Welle um Welle
Bis auf Küstenstreifen an Nord- und Ostsee ist Deutschland von Land umschlossen - vielleicht ein Grund, weshalb hierzulande gerade Hochleistungsautos gebaut werden. Für einen Yachtbauer könnte diese Geografie eine Hürde darstellen. Aber nicht für Aguti: Sie haben sich am Bodensee angesiedelt, der mit seiner Länge von 63 Kilometern, Gründer und Designer Andreas Grieger eine riesige nautische Spielwiese für dessen Meisterwerke bietet.
Designträume werden Wirklichkeit
Seit Jahren hegt Grieger den Traum, eine Yacht zu entwickeln, welche die großartige Pracht der Vergangenheit mit modernster Ausstattung und Konstruktionstechniken verbindet. Das Projekt begann 2003 Gestalt anzunehmen, und im Laufe der folgenden 40 Monate entstand eine beeindruckende Motoryacht aus Holz. Gerade beim Rumpf kam das Zusammenwirken von alt und neu in Spiel. Denn hier erhielt der traditionelle Yachtbau mit der Verwendung edler Hölzer wie Mahagoni ein Update durch Materialien wie Karbonfaser und Epoxydharz. Allein die Umsetzung dieses Konzepts verlangte 50.000 Stunden meisterlicher Handwerkskunst, 40 Kubikmeter Mahagoni, 50 Kubikmeter Zeder, 650 Quadratmeter Karbonfaser und zwei Tonnen Epoxy. Aber das Resultat war zweifellos allen Aufwand wert, denn dieses Schiff überzeugt durch die klassische Ästhetik eines Holzbootes, das alle Vorteile einer modernen Verbundbau-Yacht integriert.
Stil trifft Leistung
Diese 20 Meter lange Yacht, die ganz im Stil der Riva-Boote vom Eigner selbst gesteuert wird, ist einfach ein Designtraum. Nicht nur, dass sie auf dem Wasser klar und präzise gezeichnet wirkt, sie verbindet auch Kurven und Kanten auf spannende Weise. Das erlaubt ihr auch die Wellen vor der französischen Riviera so sicher zu durchschneiden wie das Messer durch die Butter fährt. Das ermöglichen natürlich auch die beiden Zehnzylinder-Schiffsmotoren von MAN mit einer Leistung von jeweils 1.100 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 32 Knoten. Diese Kraft schlummert dezent unter dem wärmebehandelten Teakdeck, das sich vom Bug bis Achtern erstreckt - inklusive der ausfahrbaren Badeplattform. Die moderne maritime Technologie des Cockpits kontrastiert mit den handgenähten Ledersitzen und dem mit Hydraulik bedienbaren Hardtop-Dach, das sowohl Schatten spendet und für Ventilation sorgt.
Paradies zur See
Der offene Bauplan der Kajüte unter Deck ermöglicht einen direkten Zugang vom Cockpit und schenkt dem Kapitän außerdem einen Panoramablick auf die Pracht der Einrichtung. Vom Salon und der Küche führt der Weg zu drei großzügig gestalteten Schlafräumen - längst nur urbanen Luxuswohnungen vorbehalten - möbliert in rotem Mahagoniholz mit Kingsize-Betten und in die mit Naturstein ausgekleideten Badezimmer. Es gibt das perfekte Hideaway für diesen Sommer, das auch ein Getaway übers Gewässer und Platz genug für Sie und Ihre 11 besten Freunde bietet: Die reale Vision von Aguti.
Fotos: Rémi Dargegen für Classic Driver © 2017