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Auch 33 Jahre später sieht der Bugatti EB110 GT aus als käme er vom Mars

Mit seinem Debüt in 1991 beschenkte sich Bugatti zum 110. Geburtstag mit dem ultimativen Präsent namens EB110 GT. Quasi über Nacht wurde er das Poster Car der neuen Ära der Supersportwagen. Unter den nur 88 Stück zählt diese schimmernd silberne Erscheinung von Schaltkulisse zu den allerbesten.

Es war eine Schöpfung, die einen der großartigsten Namen der Autowelt wieder aus der Historie zurückholen sollte. Ein glanzvoller Namen und einer, der unvergleichliche Fertigungsexpertise und den kompromisslosen Willen, immer besser zu sein, verkörperte. Keine Frage, der EB110 GT hatte aus einem mächtigen Schatten herauszutreten, aber Bugatti hatte großes Glück, denn als alle damals Anfang September 1991 dieses Modell erstmals bestaunen durften, haben sie sich Hals über Kopf in diesen Bugatti verliebt.

Das Auto wurde entwickelt, um den 110. Geburtstag von Ettore Bugatti zu feiern und verband die innovative Technologie der Zeit mit einem Design, das nichts anderem auf den Straßen glich – eine klar definierte Spiegelung von Bugattis Tradition und der Engineering-Brillanz. Wie viele andere Supercars der Epoche wurde auch der EB110 GT von einem V12 angetrieben. Allerdings lag der Unterschied zu den Rivalen in seinem 3,5-Liter-V12 mit unfassbaren vier Turboladern an Bord, die zusammen mit dem Triebwerk 553 PS entfesselten. Der EB110 GT sah nicht nur umwerfend aus, begleitet von einem großartigen Soundtrack, er war auch eine veritable Rakete, die in nur 3,2 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigte und von dort die Tachonadel in Richtung 343 Stundenkilometer bewegte. Damit war dieser Bugatti schneller als ein Ferrari SF90 oder ein McLaren Senna und nur geringfügig langsamer als der wesentlich jüngere Nachfahre Chiron Pur Sport.

Da nur 88 Stück gefertigt wurden, gerät es durchaus zur ambitionierten Aufgabe, einen EB110 GT für die eigene Garage zu sichern. Aber den immer wieder beeindruckenden Spezialisten bei Schaltkulisse gelang dieses Kunststück: das perfekte Exemplar, konfiguriert in subtilem Grigio Chiaro Metallizzato mit einem Interieur in Grigio Scuro. Das Auto wurde genussvoll in ganz Europa gefahren, nachdem es als Neuwagen 1994 ausgeliefert wurde – insgesamt wurde es von der sehr kleinen Vorbesitzerschar nur 30.500 Kilometer bewegt. Anders als so viele, die als ruhende Kunstwerke eingelagert wurden, war dieser GT über die Jahre regelmäßig unterwegs, das heißt, dass er auch regelmäßig einem Service unterzogen wurde und nicht überholt oder restauriert werden muss. 

Wiewohl man jedes Mal Bugattis jüngste und bedeutendste Hypercars bewundert, vergisst man vielleicht allzu leicht die Ursprünge dieser Renaissance. Denn der EB110 GT verkörperte so viel mehr, als die Rückkehr eines legendären Markennamens, er steht für die Fortsetzung der tief verwurzelten Grundlagen, die Ettore etliche Jahrzehnte vorher schuf. Und deswegen lieben wir den EB110 GT umso mehr!

 

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