Wagen zogen zwar als Stars der Monaco Historic die Blicke auf sich, aber man darf dabei nicht die Sportrennwagen der fünfziger Jahre übersehen, die, obwohl sie immer noch schnell sind, einen interessanten Bezugspunkt bilden, um zu erkennen, wie rasant die alten Grand Prix-Autos tatsächlich unterwegs waren. Die heutigen Fahrer haben sich vermutlich nicht so nah am Limit bewegt wie die furchtlosen Piloten, die einst in diesen Cockpits saßen, aber ihnen gebührt bei dieser Speed-Hatz dennoch großer Respekt. 

Apropos Fahrer: Einige berühmte Motorsport-Persönlichkeiten konnte man rund um den Stadtrennkurs entdecken. Esteban Gutiérrez war bei der Action dabei, der aktuelle Weltmeister Max Verstappen machte in seinem Terminkalender Platz und spazierte am Samstag bei den Boxen. Charles Leclerc gab ebenfalls ein Gastspiel und entzückte die Zuschauer am Steuer des legendären Ferrari 312B3 von 1972, der einst von Niki Lauda pilotiert worden war, leider endete der Renneinsatz abrupt, als bei einem Bremsausfall der Monegasse das Heck ausbrach, als er in die Rascasse einfuhr. Charles blieb gottseidank unverletzt und der Ferrari stotterte mit einem verbogenen Heckflügel zurück zur Boxengasse. 

Wir hätten dieses Spektakel natürlich genauso gut zurückgelehnt mit einem Glas Champagner zur Hand genießen können, aber bei dieser Ikone unter den städtischen Rennstrecken muss man einfach ganz nah dran sein an den berühmt-berüchtigten Haarnadeln und Kurven. Ein Trip zu Fairmont und man wird mit einem magischen Blick auf die Grand Hotel-Haarnadelkurve belohnt und selbstverständlich musste man auch den Platz vor dem Casino besuchen. Und so schlängelten wir uns durch die Stadt auf der Suche nach den vielen berühmten Aussichtspunkten in Monaco. 

Der Monaco Historic Grand Prix 2022 war ein wahrhaft unvergessliches Erlebnis – nicht zuletzt dank Tag Heuers großartiger Gastfreundschaft. Wer noch nie dabei war, dem raten wir unbedingt, sich dieses Fest für Enthusiasten im kommenden Jahr nicht entgehen zu lassen. Wir zählen bereits die Tage im Kalender bis wir ins Fürstentum zurückkehren dürfen! 

Fotos: Tom Shaxson für Classic Driver © 2022