Einfach nur schön
Für ein Unternehmen, das wegen seines polarisierenden Designs berühmt wurde, ist das von Zagato entworfene Lancia Flaminia Sport 3C Coupé eine unbestrittene Schönheit, die mit sportlicher Finesse und Eleganz die Balance zwischen Zurückhaltung und Dramatik hält. Dieses Modell besitzt auch ein ausgeprägtes „Double Bubble“, das besonders von hinten betrachtet und zusammen mit dem Heck, das an einen Ferrari Short-Wheelbase erinnert, besonders gut aussieht. Bonhams Exemplar wurde sorgfältig gepflegt und ist eines von nur 205 Flaminia mit Zagato-Karosserie. Das Coupé befindet sich seit 1991 beim aktuellen Besitzer.
Eine Schlagzeile wert
Man kann die historische Bedeutung von Bonhams Bugatti Type 55 Superport von 1932 nicht hoch genug einschätzen: Der Werks-Rennwagen wurde 1932 von Louis Chiron und Graf Quintart in Le Mans gefahren und verbrachte die letzten 56 Jahre im Besitz des britischen „Bugattiste“ Geoffrey St. John. Diese Provenienz schlägt sich auch in der Schätzung von 4 – 7 Millionen Euro nieder. Aber eigentlich schlägt unser Herz für den rassigen Ferrari Dino 206S/SP von 1966, dessen Erstbesitzer Clemente Ravetto auch Rennen mit ihm bestritt. Danach befand sich das Auto in der legendären Bardinon Collection in Frankreich. In der Klasse der offenen Prototypen der sechziger Jahre lässt sich der „Baby P3/4“ kaum noch steigern.
Das enigma
Im Vergleich zu den eher unscheinbaren Autos, die von Glas sonst gebaut wurden, ist dieser einmalige 3000 V8 Fastback Coupé-Prototyp der Marke, die von BMW gekauft wurde, ein echter Hingucker. Von Pietro Frua entworfen, mit Anleihen aus dem Maserati Mistral für den er ebenfalls verantwortlich war, war dieser hoch attraktive Gand Tourer in den späten sechziger Jahren regelmäßiger Gast der europäischen Automessen. Aber leider entschieden sich die BMW-Kunden lieber für den 3.0 CS und damit war das Schicksal des Coupés besiegelt. Aber bei den Klassikerevents für die dieser One-off-BMW-Glas teilnahmeberechtigt wäre, dürfte er für großes Interesse sorgen (geschätzt: 250.000 – 350.000 Euro).
The three mucky-teers
Ein Trio aus wunderbaren Lancia-Modellen verkörpert Bonhams Rallye-Kontingent: ein restaurierter Stratos HF Stradale von 1976 (geschätzt: 400.000 – 500.000 Euro), ein Low-mileage Delta S4 Stradale von 1988 mit nur zwei Vorbesitzern (500.000 – 650.000 Euro) und ein unrestaurierter Ex-Werks Delta HF Integrale 8V der Gruppe A (280.000 – 320.000 Euro). Mit letzterem Delta hat Markku Alén die Rally Costa Smeralda gewonnen. Lancias sind aktuell heiß begehrt – das ist jetzt die Chance, sich ein Stück der Legende, noch dazu in Martini-Farben, zu sichern.
Brachiale Präsenz
Von diesem kantigen Alfa Romeo geht etwas ausgesprochen Bedrohliches aus – er wurde gemäß der Turbo Evoluzione A1/IMSA-Spezifikation mit fast den Boden touchierenden Splittern und robust eckigen Radgehäuses ausgestattet. Nur 500 wurden für die Homologation des Gruppe A-Tourenwagens gefertigt, wobei viele aus der Serie tatsächlich wie dieses Exemplar auch selbst auf Rennstrecken im Einsatz waren (geschätzt: 120.000 – 180.000 Euro).
Unser Favorit für die Rückfahrt
Mit welchem Auto aus dem Bonhams Katalog würden wir nach der Pariser Auktion nach Hause fahren wollen? Eine schwierige Frage, aber letztlich kommen wir an dem puren und schönen Porsche 911 2.0 „SWB“ von 1966 einfach nicht vorbei. Es handelt sich hier um ein begehrtes Exemplar der ersten Serie mit Matching Numbers, das exquisit restauriert worden ist. Wie kann Aga Blue einem 911 nicht schmeicheln?
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Bonhams © 2020