Die Liebe zum Ring
Am Nürburgring geht es nie um Pracht und Prunk, um Glamour oder Opulenz. Alles dreht sich um die tiefe Liebe zum Motorsport. Es geht um eine verschworene Gemeinschaft, die sich dort trifft, um sich und ihren Autos alles abzuverlangen. Wer sonst würde sich der Grünen Hölle aussetzen, als jemand, der sich dem Rennsport verschrieben hat?
Deutsche Klassik
Obwohl die Nürburgring Classic aus demselben Geist heraus entstand wie beispielsweise Silverstone Classic, Donnington Historic und natürlich das Goodwood Members´ Meeting, herrscht hier von Anfang an eine typische deutsche Atmosphäre. Aus den Lautsprechern der Mercedes-Benz C-Klasse-Modelle hämmerten die Beats von EDM und ein verhangen grauer Himmel mit Nieselregen sorgte am Samstag für das notorische Ringwetter. Trotz des schlechten Wetters boten die Autos ein vielfältiges und internationales Spektakel: BMW E30, Porsche 911, MG MGB, Vorkriegs-Bentleys, Triumph Spitfires, Alfa Romeo GTAs, ein Shelby Daytona Coupé, ein Ford Mustang und sogar ein sagenhafter Ferrari 250 GTO, die auf und neben der Strecke gesichtet wurden.
Ring frei für alle
Es gab so viel zu erleben, dass es keinen Zuschauer lange auf den Tribünen hielt. Die Organisatoren hatten alle Besucher eingeladen, mit zu machen. Die Mutigsten setzten sich ans Steuer ihrer BMW 1er, Audi A4 oder VW Golf um selber eine Runde auf der legendär berüchtigten Nordschleife zu wagen. Wer konnte da auch nein sagen? Wann erhält man schon einmal die Gelegenheit, neben großen Nürburgringpiloten wie Jochen Mass oder Jackie Stewart auf dem Grid zu stehen, um die Schleife aller Schleifen zu meistern?
Für die Fans
Noch steckt dieser Event in den Kinderschuhen, aber schon dieses Wochenende bewies, dass die Nürburgring Classic das Potenzial besitzt, einen festen Platz im Kalender des historischen Motorsports einzunehmen. Vor allem für die in der Wolle gefärbten Enthusiasten, die Motorsport leben, atmen und vermutlich auch noch träumen bedeutet das persönliche Erlebnis Grüne Hölle, selbst zu einem Teil dieser Legende werden zu dürfen.
Fotos: Frederik Dulay für Classic Driver © 2017