Der lange Hammer
Es ist kein Geheimnis, dass der Markt für AMG-Modelle in den letzten ein bis zwei Jahren explodiert ist. Und es scheint, als würden noch viele weitere Schätze gehoben werden. Ein Beleg für diesen Trend ist Broad Arrow’s kommende Amelia Island Auktion voller AMG-Juwelen. Sie reichen von Coupés bis hin zu S-Klasse-Limousinen in Langversion wie dieser 560 SEL 6.0 aus dem Jahr 1990. Der AMG-Hammer (Coupé auf W-124-Basis) mag das sportlichere Geschwisterchen der Superlimousine sein, aber diese mitternachtsblaue S-Klasse der W126-Generation bietet fünf Passagieren die Möglichkeit, mit maximalem Komfort sehr zügig zu reisen – und das zu einem deutlich angemesseneren Preis.
Dieses Exemplar ging zunächst nach Japan, ehe es 2021 nach Europa zurückkehrte. Es ist mit dem 6,0-Liter-M117-V8 von AMG und einer kompletten AMG-Auspuffanlage ausgestattet, die den Motor wirklich zum Klingen bringt. Neben dem Motor-Upgrade umfassen die weiteren Tuning-Arbeiten ein optimiertes Fahrwerk, weiß hinterlegte Instrumente mit einem bis 300 km/h reichenden Tacho, einen dezenten Heckspoiler und 16-Zoll-Aero-I-Räder. Die Passagiere auf den Rücksitzen werden mit aus den Vordersitzlehnen herunterklappbaren Picknicktischen und Leder, soweit das Auge reicht, verwöhnt.
Noch vor seinem Transport in die USA erhielt der knapp 100.000 Kilometer gelaufene Wagen von AMG Classic in Affalterbach die AMG Classic Conversion Zertifizierung. Nach Ankunft auf der anderen Seite des Atlantiks dann einen Rundum-Service durch den hauseigenen Mechaniker des aktuellen Besitzers, gefolgt 2024 von einem Auftritt beim The Amelia Island Concours d'Elegance Cars and Caffeine.
Der schielende Rennwagen
Wir haben im Laufe unserer 26-jährigen Geschichte einige ungewöhnliche Rennwagen im Classic Driver Markt gesehen. Aber noch nie einen, dessen Scheinwerferaugen zu schielen scheinen! Dieser britische Kraftprotz wurde vom französischen Team AutoGT Racing für die Teilnahme an der FIA-GT3-Europameisterschaft des Jahres 2009 genannt und sicherte sich bei seinem Debüt in Silverstone mit den Piloten Johan-Boris Scheier und Dimitri Enjalbert den Sieg im Samstag-Rennen. Es ist einer von nur zwei gebauten Morgan Aero Super Sport GT3 und wartet nun bei William l‘Anson auf neue Einsätze.
Angetrieben von einem BMW S50LA V8 mit fast 600 PS und gekoppelt an ein sequentielles Sechsganggetriebe von Holinger verschaffte sich dieser skurrile britische Underdog im Feld der GT3-Elite vom Schlage Aston Martin, Ford GT, Ferrari, Corvette oder Audi Respekt und verhalf dem AutoGT-Racing-Team zu Platz fünf in der Teamwertung. Der 2015 vom aktuellen Eigner erworbene „Moggie“ war 2023/24 unter anderem in Mugello, Spa, Estoril und Paul Ricard in Aktion. Er ist ein regelmäßiger Gast bei den Läufen zur Endurance Racing Legends-Serie von Peter Auto und auch startberechtigt in der GT3-Legends-Tour, in der er im Oktober 2024 in Silverstone debütierte. Ein kampferprobter GT, der sich noch längst nicht reif fürs Museum fühlt.
Flüsternder Riese
Ob man sie nun liebt oder hasst – Elektrofahrzeuge gehören heute zum Straßenbild. Einige sind vollgepackt mit Technik, andere stehlen die Namen ihrer benzinbetriebenen Vorfahren (wie der neue Ford Capri) und eine sehr, sehr kleine Zahl erfüllt die Anforderungen besser, als es ein Auto mit Verbrennungsmotor je könnte. Rolls-Royces gesamtes Erbe beruht auf dem regelrecht „schwebenden Teppich“-Komfort, dem so genannten „Wafting“, seiner Modelle. Geschwindigkeit ist zweitrangig, Luxus steht an erster Stelle, und der im Herbst 2023 eingeführte Spectre zelebriert dies wohl besser als jedes andere Mitglied der Modellpalette.
Mit einer angegebenen Reichweite von (nach WLTPO) knapp 520 Kilometern gleitet dieser vollelektrische Gigant lautlos über die Straße, genau wie es sich für einen Rolls-Royce geziemt. Der Spectre kombiniert das elegante Aussehen der neuesten Designsprache der Marke mit der Innovation und Raffinesse, die man von einem „Roller“ erwarten würde. – er verkörpert wirklich das Gesamtpaket. Dieses Exemplar Baujahr 2025 mit Standort Schweiz und Delivery Mileage glänzt als zusätzlicher Eyecatcher mit geschmiedeten Felgen von Vossen im Stil eines überdimensionalen Plattentellers!
Taschenrakete
Während viele später weltberühmte Rennfahrer ihre ersten Erfahrungen am Steuer eines Mini Cooper S sammelten, waren es in Italien Autos wie der Autobianchi A112, die für viele zum Hot Hatch der Wahl wurden. Während Issigonis‘ Kreation schnell zu einem echten Sammlerstück avancierte, gerieten diese A112 mit der Zeit etwas in Vergessenheit, was es schwierig macht, hervorragende Exemplare wie dieses Abarth-Exemplar aus 1978 zu finden.
Der aus einer Sammlung von Renn-Abarth stammende und von Milano Classiche angebotene A112 wurde in der seriennahen Gruppe N homologiert. Er verfügt über die erste CSAI-Rennzulassung von 1982 mit allen Unterlagen, die seine Eignung für motorsportliche Einsatz in Italien bescheinigen. Mit einem robusten Überrollkäfig, OMP-Sitzen und -Gurten, FIA-zugelassener Sicherheitsausrüstung sowie einem verbesserten Fünfgang-Getriebe ist dieser Autobianchi der ideale Begleiter für Bergrennen – an denen er bereits zwischen 1989 und 1991 in seiner ersten Karriere erfolgreich teilgenommen hat!
Maseratis Meisterstück
Das einzige Gefühl, das besser ist als das Abholen eines Neuwagens entsteht, wenn ein guter Freund und ehemaliger Beifahrer im Jaguar C-Type auch präsent ist, um das Schwesterauto abzuholen. Das ist für viele ein Traum, und für die französischen Fahrer Jean Simone und Armand Roboly wurde er 1954 Wirklichkeit, als sie zwei der neu auf den Markt gebrachten Maserati A6 GCS entgegennahmen.
Nach seiner Auslieferung nach Frankreich wurde Armand Robolys Exemplar, das Sie hier vor sich sehen, im April 1954 beim Grand Prix von Marrakesch in Marokko erstmals eingesetzt. Sein Freund Jean Simone fuhr das Schwesterauto im selben Rennen. Roboly beendete es auf Platz drei, während Simone leider bei einem Unfall verletzt wurde. Dieses Exemplar (Chassis 2065) kam ab 1955 und in den folgenden Jahren mit seinem neuen Besitzer, einem Franzosen aus Roubaix, in ganz Europa herum. Darunter in Goodwood, Reims, Skandinavien oder (1955) bei der Tourist Trophy in Nordirland, mit Jo Bonnier als zweitem Fahrer. Bis 1957 blieb der Maserati im Einsatz, um dann jahrzehntelang im Verborgenen (vermutlich bei Maserati) zu bleiben. 1998 wurde er dann restauriert, und begann ein zweites „Leben“ in der prosperierenden Welt des historischen Rennsports.
Jetzt wartet dieses unglaublich seltene Stück Maserati-Geschichte auf seinen neuen Besitzer und kann über die Private Treaty Sales von RM Auctions ersteigert werden. Das Auto nahm schon fünfmal an der modernen Mille Miglia teil und ist im Registro 1000 Miliga registriert. Die genaue Rennhistorie dieses im definitiven A6-GCS-Buch von Walter Bäumer und Jean-François Blachette genau beschriebenen Italieners erfahren Sie beim Klick auf untenstehenden Button!