Verstehen Sie uns nicht falsch: Aus unternehmerischer Sicht mag es sinnvoll sein, den Porsche Macan auf eine elektrische Plattform umzustellen – und das kürzlich in Singapur vorgestellte Auto, das man schon vorbestellen kann und das in der zweiten Jahreshälfte an den Start geht – ist eine atemberaubende Leistung in Sachen Design und Technik. Aber als Autoren einer Publikation namens Classic Driver sind wir eher an einem größeren Zeitrahmen interessiert. Wenn wir uns die Entwicklung des Porsche Macan und die Anfänge seiner Erfolgskarriere vor zehn Jahren ansehen, müssen wir feststellen, wie gut das Design des „Baby-Cayenne“ gealtert ist. Der von Porsches langjährigem Designchef Michael Mauer und dem Vorentwicklungsspezialisten Mitja Borkert – heute Designchef von Lamborghini – entworfene Macan war mit seinen skulpturalen, organischen und etwas puristischen Oberflächen ein Gegenentwurf zur Formensprache des damaligen Designchefs für den gesamten Volkswagen-Konzerns, Walter de Silva. Der selbst den kleinsten Schräghecklimousinen durch scharfe Kanten und Polygonen Dramatik verlieh.
Im Vergleich zu den meisten überstylten Autos aus der Mitte der 2010er- Jahre ist der Macan eine Klasse für sich - und er ist auf wundersame Weise keinen Tag gealtert, seit er im November 2013 erstmals vorgestellt und (ab Anfang 2014) ausgeliefert wurde. Weil stark von der Porsche 911 Generation 991 inspiriert und daher noch mit zwei Rückleuchten (ehe das durchgezogene Rücklichtband Teil der Design-DNA der Marke wurde), wird für uns allem die erste Generation des Macan als stilvoller und erschwinglicher Daily Driver immer attraktiver. Falls Sie jetzt ein Exemplar mit geringer Laufleistung in einer begehrten Variante und Ausstattung finden, wie diesen vulkangrauen Macan GTS aus 2017, sollten Sie nicht zögern. Erinnern Sie sich, was passierte, als der Land Rover Defender und die Mercedes-Benz G-Klasse aus der Produktion genommen wurden? Das dachten wir auch!