Der Lincoln Continental wurde von einigen der hellsten Sterne der Unterhaltungsindustrie und der politischen Elite gleichermaßen geschätzt. Von Elvis Presley bis Frank Sinatra, von Elizabeth Taylor bis zum weltberühmten Architekten Frank Lloyd Wright und Amerikas Präsident John F. Kennedy, der in einer offenen Continental Presidential Limousine von 1961 erschossen wurde.
Neben den ganzen Promis hegten auch Subkulturen eine große Bewunderung für die riesige Landyacht, die im Laufe der Jahrzehnte zu einem Symbol der Popkultur avancierte. Public Enemy, 2 Chainz, 50 Cent, Kid Rock, Snoop Dogg und sogar Toby Keith brachten alle ihre Liebe für den Continental zum Ausdruck. Die Beastie Boys haben in ihrem 1986 aufgenommenen Song „The New Style“ gezeigt, welche praktischen Vorzüge der Schlitten hat: „Went to the prom, wore the fly blue rental. Got six girlies in my Lincoln Continental.” („Ging zum Abschlussball, trug Fliege und den blauen Leih-Anzug. Hatte sechs Mädels in meinem Lincoln Continental.“).
Schon ein serienmäßiger Continental verströmte Stil, aber nur wenige sind so auffällig wie dieses Exemplar Baujahr 1960 des australischen Händlers Young Timers Garage. Es ist eines von nur 1.461 produzierten Mark V Coupés, wurde aber komplett aufgepimpt, unter anderem mit einer jedem Cadillac vor Neid erblassenden Hot-Pink-Lackierung und mehr vergoldeten Akzente als die Halskette von Huggy Bear, dem von Antonio Fargas gespielten Charakter aus der beliebten 70er-Jahre-TV-Krimiserie Starsky & Hutch.
Ursprünglich ein Lincoln aus Kalifornien mit zwei Vorbesitzern, wurde dieser zweitürige Continental nach Australien importiert, wo er aufgemotzt und zum ultimativen „Lowrider“ umgebaut wurde. Der knapp 5,80 Meter lange Conti sieht besser aus als je zuvor, mit Heckflossen im Spaceage-Design und gerade durchgezogenen Linien, wohin das Auge blickt. Die ohnehin schon imposante Frontpartie wirkt dank des vergoldeten Kühlergrillgitters noch mächtiger. Zusammen mit den schräggestellten und rauchgelben Doppelscheinwerfern ein beeindruckender Anblick für jeden, der diesen Lincoln im Rückspiegel auftauchen sieht. Überall am Exterieur dieses Mammut-Coupés sticht ein neues Detail ins Auge: Von den vier goldenen Zierstäben, die wie Wassertropfen aus den vorderen Kotflügeln zu fließen scheinen bis hin zu den tellerförmigen 20-Zoll-Detroit Steel Felgen, die natürlich farblich an die Karosserie angepasst sind. Um die Karosserie so nah wie möglich am Boden zu halten und gleichzeitig sicherzustellen, dass dieser Lastkahn mit relativer Leichtigkeit über Bodenwellen manövriert werden kann, ist im Kofferraum eine „Accuair“-Niveauregulierung verstaut, über die auf Wunsch jedes Rad einzeln angesteuert werden kann.
Das Äußere macht schon allein eine Menge her, und glücklicherweise setzt sich auch unter der Haube vom Format eines Fiat 500 und im Innenraum des rechtsgelenkten Lincoln das Midas-Prinzip fort, alles in Gold zu verwandeln. Der originalgetreue 430-Kubikzoll-V8 (volle 7,0 Liter) wird mit einer gehörigen Portion Chrom und goldenen Akzenten für das Luftfiltergehäuse und die Nockenwellendeckel dem Gesamtthema voll gerecht. Wenn Sie dann diesen amerikanischen Traum betreten, werden Sie sich in den coolsten Nachtclub im Manhattan der 1970er- Jahre zurückversetzt fühlen. Die Sitzbänke sind mit Stoffbahnen aus Zebramustern überzogen, während auch die geräumige Kabine mit Akzenten in Hot Pink und Gold geschmückt ist, einschließlich des Lenkrads und des Armaturenbretts. Auch an Chrom wurde wahrlich nicht gespart.
Er war vielleicht nicht das schnellste Auto, das im längst nicht mehr existierenden Ford-Werk Wixom (Michigan) vom Band lief, und auch nicht das agilste. Aber was diesem Lincoln Continental in punkto Handling und Geschwindigkeit fehlt, macht er durch sein Charisma mehr als wett. Diesen Continental kann man in die wildesten Nächte mitnehmen, um dann mit Erinnerungen an einen unvergesslichen Abend zurückzukehren. Das macht dieses Prachtexemplar zu etwas ganz Besonderem. Verflixt, wo habe ich nur meinen Pelzmantel hingelegt?
