Die nördlichste Stadt Italiens ist nicht mehr München, sondern Hamburg: Seit Axel Budde in seinem Custom-Bike-Workshop die wunderbarsten Moto-Guzzi-Variation baut, weht tatsächlich der mediterrane Duft von Espresso und Rennbenzin durch die Hansestadt. Gerade ist Buddes sechste „Kaffeemaschine“ fertig geworden – die Rennguzzi entstand im Auftrag des Engländers Brian Cowan, der mit dem Cafe Racer an klassischen Motorradrennen teilnehmen möchte. Cowans Wunschzettel war übersichtlich: schnell, rot/silbern und mit originalen Gussfelgen ausgerüstet sollte die Guzzi sein.
Als Motor wählte Axel Budde einen V11 mit 1.040 ccm und rund 95 PS. Der getunte Antriebsstrang und die Auspuffanlage wurden von Hartmut Taborskys Firma HTMoto beigesteuert. Rahmen, Getriebe und Kardan stammen von einer Moto Guzzi Le Mans von 1980 und wurden ebenfalls modifiziert. Die Gabel bekam moderne Dämpfer und Federn, die Stoßdämpfer sind spezielle Ikons und auch die Bremsanlage besteht aus neuen und verbesserten Komponenten. Dazu wählte Budde einen GFK-Tank mit Magni-Form von HTMoto und eine Le-Mans-1-Verkleidung, die natürlich auch angepasst wurde. Alle weiteren Teile wurden – wie auch bei den ersten fünf Kaffeemaschinen – von Hand gearbeitet. Das Trockengewicht liegt bei 176 Kilo. Ihren ersten Rennstrecken-Einsatz hat die Guzzi bereits am kommenden Wochenende: „Brian wird die Dame bei den Biker´s Classics in Spa einsetzen“, sagt Budde. „Wenn also jemand eine relativ langsame Kaffeemaschine sieht: Der Mann muss seinen nagelneuen Motor erst einfahren!“
Fotos: Kaffeemaschine