Wenn man nur von der Silhouette ausginge, würde dieser Audi RS2 keine Köpfe verdrehen, schon gar nicht in der Fülle von formal ausgefeilten italienischen Supersportwagen und eleganten britischen Klassikern, die alle bei Oldtimer Galerie Toffens bevorstehender Classic Cars & Motorcycles-Auktion am 23. März aufgerufen werden. Aber es ist gerade der bescheidene Auftritt dieses Kombis, Wagon, Shooting Brake – egal, wie Sie ihn bezeichnen wollen -, der unserem inneren Petrol Head gefällt, noch dazu, wenn das fragliche Modell aus der Zusammenarbeit der besten Köpfe bei Porsche und Audi entstanden ist.
Tatsächlich wirkt der RS2 auf Nichteingeweihte wie das typische „Elterntaxi“, aber schon diese Porsche-Leichtmetallräder sollten andeuten, dass sich hier ein Wolf im Schafspelz tarnt. Und Audi borgte sich nicht nur die Felgen von Porsche: Der RS2 bekam vom 968 Clubsport das komplette Rad-, Bremsen- und Reifenpaket. Unter die Motorhaube wurde ein 2,2-Liter-Fünfzylinder mit einem KKK-Turbolader versenkt, der seine Leistung von knapp 320 PS auf alle vier Räder verteilt. Genug, um jeden modernen Hot Hatch in die Schranken zu weisen. Aber damals in den neunziger Jahren nahm es ein RS2 in Sachen Vortrieb ohne weiteres mit einem Ferrari 456 auf.
Dieser RS2 profitiert wesentlich auch von dem wunderbaren Smaragdton mit Pearl-Effekt und dem Lederinterieur, das zusätzlich beheizbare, elektrisch verstellbare Recaro-Sitze bietet. Dieses Exemplar, dessen Tacho 155.000 Kilometer zeigt, wurde nicht nur ausgiebig gefahren, sondern – was wichtiger ist – ebenso gepflegt. Die Experten bei Lehmann Motoren-Technik in Triesen haben außerdem den kraftvollen Fünfzylindermotor optimiert und getunt. Ein umfassender Service sorgte 2020 für einen neuen Steuerriemen und eine Wasserpumpe, der Dachhimmel wurde 2022 ersetzt. Das heißt, dass dieser RS2 bereitsteht, um Kinder abzuholen oder auch auf Nebenstraßen diebisch viel Spaß zu bescheren.