Lamborghini Diablo SV von 1999
Dieser Lamborghini Diablo SV war nicht nur das finale Modell, dass vor dem Jahrtausendwechsel in Sant’Agata vom Band rollte – er dürfte auch das letzte Exemplar aus der Zeit der Unabhängigkeit sein, bevor die Volkswagen Group bei Lamborghini die Führung übernahm. Zwar hatte VW die Marke schon einige Monate zuvor übernommen, ab Januar 2000 wurden die Arbeitsabläufte jedoch auf teutonische Effizienz getrimmt. Dieser Diablo SV, der demnächst bei Silverstone Auctions versteigert wird, ist somit wohl der letzte ungezähmte Independent-Lambo und allein deshalb den Schätzpreis von 150.000 bis 170.000 Pfund Sterling wert.
Aston Martin Lagonda by Tickford von 1982
Manche Autos entwickeln sich über die Jahre zu zeitlos-eleganten Klassikern, andere wiederum – nun ja, eher nicht. Abschreiben sollte man sie dennoch nicht. Dieser Aston Martin Lagonda mit Tickford-Karosserie zum Beispiel ist gerade wegen seiner wenig gefälligen Form ein perfektes Symbol für die automobilen Tuning-Exzesse der 1980er Jahre. Nur sechs Exemplare des Lagonda wurden damals bei Tickford individualisiert, die Kosten für den schrägen Look müssen immens gewesen sein. An diesem Wochenende ist das exaltierte Gefährt am Stand von Nicholas Mee bei der London Classic Car Show zu bestaunen.
Porsche 597 Jagdwagen von 1958
Mit dem 597 Jagdwagen sollte einst die Deutsche Armee durch Feld, Wald und Wiesen rollen. Doch die Auto Union erhielt den Zuschlag für den deutlich billigeren DKW Munga, und so wurden nur 71 Jagdwagen gebaut – 49 davon für den zivilen Gebrauch. Dieses Exemplar von 1958 aus der Sammlung von Jerry Seinfeld gilt als das besterhaltene Exemplar des Cayenne- und Macan-Vorfahren. Es wird Anfang März zusammen mit 17 weiteren Seinfeld-Porsche bei Gooding & Company auf Amelia Island versteigert.
Lotus MKVIII von 1955
Wenn man bedenkt, wie gering das Wissen über Aerodynamik in den 1950er Jahren noch war, scheint dieser Lotus MKVIII von 1955 überraschend fortschrittlich. Neun Exemplare ließ Colin Chapman einst für sein damals noch junges Team Lotus bauen, sechs überlebten bis heute. Das von Movendi angebotene Exemplar überzeugt zudem mit „Matching Numbers“, einer Originalkarosserie und – vielleicht am wichtigsten – allen Kriterien, die man für eine Teilnahme beim Goodwood Revival oder dem Monaco Historic Grand Prix braucht.
Porsche 911 Carrera 4 Lightweight von 1991
Sie haben noch niemals vom Porsche 911 Carrera 4 Lightweight gehört? Kein Grund sich zu schämen – denn die seltenste Variante des 964ers ist selbst Markenkennern und Sammlern nicht vertraut. Entworfen von Le-Mans-Rennfahrer Jürgen Barth und gebaut im Kundensportzentrum in Weissach, sollte der Wagen den Grundstein für einen US-Markenpokal legen. Neben einem strengen Diätprogramm, dass ein Gesamtgewicht von nur 1.090 Kilo ermöglichte, fanden sich auf der Modifikationsliste auch ein RS-Motor, eine verstellbare Aufhängung sowie das variable Allradsystem des Paris-Dakar-Siegers 953. Doch mit dem weltweiten Siegeszug des Carrera Cup und damit des Porsche 964 RS, landete der Leichtbau-Elfer auf dem Abstellgleis. Nur 20 Exemplare wurden damals gebaut, dieses Exemplar war das letzte der Kleinserie. Für uns ist der 964 Lightweight mit seinem Kampfgewicht, seiner spannenden Geschichte und jener Ölklappe, die an den 911 S von 1972 erinnert, so etwas wie der ultimative Porsche 911. Was meinen Sie?
Fotos: Dutton Garage, Silverstone Auctions, Movendi, Nicholas Mee, Gooding & Co