Ryan, bitte erzählen Sie uns über den Ursprung Ihrer Liebe zu Autos. Hatten die Familie oder Freunde ihre Hände im Spiel?
Seit ich mich erinnern kann, liebte ich alles, was in irgendeiner Form mit Autos zu tun hatte. Ich denke, dass ich diese Leidenschaft größtenteils den Hot Wheels verdanke. Mit drei Jahren konnte ich schon Autos in der Nacht an Hand ihrer Heckleuchten identifizieren. Als ich älter wurde, verbrachte ich jede Menge Zeit damit, Automagazine zu wälzen und meine Lieblingsmodelle online zu konfigurieren. Ich hatte immer schon einen Sinn für höherwertige Exoten – eine Vorliebe, die ihre ultimative Bestätigung erhielt, als ich mit ungefähr acht Jahren zum ersten Mal in einem Supercar saß. Mein Vater und ich fuhren zu einem Park in meiner Heimatstadt West Linn in Oregon, als ich aus dem Augenwinkel ein rotes Auto mit vier runden Heckleuchten entdeckte. Ich schrie: „Dad, Dad! Ich glaube, das ist ein Enzo!“ Wir wendeten sofort und tatsächlich parkte vor dem örtlichen Eisenwarenhandel ein fulminanter Ferrari Enzo in Rosso Corsa. Wir stiegen aus, um diesen Sportwagen zu begutachten, währenddessen kam der Besitzer aus dem Laden und lud mich ein, mich in den Enzo zu setzen. Noch nie war ich so aufgeregt gewesen und dieses Gefühl hat seitdem meine Passion für Autos befeuert.
Was sind einige der favorisierten Autos, die Ihnen gehörten oder aktuell in Ihrem Besitz sind?
Vor dem Macan hatte ich nur koreanische Limousinen. Als ich 16 Jahre alt wurde, nannte ich einen Hyundai Sonata Limited, Baujahr 2012, mein Eigen – das perfekte erste Auto. Später, kurz bevor ich aufs College ging, gelang mir ein unglaublicher Deal für einen Hyundai Genesis-Viertürer aus dem Jahr 2016 in blau über Elfenbein. Im Jahr 2019 tauschte ich den dann gegen mein erstes richtiges Fun Car ein: Ein Genesis G70 3.3T Sport in hinreißendem Mallorca Blue mit einem Interieur in schwarzem gesteppten Leder. Ich war wirklich sehr in dieses Auto verliebt. Leider waren die letzten sechs Monate dieses Besitzes ein absoluter Albtraum. Er endete damit, dass Genesis den G70 zurückkaufte. Objektiv betrachtet ist mein Macan in fast jeder Hinsicht um Klassen besser, aber dieser G70 behält dennoch einen besonderen Platz in meinem Herzen.
Warum haben Sie nach so vielen koreanischen Limousinen einen Macan gewählt, noch dazu den GTS?
Komischerweise war ich ursprünglich gegen einen SUV. Ich war vorher nur Viertürer gefahren – und ich mochte die Bodennähe. Aber je mehr ich mich nach Modellen umsah, die zu meinem Budget passten, desto mehr erschien der Macan als kluge Wahl. Ich suchte etwas, dass relativ zuverlässig ist und mich nicht mit den Unterhaltskosten ruinieren würde, dass Passagieren einen gewissen Platz bot und – ganz wichtig – Fahrspaß versprach. Außerdem bin ich ein großer Porsche-Aficionado. Der Macan erfüllte locker die Wunschliste. Es ist erstaunlich, was Porsche mit diesem Auto gelungen ist. Ehrlich gesagt, der Macan ist kaum noch ein SUV, zumal der GTS etwas tiefer liegt, als die anderen Modelle. Er mag nicht so leistungsstark wie der Turbo sein, aber der GTS ist durchaus die sportlichste Macan-Variante. Für mich sieht sie auch am besten aus. Der Sound ist außerdem absolut fantastisch. Sie würden nicht glauben, wie gut er sich fahren lässt! Dieser Macan GTS ist durch und durch ein Porsche.
Ihr Macan ist ohne Frage ein sehr attraktives Auto und anscheinend haben Sie nicht an Optionen gespart. Würden Sie uns mehr darüber verraten?
Irgendwie ist der am wenigsten teure CPO – aus von Porsche zertifiziertem Vorbesitz - Macan GTS in den USA zugleich der mit der besonders einzigartigen Spezifikation. Konfiguriert in Mahogony Metallic mit äußeren Akzenten in Silber und einem Vollleder-Interieur in Luxor Beige mit Trimm in Nussbaumholz und den begehrten 18-fach adaptiven Sportsitzen, schien er wie der Anti-GTS spezifizierte GTS – genau was ich in einem Meer aus weißen, mit schwarzen Akzenten versehenen Macan gesucht hatte. Der Vorbesitzer war in dieser Hinsicht ein echter Könner. Fast jede Option wurde bedient – da gibt es nicht eine blanke Taste auf der Mittelkonsole, was mich sehr stolz macht – und der Macan besitzt sogar die weiße Sport Chrono-Uhr sowie die dazu passenden Anzeigen. Ich zögerte zunächst, ein braunes Auto zu kaufen, aber als er bei mir in LA vom Truck rollte und ich sehen konnte, wie diese Farbe in der Sonne leuchtete, wusste ich, dass ich die richtige Wahl getroffen hatte. Brown is back, Baby!
Wie wir ihn heute sehen, entspricht er der Auslieferung oder haben Sie ihn modifiziert?
Innerhalb einer Woche habe ich das serienmäßige schwarze Heck-Emblem gegen ein silbernes getauscht, damit es zu den anderen Exterieur-Akzenten passt. Dann habe ich in einen Satz 21-Zoll-Macan Sport Classic-Räder investiert und habe sie mit pulverbeschichtetem Satin Silber weiter aufgewertet und Sommerreifen aufziehen lassen. Zugleich habe ich die Bremssättel neu lackieren lassen: von Rot mit weißer Schrift zu schwarz mit Beschriftung in Silber, denn das Rot kollidierte mit dem Mahogany-Lack. Als nächstes tauschte ich den schwarzen GTS-Schriftzug an den Türen gegen eine silberne Ausführung. Meine Bemühungen gipfelten dann darin, dass ich den serienmäßigen schwarzen Heckspoiler in der Außenfarbe lackieren ließ, um optisch mehr geerdete Präsenz zu erzeugen. Nach diesen Optimierungen finde ich, dass er der attraktivste Macan im ganzen Land ist. Die perfekte Verbindung aus Eleganz und Sportlichkeit – er hebt sich aus der Menge hervor, aber nur genug, um etwas Besonderes zu signalisieren.
Obwohl Ihr Macan eine so ungewöhnliche Spezifizierung besitzt, scheuen Sie sich nicht, ihn zu benutzen. Sie waren sogar im Gelände - Fotos beweisen das! Wie hat er sich da verhalten?
Nennen wir es lieber Soft-Roading statt Off-Roading, aber ja, es war wirklich gut! Der Macan hat tatsächlich einen Off Road-Modus, der die Aufhängung erstaunlich anhebt. Man kann über Gestein navigieren und zugleich erhöht sich damit die Traktion bei losem Untergrund. Ich würde kein Terrain für anspruchsvolle Geländeausflüge vorschlagen wollen, aber auf unbefestigten Wegen kann man schon Spaß haben.
Der ursprüngliche Macan besticht durch ein so großartiges Design – besitzt er Ihrer Meinung nach das Potenzial eines künftigen Klassikers?
Ich sehe das genauso. Ich fand immer, dass das Originaldesign gegenüber den aufgefrischten Modellen mit dem Lichtbalken am Heck überlegen war. Diese Rückansicht ist perfekt entworfen worden. Ich liebe die Art, wie die Rückleuchten in das Metall hineingeschnitten sind. Und diese Clamshell-Motorhaube? Ja, unbedingt!
Ob es sich um einen künftigen Klassiker handelt? Obwohl ich finde, dass das Macan-Design hervorragend gealtert ist und weiterhin den Test der Zeit bestehen wird – vor allem in der adäquaten Konfiguration -, bin ich mir nicht sicher, ob ein serienmäßiger SUV je den Rang eines Klassikers erreichen könnte, selbst ein Macan GTS, der so gar nichts von einem SUV hat. Aber ich bin überzeugt, dass man sie zu schätzen wissen wird. Dennoch werden sie nie jenen Kult mit seinen Anhängern erzeugen wie beim 911. Und das ist so auch in Ordnung!
Sie dürfen sich für einen Roadtrip jedes Auto und jedes Ziel auswählen. Welches Auto wählen Sie und wohin soll´s gehen?
Meine Ideen dazu ändern sich täglich. Ich habe so viele Antworten auf die Frage, dass mir die eine Wahl wirklich schwerfällt. Praktisch betrachtet, brauche ich etwas relativ Komfortables mit einem vernünftigen Gepäckraum (ich komme selten mit wenig aus), einem guten Sound System, es soll sich toll fahren und spektakuläre Musik aus dem Auspuff entwickeln. Das Auto, das aktuell alle diese Kriterien erfüllt, ist der Ferrari 812 GTS. Kürzlich verbrachte ich einen Tag in den Canyons von Malibu mit diesem Ferrari, der einem Freund gehört: Wow, was für ein unglaublicher Sportwagen. Ziel? Für mich müsste das die Küste von Amalfi sein. Von dort würde ich auch gerne bis an den Comer See oder die Dolomiten fahren wollen.
Das ist eindeutig eine ideale Paarung! Habe Sie Zukunftspläne mit Ihrem Macan?
Wenn Sie damit weitere Upgrades meinen, dann im Augenblick nichts, obwohl ich gerne irgendwann die Seitenflügel in der Außenfarbe lackieren lassen möchte. Doch werde ich auch künftig den Macan als Daily Driver und Reisegefährten einsetzen. Zwischendurch suche ich zum Vergnügen den perfekten Kurvenschnitt durch die Canyons. In nicht allzu ferner Zukunft möchte ich mit dem Macan eine große Tour zu den Nationalparks der USA unternehmen!
Eine letzte Frage: Der Song schlechthin für die Achterbahnfahrt durch die Canyons?
„Born to be Wild“ von Steppenwolf. Hören Sie hinein, wenn Sie das nächste Mal beherzt und engagiert fahren. Sie werden verstehen, was ich meine!
Fotos: Ryan Greger @rmg.autos