Daimler hätte keinen schlechteren Zeitpunkt als das Kriegsjahr 1939 wählen können, um den DB18 einzuführen. Schließlich forderte der Zweite Weltkrieg ganzen Einsatz. Ursprünglich waren 23 Drophead Coupés für das Jahr 1939 eingeplant, entstanden sind jedoch nur acht Exemplare, ehe die Produktion vorerst gestoppt wurde. Doch es kam noch schlimmer: 1940 wurde die Daimler-Fabrik bei der Luftschlacht um England zerstört. Von den acht Chassis fielen fünf dem Bombenangriff zum Opfer. Und nur eines der verbliebenen drei – das, was Sie hier sehen – hat bis heute überlebt.
Nur zu besonderen Anlässen
Chassis 49531 erhielt damals eine elegante Karosserie der Carlton Carriage Company, wurde von Daimler bis 1950 sorgsam behütet und kam nur bei besonderen Anlässen zum Einsatz. Dazu zählen zwei Einsätze für den damaligen britischen „Kriegsminister“ Winston Churchill, einmal 1944 und einmal 1949, bei denen Churchill im Fond des Daimlers Platz nahm, um in verschiedenen Städten zum Volk zu sprechen. Dazu wurden kurzerhand große Lautsprecher auf der Motorhaube des Wagens platziert.
Mittlerweile wurde der Chauffeurswagen sorgfältig restauriert, trägt eine Zweifarblackierung (Schwarz/Silber) und ein grünes Lederinterieur. Das mit 2,9 Metern Länge geradezu zierliche Auto wird von einem 2,5-Liter-Sechszylinder angetrieben und blickt wahrlich auf eine bewegende Geschichte. Am 8. September kommt der Daimler DB18 Drophead Coupé bei RM Auctions in London zum Aufruf.