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Heia Safari! Ab in den Schnee mit dem wegweisenden Super SUV von Monteverdi

Wir sind es gewohnt, dass aufgemotzte SUV den Markt dominieren und sogar manche Super-Sportwagen in den Schatten stellen. In den 1970er-Jahren gelang dies als einem der Ersten dem Monteverdi Safari. Dieses atemberaubende Exemplar wird am 29. Dezember von der Oldtimer Galerie Toffen versteigert.

Die meisten verbinden den Namen Monteverdi wahrscheinlich mit den von Peter Monteverdi in Binningen bei Basel gebauten und von amerikanischen V8-Motoren angetriebenen Sportwagen. Aber das kleine Schweizer Unternehmen war auch einer der Pioniere der Idee eines leistungsstarken, luxuriösen Geländewagens – wie er selbst zugab durchaus inspiriert vom 1970 erschienenen Range Rover. Aus dieser Motivation heraus erwuchs der 1976 vorgestellte Monteverdi Safari, ein SUV mit für Monteverdi typischer US-V8-Power, das unter Liebhabern längst als ernstzunehmendes Sammlerstück gilt. Jetzt wird dieses wunderbar ausgestattete Exemplar Baujahr 1978 am 29. Dezember bei der Auktion der Oldtimer Galerie Toffen versteigert – und wir haben uns ein bisschen in das Modell verguckt! 

Rückblick ins Jahr 1976, als es der schnellste Range Rover mit einem 3,5-Liter-V8 gerade einmal auf 132 PS brachte. Zu diesem Zeitpunkt gab es für den Briten keine Konkurrenz. Doch dann betrat Monteverdi mit dem Safari die Bühne. Mit der Antriebstechnik und dem Chassis des International Harvester Scout II und einer von ihm selbst entworfenen, aber bei der Carrozzeria Fissore gebauten Karosserie. Damit war der viersitzige und zweitürige Geländewagen in der Lage, selbst die härtesten Pfade der Schweizer Alpen zu erklimmen.

Unter der Motorhaube war der Safari dem Range Rover deutlich überlegen. Zur Auswahl standen anfangs zwei Chrysler-V8: ein 5,2 Liter mit 160 PS und ein 5,9 Liter mit 182 PS. Ab 1978 gab es sogar einen 7,2 Liter mit 305 PS, von dem aber nur sieben Exemplare entstanden. Mit solchen Motorisierungen war das Auto in den späten 1970er-Jahren kein gewöhnlicher Geländewagen mehr, sondern konkurrierte in einer eigenen Liga. 

Dieses Exemplar wird von einem 165 PS starken 5,7-Liter-Motor von International Harvester angetrieben, der laut Monteverdi besser auf den Einsatz im Gelände abgestimmt war als die Chyrsler-Aggregate. Er wurde am 5. Januar 1978 in der Schweiz zugelassen und ging 15 Jahre später an den Zweitbesitzer, der einen neuen Dachhimmel und ein neues Differential einbauen ließ. Ende 2014 wurde der Safari an Eigner Nummer 3 verkauft, der ihn dann 2022 an den aktuellen Besitzer und Verkäufer weitergab. Dieser ließ 2023 für rund 5.900 Franken einen mechanischen Checkover inklusive einer Revision des Vergasers durchführen. Seither wurde der Safari mit km-Stand 120.000 sparsam gefahren. Der mit Leder und Stoff verkleidete Innenraum ist in hervorragendem Zustand und bietet im Vergleich zu anderen Allradfahrzeuge aus jener Zeit viel Luxus. Neben den montierten Wolfrace-Sommerfelgen wird ein Satz Stahlwinterräder mitgeliefert. 

Der Safari war Monteverdis Bestseller – er ließ sich neben Europa auch im Nahen Osten gut verkaufen. Aber da er sehr rostanfällig war, ist die Zahl der gut erhaltenen Exemplare überschaubar. Wenn Sie in dieser festlichen Jahreszeit nach dem ultimativen Klassiker suchen, der überall hinkommt, werden Sie daher kaum etwas Cooleres und Leistungsstärkeres finden als diesen immer gewissenhaft gepflegten Safari!

 

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