Die Ikone Alfa Romeo Giulietta war sowohl als Coupé, Limousine und Spider erhältlich. Aber die sportlichen Merkmale wurden am Besten in den Sprint-Versionen verkörpert. Als die Gebrüder Leto di Priolo während der Mille Miglia 1956 ihren Sprint Veloce (SV) bei einem schweren Straßenunfall zerstörten, wandten sie sich an Elio Zagato, um den SV wieder herrichten zu lassen. Der Mailänder Experte entschloss sich, ein völlig neues Auto mit einer stärker stromlinienförmigen Karosserie zu entwerfen. Aluminium Paneele wurden an dem Stahlrohrrahmen angebracht, um ein Gewicht von unter 800 Kilo zu erzielen. Der Vierzylinder-Aluminiummotor mit 1.290 Kubik sowie obenliegenden doppelten Nockenwellen und zwei Weber-Doppelvergaser lieferte knapp 99 PS bei 6,500 U/min – ausreichend Leistung für so ein leichtes Auto.
Der Giulietta Sprint Veloce Zagato (SVZ) ist ein wahres Meisterstück aus der reichhaltigen italienischen Motorsportgeschichte und avancierte in seiner Zeit zu einem formidablen Herausforderer mit mehreren Trophäen in seiner Kategorie. So sehr sogar, dass mehrere andere Fahrer „Zagatino“, wie Enzo Ferrari ihn gern nannte, baten, ihre SV in SVZ zu verwandeln. Die Konstruktion wurde komplett von Hand gefertigt und verlangte rund 300 Arbeitsstunden. Nachdem 18 solcher Fahrzeuge hergestellt worden waren, betraute Alfa Romeo Zagato 1959 mit der Produktion einer kleinen Serie namens Sprint Zagato.
Dieser Auftrag führte zum Giulietta SZ „coda tonda“ mit dem rundgeformten Heck, der sogar noch komplexer und leichter als der SVZ war. Das Exemplar mit der Seriennummer 00001 wurde am 19. Dezember 1959 gebaut und offiziell beim Genfer Autosalon im März 1960 vorgestellt. Es war das erste einer 200 Autos umfassenden Serie und hatte einige einmalige Details wie die Türgriffe, die SVZ-Sitze und ein Handschuhfach, die sich von den finalen Serienversionen unterschieden.
Fahrzeug 00001 wurde von der Scuderia Sant´Ambroeus als erster Eignerin in Rennen eingesetzt, wobei Elio Zagato zu den Gründern des Rennstalls zählte und Fahrer Sergio Pedretti die großen Talente des kleinen Alfa unter Beweis stellte – vor allem bei der Targa Florio 1960. Er sollte auch die 1.300-Kubik-Klasse bei der italienischen GT-Meisterschaft im selben Jahr gewinnen. Dann wurde das Auto an den Karosseriebauer Giuseppe Brusiani aus Bologna verkauft, ehe es im Juni 1982 vom inzwischen verstorbenen Vaters des aktuellen Besitzers gekauft wurde.
Nummer 00001 wird von leBolide aufgerufen, einer Online-Auktions-Plattform, die kürzlich von dem Autoenthusiasten Christian Philippsen ins Leben gerufen wurde, der zugleich als einer der einflussreichsten Menschen in der Sammlerwelt gilt. Ein Link zu BringaTrailer wird zur Verfügung gestellt – dort wird der eigentliche Bieterprozess stattfinden. Neben dem Alfa Romeo bietet leBolide auch eine vielfältige Auswahl an ausgesuchten Automobilen wie einem Delahaye 135M von 1939 mit Figoni-Karosserie, James Coburns ehemaligem Ferrari 308 GTS, einem Peugeot 905 Spider Track car, eine seltene Citroën Méhari 4x4 und ein Bugatti 35-Modelluato im halben Maßstab.