Als wäre es erst gestern gewesen, dass wir zum ersten Mal jenes außerirdisch anmutende Footage-Material bestaunt haben. Es zeigte, wie Marc Philipp Gemballa und sein Team mit einem Vorserien-Marsien bei minus 20 Grad nach Skandinavien reisten, danach den 3250 Meter hohen Gletscher in Sölden erklommen und am Ende 3000 Kilometer auf der Nürburgring Nordschleife abspulten. Nach zweijähriger Entwicklungsarbeit, in der insgesamt 422 neue Einzelkomponenten entstanden, ist der Marsien (interner Name „Projekt Sandbox“) nun bereit, an 40 glückliche Kunden aus weltweit über 16 Ländern ausgeliefert zu werden.
Die Bezeichnung des von legendären Porsche Fahrzeugen für die Paris-Dakar inspirierten Supersportwagens geht auf einen Moment bei Tests in der Wüste Al-Faya zurück. Wo der rote Sand in Kombination mit der unvergleichlichen Berglandschaft dem Testteam den Atem raubte. „Wir fühlten uns wie auf dem Mars“, erinnert sich Marc Philipp Gemballa, 29-jähriger Sohn des bekannten Porsche Tuners Uwe Gemballa. Ein Auto zu haben, das in der Lage ist, solche atemberaubenden Locations aus eigener Kraft zu erreichen, ist das vielleicht stärkste Verkaufsargument des Marsien. Die Kombination aus hoher Geländetauglichkeit und einem Package, das zugleich auch ein gerüttelt Maß an Alltagstauglichkeit spendet. Der Marsien strotzt nur so vor Technologie, mutet elegant, fokussiert und futuristisch an, ist aber im Gegenzug absolut funktional und robust genug, um in jeder noch so unwirtlich anmutenden Landschaft bestehen zu können.
Der vom französischen Porsche-Liebhaber Alan Derosier entworfene Marsien ist nicht nur ein Supersportwagen für Straße und Gelände, sondern auch eine mit viel Liebe zum Detail konstruierte Symphonie aus Kohlefaser. Für die Vollkarbon-Karosse war ein unter anderem auch für Formel-1-Teams tätiger Spezialist zuständig. Sie besteht aus über 85 Einzelteilen, darunter Luftkanäle, Außenspiegel, Radlaufverkleidungen und eine Heckverkleidung, die sich von der A-Säule bis zum Heckflügel erstreckt. Unter der Karosserie verfügt der Marsian über eine komplett maßgeschneiderte Doppelquerlenker-Vorderachse – entwickelt von Ingenieuren, die schon für unzählige Rallye-, GT- und Sonderserien-Fahrwerke verantwortlich zeichneten. Das komplexe System besteht aus mehr als 30 Einzelteilen, die aus dem Vollen gefräst sind und das Fahrwerk des Genspenders 911 Turbo S (992) deutlich verändern. Die Vollkolbendämpfer von KW Automotive und eine elektronisch gesteuerte hydraulische Anhebung der Bodenfreiheit auf 250 mm geben dem Fahrer immer die volle Kontrolle über die verschiedenen Geländeformen.
Jedes der 40 bereits fest vergebenen Exemplare des Marsien ist ein Einzelstück – entworfen und gebaut nach den Wunschvorstellungen seines Erstbesitzers. Das Marc Philipp Gemballa Team mit Sitz in Freiberg am Neckar steht auch den ausgefallensten Wünschen offen gegenüber – von einer einzigartigen Außenfarbe bis hin zu Emblemen aus 24 Karat Gold oder einem maßgeschneiderten Interieur aus den besten Materialien der Welt.
Der hochmoderne und dennoch zeitlose Supersportwagen wird von einem 3,7-Liter-Sechszylinder-Boxer antrieben, dem RUF einige extra Vitamine spendiert hat. Zur Wahl stehen ein Basis-Aggregat mit 750 PS und 930 Nm sowie eine zweite Ausbaustufe mit 830 PS samt stärkeren VTG-Turboladern, überarbeitetem ECU-Mapping und angepasstem Getriebe-Setup. Die Bestellbücher platzen bereits aus allen Nähten, und bei Marc Philipp Gemballa sind sie alle mehr als gespannt darauf, die 40 Exemplare sicher auf der Erde landen zu sehen!
