Direkt zum Inhalt

Magazin

Der Porsche 911 Carrera RS, der nicht leicht genug war

Wer nach dem Stichwort "Carrera RS" googelt, findet seitenweise Beiträge über die Sportwagen-Legende von 1973 – zum 20 Jahre später gebauten Porsche 911 Carrera RS wurde dagegen wenig geschrieben. Zeit, daran etwas zu ändern.

Seltener Schönling

Der seltene und vom Rennsport beeinflusste Porsche 911 Carrera RS aus den 1990er Jahren ist, wie wir finden, nicht nur einer der schönsten unter den moderneren Elfern, er nimmt auch preislich zunehmend an Fahrt auf. Zuletzt wurde bei einer Auktion in Paris ein gepflegter RS für über 200.000 Euro inklusive Aufgeld verkauft. Ein gängiger Kurs für die knapp 2.000 Mal gebaute, komfortablere Straßenversion. Der nur 290 Mal entstandene, spartanischere "RS N/GT" kostet gut und gerne noch einmal 100.000 Euro mehr.

Bye bye, Pink Porsche

Vernünftige Carrera RS gibt es noch, sie sind aber meist schnell wieder vergriffen. Ein Beispiel ist der hier gezeigte Porsche 911 Carrera RS N/GT im seinerzeit typischen Farbton "Sternrubin". Der Wagen stammt aus erster Hand und wurde von seinem Besitzer, der den Porsche 1991 erwarb, direkt modifiziert: Er baute sich seine eigene Ultraleichtvariante, indem er sämtliche Anbauteile der Karosserie – Stoßstangen, Front- und Motorhaube, Kotflügel und Türen – durch leichte Zubehörteile aus glasfaserverstärktem Kunststoff ersetzte. Auch die Sitze flogen raus, obwohl sie schon ab Werk recht spartanisch waren. Die Originalteile lagerte der Porschefahrer, eingewickelt in Luftpolsterfolie, auf dem Dachboden – bis er ihn 2014 an Manfred Hering von Early 911s verkaufte. Mittlerweile trägt der Carrera RS wieder sein komplettes Originalkleid, das entsprechend der Geschichte heute noch wie neu wirkt. Leider ist der "Pink Porsche" gerade verkauft worden, doch wie gesagt: Es gibt noch viele Alternativen im Classic Driver Markt.

Fotos: Rémi Dargegen für Classic Driver © 2015