Das beste Motorrad der Welt - Exklusiv für Classic Driver

Was ist die Steigerung von großartig?

Sie heißen Vincent Black Shadow, Brough Superior, Münch Mammut, Kawasaki Z1 oder Ducati 916. Viele großartige Motorräder sind im Laufe der Jahre gebaut worden, aber jene, die wirklich und wahrhaftig großartig sind, besitzen dennoch Seltenheitswert. Deswegen gilt das lang herbeigesehnte Debüt der Lotus C-01 als Meilenstein, denn dieses Bike dürfte Geschichte schreiben.

Der Geist von Bugatti und Hollywood

Als die C-01 im Januar 2014 angekündigt wurde, herrschte zunächst Skepsis. Denn dieses Projekt von Lotus schien zu andersartig, zu futuristisch und zu unglaublich, um je Serienreife zu erlangen. Aber jetzt ist sie da und die Bedenkenträger haben sich ziemlich getäuscht.

Classic Driver hat kürzlich eine der ersten Exemplare in Empfang genommen, das auch unsere Farben trägt. Zugegeben, die Redaktion ist tief beeindruckt von dieser Maschine mit dem Lotus-Emblem, das in Lizenz von dem deutschen Engineering-Unternehmen Kodewa gebaut worden ist, das auch erfolgreich Entwicklungsarbeit für die DTM, den Rallye-Sport und die Formel 1 leistet.

Außerdem ist niemand anderer als Daniel Simon für das Design verantwortlich. Da von ihm der Bugatti Veyron und die faszinierenden Gefährte aus Science Fiction-Filmen wie „Tron: Legacy”, „Prometheus” und „Oblivion” stammen, ist die beeindruckende Qualität dieses Motorrades nicht weiter verwunderlich.

Kawasaki, aufgepasst

Der glatte, windschlüpfige Körper der C-01 besteht aus Kohlefaser, für den Rahmen wurde Titan sowie ein Stahl, der auch im Luftfahrtbau eingesetzt wird, verbaut. Angetrieben wird die Lotus von dem selben 1.200 Kubik-V-Twin-Rotaxmotor, der auch im KTM-Superbike RC8R zu finden ist. Der Antrieb wurde allerdings auf über 200 PS optimiert. Damit ist dieses Über-Motorrad so radikal wie die Schöpfungen in Simons Büchern, beispielsweise „Cosmic Machines” und „Timeless Racers”. Nur: dieses Konzept ist tatsächlich verwirklicht worden.

Wir sind zum Einstand mit der C-01 von Classic Driver kürzlich beim Motorrad-Festival Glemseck 101 unterwegs gewesen (mehr darüber ebenfalls in dieser Ausgabe) und erstaunten dort die Zuschauer mit dem gewaltigen Leistungsvermögen. Bei einigen Sprints hatte die aufgeladene Kawasaki Ninja H2 mit 300 PS nicht den Hauch einer Chance.

Deutsches Meisterwerk

Vor diesem Duell musste die C-01 aber rund 1.000 Kilometer eingefahren werden, um die volle Leistung entfalten zu können. Diese beneidenswerte Aufgabe übernahm Motorradfan Tobias Aichele, der als Besitzer von Premium Motorrad zugleich exklusiv für den Vetrieb dieses Lotus-Bikes in Europa sorgt.

„Jetzt, da die C-01 tatsächlich produziert wird, erhalten wir immer mehr Nachfragen. Der Auftritt bei Glemseck 101 hat die Zuschauer enorm begeistert. Wer konnte denn ahnen, wie schnell dieses Bike tatsächlich ist. Aber es dreht sich hier nicht nur um die Leistung. Die Verarbeitung ist beeindruckend bis ins kleinste Detail, egal ob Elektrik oder Benzintank. Für mich ist die Lotus ein Meisterwerk des German Engineering. Sie dann zu fahren, ist noch mal eine Steigerung. Wegen des langen Radstands dachte ich zunächst, dass sie schwierig zu fahren sein würde. Überhaupt nicht. Aber ich frage mich, wie die Entwickler das gelöst haben, denn sie verhält sich in Kurven wie ein Spitzensportler.”

Stückpreis 100.000 Euro, aber nur 100 Exemplare

Für Aichele ist die Lotus mit der legendären Münch Mammut vergleichbar, denn auch sie besitzt die Paarung von kompromisslosem Design und atemberaubendem Auftritt. „Meinem Eindruck nach ist dies ein sehr schnelles Motorrad. Dabei meine ich nicht die Top Speed, sondern wie es sich auf kleinen, kurvigen Strecken fahren lässt. Das Handling ist grandios, die Leistungsentfaltung mühelos.”

Die Lotus C-01 ist auf 100 Exemplare limitiert und kostet pro Stück 100.000 Euro (zuzüglich landesspezifischer Mehrwertsteuer). Sie wird jeweils in 20er-Serien hergestellt. Näheres über: www.Lotus-Motorcycles.com.