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Audi in Neckarsulm: Fünf Millionen Autos

Neckarsulm, 19. September 2002 – Mehr als fünf Millionen gefertigte Automobile der Marken Audi, NSU und Porsche dokumentieren die langjährige Tradition des Neckarsulmer Audi-Werks im Automobilbau. Mit technischen Entwicklungen wie dem ersten NSU-Fahrzeug mit einer Karosserie ganz aus Aluminium (1913), den Stromlinien-Weltrekordfahrzeugen von 1956, dem NSU-Wankelmotor (1957), TDI-Motoren (1989) oder den am Standort entwickelten Rennsportmotoren sci das Werk weltweit bekannt geworden. Mit dem 1995 gegründeten Aluminiumzentrum und der Produktion von Leichtbaukarosserien aus Aluminium hat das Audi Werk heute eine einmalige Standortkompetenz erlangt. Seit 1995 wurden mehr als 200.000 Fahrzeuge mit Aluminiumkarosserie in Audi Space Frame-Technik (Audi A2 und A8) produziert.

Im Jahre 1905 verließen die ersten in Neckarsulm nach belgischer Pipe-Lizenz hergestellten Automobile das Werk. Parallel tüftelten die NSU-Techniker an der Verwirklichung eigener Vorstellungen und bauten ein dreirädriges Gefährt. Dessen Motorradmotor mit mehr als dreieinhalb PS Leistung war über dem Vorderrad angebracht und übertrug mit einer Kette seine Leistung. Die Typenbezeichnung lautete „Sulmobil“.

1906 begann mit dem Bau des „Original Neckarsulmer Motorenwagen“ eine neue Epoche in der Werksgeschichte. In der ehemaligen Strickmaschinenfabrik wurden neben Fahrrädern und Motorrädern die ersten 20 Motorwagen montiert. Namhafte Automobile wie zum Beispiel der erste Prototyp für den VW Käfer, der NSU Prinz, NSU/Wankel Spider, NSU TT, NSU Ro 80, Audi 100, Audi 200 oder das Audi Cabriolet verließen in den folgenden 96 Jahren die Bänder dieser Produktionsstätte. „ Wir sind uns unserer Geschichte bewusst und sind stolz auf die lange Unternehmenstradition am Standort“, erklärte Werkleiter Otto Lindner.

Die wechselhafte Historie des Standorts ist mit Wachstum verbunden: Seit 1906 stieg die Jahresproduktion an Fahrzeugen kontinuierlich an. 1914 wurden 900 Automobile im Jahr hergestellt. Aus wirtschaftlichen Gründen musste die Automobilproduktion von 1929 bis 1956 aussetzen. Mit dem „Prinz“ lief 1958 die Automobilfertigung wieder an. In den Jahren des Wirtschaftswunders kletterte die Produktion sprunghaft von 13.000 (1958) auf 145.000 Fahrzeuge im Jahr 1969. Insgesamt wurden von 1957 an rund 1,2 Millionen NSU-Fahrzeuge produziert. Im März 1977 verließ der letzte NSU Ro 80 die Produktionsbänder in Neckarsulm - das Ende der Modelle mit dem traditionsreichen Namen NSU.

Nach der Fusion zur Audi NSU Auto Union AG (1969) rollte 1970 der erste Audi 100 vom Band. Dieses Modell und sein aktueller Nachfolger Audi A6 entwickelten sich zum - bis heute - wichtigsten Standbein des Werkes. In der Zeit von 1976 bis 1991 wurden im Lohnauftrag und zur Sicherung von Arbeitsplätzen mehr als 313.000 Fahrzeuge der Porsche-Modelle 924 und 944 gefertigt.

Mit dem Audi A6, Audi A8 (Markteinführung 1994) und der Montage des Audi Cabriolet wurden ab 1996 erstmals drei eigenständige Modellreihen am Standort produziert. Im Jahr 2001 überschritt die Tagesproduktion zum ersten Mal die Grenze von 1.000 Fahrzeugen pro Tag. Derzeit werden im Werk Neckarsulm die Modellreihen Audi A2, A6, allroad quattro und A8 gebaut. Hinzu kommen nach Kundenwunsch individualisierte Automobile der quattro GmbH sowie deren eigenes Produkt, der Audi RS 6. Die Jahresproduktion am Standort liegt bei rund 250.000 Fahrzeugen. „Das Werk Neckarsulm war bereits im vergangenen Jahrhundert ein innovativer Standort und wird damit seinem Ruf als eines der traditionsreichsten Automobilwerke weltweit gerecht“, so Audi-Produktionsvorstand Jochem Heizmann.

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