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Magazin

Autos, die wir lieben: DeLorean DMC-12

Mitte der Achtziger wurde der DeLorean zum Leinwandstar und faszinierte Teenager und „Science-Fiction-Freaks“. In der Realität war das Coupé vor allem schlecht verarbeitet und technisch hinter’m Mond. Doch wie steht es heute um die gefeierte Zeitmaschine von einst?

Eine seltene Begegnung

Als ich diesen Sommer über die französische Autobahn fuhr, näherte sich im Schein der Mittagsonne ein glänzendes Blechkleid, das sich bei genauerem Hinsehen als ein DeLorean DMC-12 entpuppte. Ich hatte den am skurrilen Flügeltürer noch nie zuvor auf einer öffentlichen Straße fahren sehen und bisher auch keine Gedanken daran verloren. Zwar gehörte ich zu denen, die den ersten Teil von Zurück in die Zukunft im Kino sahen – geträumt hatte ich danach aber vor allem von einem Hoverboard anstatt der verbastelten Zeitmaschine. Doch als ich dieses gepflegte Exemplar an mir vorbeiziehen sah, am Steuer ein gut gekleideter, mittefünfzig-jähriger Franzose, sah ich den DeLorean mit anderen Augen.

Ethisch vertretbar

Dass der Zweisitzer sich heute eine Position im Sammlermarkt gesichert hat, verdankt er jedoch nicht nur seinem Kultstatus, den er als Marty McFlys (Michael J. Fox) fliegende Zeitmaschine erlangte. Schließlich war der DeLorean nicht einfach nur irgendein Sportwagen der Achtziger! Der DMC-12 war ein innovatives Konzept, für dessen Umsetzung John DeLorean damals sogar seinen Manager-Posten bei General Motors aufgab. Seine Idee war es, einen „ethischen“ Sportwagen zu bauen mit kompakten Abmessungen, effizientem Antrieb und verbesserter Sicherheit. Für den passenden Look sicherte sich DeLorean einen Entwurf von Giorgetto Giugiaro, verfeinert durch das aufwendige Türkonzept.

Mit seiner blanken Edelstahlkarosserie (ein weiteres Highlight) polarisierte der DeLorean – wenngleich sich darunter letztlich nicht die Technik befand, die dem „ethischen“ Gedanken DeLoreans entsprach, und auch die Verarbeitungsqualität der rund 9.200 im nordirischen Dunmurry hergestellten Exemplare teilweise große Mängel aufwies. Durch die Tatsache, dass der DeLorean 1982 der Automobilkrise zum Opfer fiel – nachdem der wichtigste (und dubioseste) Mitfinanzierer, die britische Regierung unter Margaret Thatcher, der DeLorean Motor Company den Geldhahn zugedreht hatte – sind gute Exemplare heute rar.

Das Fotomodell

Der hier gezeigte DMC-12 stammt aus der Sammlung des Texaners Sam Pack, hat nur 200 Meilen auf dem Tacho und wird am 15. November bei RM Auctions versteigert. Mit Sicherheit eine der wenigen Gelegenheiten, diesen skurrilen Keil der Achtziger im außergewöhnlichen Sammlerzustand zu erwerben.

Fotos: RM Auctions

In unserer neuen Serie „Autos, die wir lieben“ präsentieren wir immer samstags unsere größten Jugendlieben auf vier Rädern - und verraten, wie es heute um ihren Sammlerwert steht.