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Magazin

Es gibt keine Show auf Erden wie die Rétromobile in Paris

Wenn wir etwas von der diesjährigen Rétromobile mitgenommen haben, dann den unstillbaren Appetit auf Sammlerautos aller Klassen – von Vorkriegs-Grand Prix-Stars und Nachkriegs-GT bis zu kuriosen gallischen Youngtimern und unschätzbar wertvollen modernen Monoposti. Das waren unsere Highlights…

Auch wenn sich die Rétromobile in erster Linie als Handelsmesse für Aussteller aller Couleur und deren Waren versteht, bietet sie der Sammlerwelt auch die Chance, Kontaktpflege zu betreiben, einmal kollektiv durchzuatmen und sich für das dicht gepackte Veranstaltungsprogramm des neuen Jahres aufzuwärmen.  

Das „Who is Who“ der Klassikerszene pilgerte auch in diesem Jahr wieder zu der durch und durch französisch gefärbten Messe. Unter vielen anderen erspähten wir Alain de Cadenet im Gespräch mit dem berühmten Industriedesigner und bekennenden Oldtimer-Fan Marc Newson, Jean-Pierre Jarier, der neben seinen alten Shadow Formel 1-Wagen stand und den französischen Pressemogul Michel Hommell, dem es beim Anblick des Bugatti EB110S, dessen Entwicklung und Einsatz in Le Mans er vor 25 Jahren finanzierte, warm ums Herz wurde. 

Wer sich an den zahllosen gallischen Kuriositäten auf den Ständen von Renault, Citroën und Peugeot satt gesehen hatte, konnte sich an der aus Anlass des 25. Jubiläums des Le Mans-Sieges von 1995 zusammengestellten Ausstellung des dreisitzigen Supersportwagens McLaren F1 delektieren. In der von Richard Mille präsentierten Gruppe war auch der Le Mans-Sieger, Chassis #01R, und der vom französischen Bildhauer César Baldaccini per Hand bemalte F1. Letzterer war unser persönlicher Showstar – obwohl nicht unumschränkt, gab es doch Konkurrenz in Gestalt eines originalbelassenen Ferrari 330 P4 und eines Bugatti T 59 Sports, der seit Jahrzehnten nicht mehr bewegt worden war. 

Weiterhin verliebten wir uns in die vom Automotoclub Storico Italiano geretteten Bertone Prototypen. Zum ersten Mal durften sie auf Geheiß der italienischen Regierung außerhalb Italiens gezeigt werden. Und was für eine Freude, mit den Augen über die scharfen Winkel und Kanten des Ferrari Rainbow oder das Interieur der bizarren Studie Lamborghini Genesis zu streichen. In krassem Gegensatz zur futuristischen Ästhetik von Bertone standen die betörend schönen Alfa Romeo auf dem Stand von Lukas Hüni. Schon immer eine Topadresse auf der Rétromobile, umfasste Hünis 2020er-Aufgebot diesmal unter anderem einen Alfa 33 Prototyp und einige der frühesten Alfa Romeo-Grand-Prix-Renner der Scuderia Ferrari.

Natürlich waren auch zahlreiche Classic Driver-Händler vor Ort. Und waren nur zu glücklich, ihre jeweils schönsten Stücke ins Rampenlicht zu stellen. Was uns in diesem Jahr besonders beeindruckt hat, war die unglaubliche Vielfalt – opulente Ferrari aus den Fünfzigern mischten sich mit Rallyemobilen aus den Siebzigern, modernen Formel 1-Wagen und fast zeitgenössischen Rennsportwagen. Sie finden Fotos von den Ständen all unserer Händler in der oberen Foto-Galerie; zusätzlich zu unseren Lieblingsmotiven von der zweifellos grandiosesten Indoor-Automobilmesse des Planeten. Es könnte ein aktionsgeladenes Jahr werden!

Fotos: Mathieu Bonnevie für Classic Driver © 2020 

Sie konnten dieses Jahr nicht zur Rétromobile? Im Classic Driver Markt gibt es keine Öffnungszeiten – hier finden Sie hunderte von Sammlerautos mit einem Click.