Den „Heimvorteil“ konnte das Auktionshaus RM in Monterey gegenüber den Gästen Christie´s und Bonhams ausnutzen – von den drei abgehaltenen Auktionen an dem Pebble-Beach Wochenende war die von RM die erfolgreichste. Neben dem atemberaubenden Ferrari 860 Monza Baujahr 1956 für 1.893.585 Euro, verkaufte das Team einen Ferrari 275GTB/4 Alloy Berlinetta für 572.126 Euro. Außerdem wurde ein einzigartiges Stück amerikanischer Motorsport-Geschichte versteigert – ein original Bud Moore Trans-AM Ford Boss 302 Mustang Race Cars für 316.050 Euro.
Viele der angebotenen Lose erzielten gute Preise, daher ist es schwierig einen Trend auszumachen….
Ein Jaguar E-Type – nicht der Rede wert? Was aber sagen Sie zu dem Jaguar E-Type Series I Roadster Baujahr 1964 mit einem Erlös von 100.314 Euro oder dem Jaguar E-Type Series I Roadster aus dem Jahre 1966 für 93.221 Euro?! Ich bin mir sicher, dies sind fantastische Concours Fahrzeuge, oder wie ein Londoner Händler mir die Situation beschrieb: „Hätte Ferrari 12 solcher Autos gebaut, jedes wäre über eine Million Pfund wert!“
Der blaue, hier abgebildete Wagen ist der E-Type von 1966, während sich der weiße Jaguar E-Type Series I Roadster Baujahr 1970, der für 59.850 Euro im Angebot stand, nicht verkaufte. RM konnte auch einen Jaguar XJR 15 Race Car Baujahr 1991 für 142.000 Euro und einen Jaguar XJ220 Race Car Baujahr 1993 für 145.230 Euro veräußern – beide Modelle gelten bei europäischen Händlern und Auktionshäusern als eher schwer verkäuflich.
Und der Austin-Healey 3000 MK III BJ8 Convertible? Nun, der 1965 gebaute Wagen erreichte den Erlös von 83.173 Euro!
Weitere beachtliche Verkäufe von RM waren die drei Maserati 5000GT. Alle wurden verkauft! Die beiden mit Baujahr 1962 (einer für 162.512 Euro, der Andere für 294.552 Euro) ebenso wie ein Modell von 1964 für 279.317 Euro.
Ein Nash-Healey Le Mans Sports Racer Baujahr 1952 wurde für 161.200 Euro versteigert. Sein straßentauglicher Bruder, ein Nash-Healey Roadster Baujahr 1953, sei hier fairer Weise auch erwähnt, obwohl er seinen neuen Besitzer nur um 18.300 Euro erleichterte.
Auf der britischen Seite wechselten für den selben Preis, 81.316 Euro, zwei Klassiker den Besitzer: Ein AC Ace Bristol Race Car Baujahr 1957 und ein Aston-Martin DB6 Coupé Baujahr 1967.
Sogar die Fahrzeuge die nicht verkauft wurden erhielten vergleichsweise gute Gebote: So wurde trotz einer attraktiven Offerte von 461.638 Euro, der Ferrari 312 Formula One Race Car Baujahr 1969 nicht verkauft. Die Gebote für einen Ferrari 250 GT SWB California Spyder Baujahr 1963 gingen bis 1.200.250 Euro. So wurde er auch nicht verkauft.
Ist der Ferrari seine zwei Millionen wert? Gut, er gewann die Sebring Weltmeisterschaft 1956 mit den Fahrern Fangio and Castellotti. Zwei Runden Vorsprung vor seiner Schwester 860 Monza 0602M, gefahren von Musso und Schell, verhalfen ihm zum Sieg. Anschließend verkauft tauchte dieser reinrassige Sportwagen edelster Herkunft über viele Jahre hinweg immer wieder bei verschiedenen Rennsportevents an der US-West Küste auf. Preislich gesehen gehört er eigentlich in die Kategorie des 250 SWB mit Renngeschichte oder eines Aston Zagato.
Ja, und da Ferrari in den Staaten nach wie vor die Attraktion ist und bleibt, gibt es keinen Grund daran zu zweifeln, dass die Preise dafür auch künftig steigen und steigen – und ebenso zweifelsfrei können wir uns auch des Erfolges kommender RM- Auktionen sicher sein.
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Text: Steve Wakefield