Nachdem BorromeodeSilva mit ihrem fabelhaften und geländegängigen STL1 Mustang die Restomod-Saison 2024 stilvoll eröffnet haben, zieht das britische Unternehmen TWR jetzt mit dem TWR Supercat auf Basis des Jaguar XJS nach. Fans großer Raubkatzen in aller Welt werden sich sicher noch an Tom Walkinshaw Racing erinnern, Geburtsstätte der schnellsten Jaguare der 1980er- und 1990er-Jahre. Aber bevor wir uns mit der neuen Hommage aus dem 21. Jahrhundert befassen, sollten wir noch einmal die Motorsporterfolge von TWR rekapitulieren.
TWR begann Anfang der Achtziger mit der Modifikation und dem Tuning von Jaguar und bereitete neben dem XJS auch den Rover 3500 Vitesse für Einsätze in der Europa- und britischen Tourenwagen-Meisterschaft vor. Mit Erfolg: Walkinshaw selbst krönte sich 1984 zum Tourenwagen-Europameister und bescherte Jaguar 1988 mit dem von einem V12 angetriebenen XJR-9 den ersten Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans seit 1957. Nach einem zweiten Sieg an der Sarthe 1990 gründeten Jaguar und TWR das Joint-venture JaguarSport, aus dem die legendären Supersportwagen XJR-15 und XJ 220 hervorgingen. Nun tritt der älteste Sohn Walkinshaws, Fergus, der im Oktober 2023 die Marke TWR wiederbelebte, mit einem nach eigenen Vorstellungen konzipierten XJS in die Fußstapfen seines 2010 verstorbenen Vaters.
Natürlich benötigt jeder Restomod, der sein Gewicht in Kohlefaser aufwiegt, ein entsprechend bombastisches Bodykit. Und es gibt keinen besseren Mann für diesen Job als Khyzyl Saleem, aka The Kyza, der auf eine jahrelange Erfahrung in der Kreation einiger der verrücktesten Automobil-Renderings des Internets hat. Zusammen mit Magnus Walker hat sich Khyzyl an den XJS gemacht und kein Karosserieteil unangetastet gelassen. Dabei schraubte er das Aggressions-Level für jeden Quadratzentimeter der Superkatze auf den Faktor 11. Wie nicht anders zu erwarten, besteht die Karosserie komplett aus Kohlefaser, was das Gewicht reduziert und enorme Verbesserungen in Bezug auf Steifigkeit und Luftwiderstand mit sich bringt. Unsere persönlichen Highlights sind der massive Heckdiffusor, die Side-pipes und die „fliegenden Streben“ im Bereich der C-Säulen, die an den McLaren Artura und den Ferrari 599 erinnern.
Auf das Projekt angesprochen, sagte Khyzyl: „Indem wir die Anforderungen an die Form eines Super-GT und die Funktionalität eines Rennwagens miteinander verbunden haben, entstand eine einzigartige Identität, die sofort an ihrer Silhouette erkennbar ist. Ich bin stolz auf die geleistete Arbeit, weil sie Inspirationen aus der Performance- und Rennwagengeschichte von TWR in ein außergewöhnliches neues Design einbringt. Ich kann es kaum erwarten, mit unseren Kunden zusammenzuarbeiten, um ihre persönlichen Stylingwünsche für diese ultramoderne Interpretation eines Fahrzeugs zu entwickeln, das seinen Platz unter den berühmtesten Beispielen britischen Automobildesigns verdient hat.“
Laut TWR sollen zu Ehren des Le-Mans-Sieges von 1988 nur 88 Superkatzen gebaut werden, jede angetrieben von einem dank Kompressor-Aufladung 600 PS starken und an ein gutes altes Sechsganggetriebe gekoppelten V12. Um so maximalen Fahrspaß und monumental qualmende Burnouts zu garantieren. Um sicherzustellen, dass die Superkatze so gut fährt, wie es aussieht, hat Fergus Walkinshaw die Hilfe einige der talentiertesten Gehirne von McLaren, Ferrari, Porsche, Williams, Mercedes F1 und Renault F1 in Anspruch genommen, wodurch mehr als zwei Jahre Entwicklungsarbeit bereits abgeschlossen worden sind.
Die Bestellbücher öffnen heute, zu einem Preis ab 225.000 Pfund ohne Steuern, was für Restomod-Verhältnisse ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis darstellt. Während Italien und Deutschland in den letzten Jahren ihre jeweiligen automobilen Designikonen schon mit vielen Restomods gewürdigt haben, ist es großartig zu sehen, dass der XJS als wahre britische Legende endlich auch etwas Zuneigung erfährt. Wie steht es mit Ihnen? Glauben Sie, dass der TWR Supercat ein würdiger Nachfolger der alten TWR-Rennwagen ist? Oder nur eine weitere Modeerscheinung im Karbongewand?