Direkt zum Inhalt

Magazin

Diese Supersportwagen könnten Ihnen ein Vermögen bescheren

Ein Neuwagen verliert 30 Prozent an Wert, wenn man beim Händler vom Hof fährt – diese alte Weisheit scheint für moderne Hypercars nicht zu gelten. Für McLaren P1, Porsche 918 und Co werden derzeit immer neue Rekordpreise gezahlt.

Wer sich die Höchstpreise der Jahresauftakt-Auktionen in Arizona ansieht, findet in den Top-10-Listen überraschend viele moderne Baujahre. Bonhams erzielte für einen 2015 als letztes Exemplar für den US-Markt gefertigten McLaren P1 ganze 2.090.000 US-Dollar inklusive Käuperprämie – fast eine Millionen Dollar über dem Neupreis. Barrett-Jackson konnte derweil einen Porsche 918 Spyder mit Weissach-Paket für 1,76 Millionen Dollar verkaufen, was einem Preiszuwachs von immerhin rund 800.000 Dollar entspricht, seit der Hybrid-Sportwagen im vergangenen Jahr vom Band lief. Bei RM Sotheby’s wechselte ein ähnlich konfigurierter Spyder für 1.595.000 Dollar den Besitzer.

Auch bei den jungen Klassikern unter den modernen Supersportwagen, die ab Mitte der 1990er Jahre gebaut wurden, scheinen die Preise anzuziehen, allen voran bei Ferrari: Gooding & Company verkaufte in Arizona einen Enzo von 2003 – einst etwa 660.000 Dollar teuer – für 2,86 Millionen Dollar inklusive Aufschlag und erzielte auch mit einem Ferrari F50 von 1995 stolze 2,4 Millionen Dollar. Bei der Amelia-Island-Auktion im März hat Gooding ebenfalls einen der seltenen F50 im Gepäck und erhofft sich für das 5.000-Meilen-Exemplar gar einen Hammerpreis von 2,4 bis 2,8 Millionen Dollar – plus Käuferzuschlag. In Europa werden die Nachfolger des F40, den man bereits für eine gute Millionen Euro bekommt, noch zu moderateren Preisen gehandelt: In Paris verkaufte RM Sotheby’s unlängst einen schwarzen Enzo mit „repariertem Unfallschaden“ für 1,57 Millionen Euro, ein F50 wechselte nach der Auktion für 1,275 Millionen Euro den Besitzer. Dennoch: Die Preise ziehen diesseits wie jenseits des Atlantiks an.

Auch der zwischen 2004 und 2006 nur 1.270 Mal produzierte Porsche Carrera GT steigt derzeit merklich im Preis. Laut Analysen der Historic Automobile Group konnte der Zehnzylinder-Supersportler im Jahr 2015 den höchsten Wertzuwachs unter den Porsche-Klassikern verzeichnen – ganze 23,7 Prozent. Mecum versteigerte vergangenen August in Montery ein kaum bewegtes Exemplar des einst rund 450.000 Dollar teuren Sportwagens für einen Hammerpreis von einer Millionen Dollar plus Zuschlag. In Arizona verkaufte RM Sotheby’s einen Wagen mit 1.600 Meilen auf der Uhr und nur einem Besitzer allerdings für "nur" 795.000 Dollar. Wir sind gespannt, was RM auf Amelia Island für seinen Carrera GT in der attraktiven Farbkombination Silbermetallic-Ascotbraun einbringen wird.

Wer ins Spiel um die Supersportler einsteigen will, sollte ein paar simple Regeln beachten. Eine geringe Laufleistung, penible Wartung, attraktive Farbkombination, historisch wichtige Produktionsnummer und wenn möglich ein berühmter Vorbesitzer sind die Zutaten für maximale Rendite. Jener finale Ferrari Enzo von 2005 mit nur 179 Kilometern auf dem Tacho, der einst Papst Johannes Paul II übergeben wurde, brachte 2015 in Pebble Beach ganze sechs Millionen Dollar ein. Ob das himmlische High-Tech-Katapult angesichts dieser Spezifikationen überhaupt noch gefahren wird, lässt sich bezweifeln. Eigentlich eine Sünde!

Im Classic Driver Markt stehen zahlreiche Ferrari F50 und Enzo, Porsche Carrera GT und 918 Spyder zum Verkauf.