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Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Zu den Marktfunden dieser Woche gehören ein goldener Gordini, ein Bentley für den Sultan von Brunei, ein charmantes Cabrio, das jede BMW 3er-Sammlung vervollständigt, ein perfekter Porsche 996 Carrera 4S und ein Rallye-Volvo für Draufgänger. Senden Sie Ihre Anfragen schnell, bevor alle weg sind!

„SuFaCon“

Während der Markt für Supersportwagen in den 1980er- und 1990er- Jahren nach heutigen Maßstäben eher klein war, beschäftigte in jener Zeit ein bestimmter Kunde die Luxusautomarken und Designstudios mehr als jeder andere Käufer. Die königliche Familie von Brunei – einem winzigen Sultanat an der Nordküste der Insel Borneo, das durch große Ölvorkommen reich geworden war– kann als Pionier des Individualisierungs-Hypes gelten. Den Boutiquemarken von Bugatti bis Lamborghini heute voll auskosten. Eine der bevorzugten Marken von Sultan Hassan Bolkiah und seinem Bruder Prinz Jefri war damals Bentley. Und natürlich war das luxuriöse Continental Coupé, das Anfang der 90er-Jahre auf den Markt kam, ihnen nicht speziell und schnell genug. Also bestellte Prinz Jefri 14 spezielle Auftragsfahrzeuge, die – dank größerer Turbolader und weiterer Modifikationen – die Leistung des 6,75-Liter-V8 von den 426 PS des Continental T auf 534 PS steigerten. Damit beschleunigte die 2,5 Tonnen schwere Landjacht in kaum mehr als fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der hier gezeigte Bentley Continental R Superfast, kurz SuFaCon genannt, in Schwarz über einem gleichfalls schwarzen Interieur ist das letzte der 14 gebauten Exemplare und wurde von Bentley im Oktober 1994 fertiggestellt. Er kehrte im Frühjahr 2021 ins United Kingdom zurück und hat nur 14.485 Kilometer abgespult. Jetzt bietet ihn Classicmobilia aus Milton Keynes im Classic Driver Markt zum Verkauf an.

 

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Menage à Trois

Für uns ist der BMW 3er einer der kultigsten Daily Driver der 1980er-und 1990er-Jahre. In der Tat ist die schnittige und sehr ausdrucksstarke Vier-Scheinwerfer-Front und die von Claus Luthe entworfene Silhouette besser gealtert als die meisten anderen Autodesigns aus dieser Zeit. Und obwohl wir den klobigen M3 Evo und die allradgetriebenen Touring-Modelle (iX) besonders mögen, gehört in die perfekte 3er-Garage ein hübsches Exemplar des auf der IAA von 1985 vorgestellten 3er-Cabrios. Dieses lippenstiftrote BMW 325i Cabriolet aus dem Jahr 1987 mit schwarzem Lederinterieur, charmanten gelben Frankreich-Scheinwerfern und Handschaltgetriebe ist für uns ein absolutes Muss. Das mit dem 171 PS starken M20-B25-Motor bestückte Open-Air-Modell wurde neu nach Monaco geliefert und hatte bis heute nur zwei Besitzer, wobei es der erste bis 2017 – also 30 Jahre – genoss. Mit nur 95.000 Kilometern auf dem Tacho würden wir am liebsten sofort einsteigen, die Tennisschläger auf den Rücksitz werfen, eine Vanessa-Paradis-Kassette einlegen und in den Frühling fahren. Kommst Du mit?

 

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Goldini

Designer, die in ihrer Freizeit Autos entwerfen, haben etwas Freies und Inspirierendes an sich: man denke nur an Paolo Martin von Pininfarina und den Ferrari Modulo oder an Michael Boué und den Renault 5. Als seine Vorgesetzten Anfang der 1970er-Jahre von der schnittigen Schräghecklimousine erfuhren, die er nach Feierabend entworfen hatte, starteten sie sofort ein Programm, um seine Idee weiterzuentwickeln. Am Ende wurde der kleine Renault „Cinq“ zum erfolgreichsten französischen Auto seiner Zeit und bis 1985 über 5,5 Millionen Mal verkauft. Und während selbst der bescheidene, serienmäßige R5 unter designaffinen Autosammlern immer mehr an Wert gewinnt, sind die sportlichen Sondermodelle wie die von Alpine und Gordini getunten Taschenraketen besonders begehrt – aber auch empfindlich teuer geworden. Zum Glück kostet dieser R5 Gordini von 1979, der mit beigem Innenraum und 98.000 Kilometern Laufleistung bei Duke of London zum Verkauf steht, kein Vermögen. Der hübsche Hot Hatch mit 93 PS aus einem 1,4-Liter-Motor entspricht technisch dem R5 Alpine, erhielt aber in England die Zusatzbezeichnung Gordini, da sich Chrysler Europe für den britischen Markt bereits die Rechte am Namen „Alpine“ gesichert hatte. So oder ist dieser Fünfer mit seiner prächtigen goldenen Lackierung, den eleganten Nadelstreifen und den wunderbar gestylten Leichtmetallfelgen ein echter Hingucker.

 

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Der „special one“!

Wenn uns jemand nach unseren Lieblingsautos fragt – und das passiert öfters – lautet unsere Antwort immer: „Es kommt drauf an“. Denn für uns fängt es vielleicht mit der richtigen Marke und dem richtigen Modell an, aber die eigentliche Aufgabe besteht darin, das perfekte Exemplar in Bezug auf Variante, Motor, Spezifikation und Ausstattung zu finden. Eine Mischung, die zum Einsatzprofil und zu unseren eigenen persönlichen Erinnerungen an dieses Auto passt. Wie viele von Ihnen wissen, kann die Suche nach dem persönlichen Traummodell ein langwieriger Prozess sein, aber sie ist umso lohnender. Als dieser Porsche 911 Carrera 4S aus dem Jahr 2003 vor einiger Zeit im Classic Driver Markt auftauchte, wussten wir, dass er es war. Unter allen Varianten der 996er-Generation ist der allradgetriebene 4S mit seinen kräftigen Hüften und dem knackigen Motorsound unser Favorit. Mit seiner Lackierung in Midnight Blue Metallic, der beigen Volllederausstattung, dem manuellen Schalthebel in der Mittelkonsole und knapp 90.000 Kilometern auf der Uhr erfüllt dieses vom House of Cars in Belgien offerierte Exemplar alle Kriterien. Das durchgehend bei offiziellen Porsche Händlern und Werkstätten gewartete Modell wurde neu an das Porsche Zentrum Trier ausgeliefert und hatte bis heute drei (luxemburgische) Besitzer. Entsprechend exzellent ist der Gesamtzustand des 320 PS starken Zuffenhauseners!

 

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Alter Schwede!

Anstatt vor dem grauen Wetter auf die Malediven zu fliehen, sollten Sie im nächsten Winter die Kälte in Kauf nehmen, einen Volvo 142 S Gruppe 2 von 1972 kaufen, in den Norden fahren und sich bei einer Winterrallye in Finnland abhärten. Zur Einstimmung empfehlen wir historische Filmschnipsel auf YouTube von Markku Alén und Hannu Mikkola, zwei finnische Rallye-Legenden, die in dieser Zeit einen solchen Volvo 142 durch Eis und Schnee getrieben haben. Dieser besondere Wagen basiert auf einem erstmals im November 1972 in Schweden zugelassenen 142 S. Er wurde dort 2015 von Matti Tarkki zu einem Rallyemodell aufgerüstet und zwischen 2016 und 2018 vom finnischen Volvo-Spezialisten Kari Aittomaa weiterentwickelt. Der alte Schwede hat den originalen, auf 165 PS getunten B20-Motor, unter der Haube, die Getriebeübersetzungen sind für den Rallyeeinsatz angepasst und eine Differentialsperre ist auch vorhanden. Nach etwa zehn Winterrallyes in Finnland wartet der Volvo nun in Vantaa, 25 Minuten vom Flughafen Helsinki entfernt, bei Clasanteri auf seinen neuen Besitzer. Können Sie sich für ein Winterabenteuer im Norden erwärmen?

 

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