Mit all der Furore, die das 50. Jubiläum des Countach bei der diesjährigen Monterey Car Week begleitete, sah es so aus, als würde einmal wieder ein Nachkriegsmodell die Best-of-Show-Trophäe erhalten – es wäre nur das dritte Mal überhaupt beim Pebble Beach Concours d`Elegance. Allerdings war es der unvergleichliche Mercedes-Benz 540K Autobahnkurier, dem diese Ehre zuteil wurde. Zugleich war dies ein weiterer Beweis für das ungeschriebene Gesetz, das Vorkriegsautos auf dem Fairway des 18. Lochs der Pebble Beach Golf Links die unbestrittenen Herrscher sind. In die exklusive Liste der vier Finalisten gesellte sich zum mondän geschwungenen Mercedes das Maserati 450S Zagato Coupé von 1957, der umwerfende Ferrari 365 Pininfarina Tre Posti von 1967 – unser Favorit – und das Bugatti Type 57C Cabriolet von 1935 als Hauptrivale des Autobahnkurier.
Eine Formation der früheren Best-of-Show-Gewinner begrüßte den frisch gekürten Mercedes. Neben einander geparkt waren da der Gesamtsieger von 2018: ein Alfa Romeo 8C 2900B Touring Berlinetta von 1937 und der unvergessliche Ferrari 375 MM von 1954, der 2014 die Juroren davon überzeugte, einmal nicht den Sieger aus den Reihen der Vorkriegsmodelle zu küren.
Es war natürlich nicht erstaunlich, dass der unfassbare schöne – und kostbare – Bugatti Type 57SC Atlantic in der Klasse Most Elegant Closed Car die höchste Auszeichnung erhielt. Wer wollte dagegenhalten?
Von allen Countach in der illustren Schar war es der passend in grün lackierte LP400S Series II von 1981, der als Gewinner feststand. Noch mehr Spektakel boten die 13 wunderbar lackierten 917, darunter der Gesamtsieger in Le Mans in 1971, dessen Triumpf sich zum 50. Mal jährte.
Unter den fünf legendären 917 in Gulf-Farben befand sich auch der Rennwagen mit Nummer 21, der in der Klasse Post-War Preservation ausgezeichnet wurde. Bei der Gran Turismo Trophy war es der Ferrari 512 S Berlinetta von 1969, der die Juroren mit seiner Formensprache und goldenen Rädern begeisterte. Wir können diesen Bericht nicht abschließen, ohne ein Wort über die Panamericana-Klasse zu verlieren – vor allem der Mercedes 300 SL Panamericana als Augenweide in hinreißend patinierten historischen Rennfarben.