Die Saison historischer Events ist in vollem Gange! Jetzt hieß es für uns am vergangenen Wochenende, zum legendären Circuit de la Sarthe für die Peter Auto le Mans Classic 2022 zu eilen. Wir hatten das Vergnügen, Gäste von Mercedes-Benz Classic zu sein und nutzten gleich die Gelegenheit, neben der Action auf der Rennstrecke auch einen genauen Blick auf das Mercedes-Benz Village zu werfen. Und wir hatten auch das Glück, uns einen der hervorragenden 300SL ausleihen zu dürfen, für eine kurze Fahrt ins Grün der umliegenden französischen Landschaft.
Aber die Hauptattraktion an diesem Wochenende war natürlich das Renngeschehen, bei dem man auf seine Kosten kam, den die Rennwagen jagten fast non-stopp Runde um Runde auf diesem berühmtesten aller Langstreckenkurse – ein Ausdruck des wahren Geistes von Le Mans. Wir trafen auch mit Max Girardo eine bekannte Persönlichkeit der Szene: Er verbrachte das Weekend am Steuer eines Dallara SP1 LMP von 2001 in den umwerfenden Farben der Playstation 2, ein Fahrzeug, das zu den auffälligsten der Veranstaltung zählte. Angetrieben von einem teuflisch starken Judd V10, hätte sich der Dallara von Max auch einen Preis für den besten Motor-Sound der Le Mans Classic 2022 verdient.
Annähernd ähnlich akustische Euphorie löst auch der sub-zero Peugeot 905B Evo aus, der heute noch so futuristisch aussieht, wie bei seinem Debüt in 1991. Zu den anderen Gruppe C-Ungeheuer, die uns beeindruckten, gehörte auch ein Feld an Silk-Cut Jaguar. Wer könnte außerdem diesen von einem Wankelmotor befeuerten Blitz in orange und grün vergessen, hinter dem sich der Mazda 787B in Renown-Stallfarben verbirgt?
Wäre aber die Le Mans Class letztlich ohne ihre Fahrer? Einige frühere Sieger der 24 Stunden von Le Mans kehrten für dieses Wochenende an die Stätte ihres Triumpfs zurück. Unter ihnen der fünfmalige Gewinner Emmanuele Pirro (2000, 2001, 2002, 2006, 2007), Marco Werner, der mit seinen Siegen 2005 – 2007 einen Hattrick schaffte und mit Kazuki Nakajima ein weiterer dreimaliger Gewinner (2018, 2019, 2020).
Sie sind sicher mit uns einer Meinung, dass die wahre Magie dieses Ortes sich entfaltet, wenn in Le Mans das Licht des Tages immer schwächer wird. In diesem Jahr wurden wir mit einem faszinierenden feuerspeienden Himmel belohnt, als die Vorkriegs-Titanen von Bugatti und Alfa Romeo ohrenbetäubende Runden absolvierten, gefolgt von einer Vielzahl eleganter Rennwagen aus den fünfziger und sechziger Jahren, die den Übergang von der Dämmerung zur Nacht markierten.v
Besonders herausheben möchten wir auch den wunderbar zielgerichteten Aston Marti DBR9 in den ikonischen Gulf-Farben und das geradezu hypnotisch wirkenden BASF BMW M1 Procar. In der Rückschau bewies auch die diesjährige Auflage der Le Mans Classic ihren Rang als ein ganz besonderes Spektakel im Kalender der Enthusiasten. Dem nächsten Jahr kommt eine historische Rolle zu, denn dann werden auch 100 Jahre Langstreckenrennen in Le Mans gefeiert. Eine Classic für die Geschichtsbücher! Wir freuen uns schon heute auf dieses Wochenende.
Fotos: Tom Shaxson