Ein sehr spezielles Exemplar des wohl berühmtesten „Muscle-Cars“ überhaupt ist im Besitz des Classic Driver Lesers Gerrit Rudolph. Seine ´69er Corvette Stingray wurde in den 90er Jahren aufwändig restauriert und befindet sich heute in einem makellosen und nahezu vollständig originalen Zustand. Fahrspaß garantiert dieser Klassiker auf ganzer Linie, denn schon damals wurden diese Fahrzeuge mit einer Motorleistung ausgestattet, die den heutigen Standards in nichts nachsteht.
Diese erstmals am 03.09.1969 in Deutschland zugelassene Corvette war hierzulande eine echte Rarität – der offizielle Export nach Europa war damals noch gar nicht angelaufen. Bestellt hatte den Wagen ein Frankfurter Geschäftsmann, der mit Hilfe eines befreundeten deutschen GM-Mitarbeiter zu dem frühen Glück kam. Während eines Aufenthaltes in den USA holte er den brandneuen Wagen bei GM ab und verschiffte ihn anschließend nach Deutschland...
Von 1992 bis 1994 wurde die Corvette von Rolf Gersch, dem „Vette-Guru“ in Europa, professionell restauriert und in den Originalzustand zurückgeführt. Seither befindet sich der amerikanische Traum in der Obhut des 44jährigen Rechtsanwalts Gerrit Rudolph, der den Wagen konsequent im Originalzustand hält und weder in der Technik noch in der Optik modifiziert. Das einzige Zugeständnis Rudolphs an den praktischen Fahrbetrieb ist der Austausch des originalen Kupfer/Messingkühlers gegen einen aus Aluminium – allerdings in der originalen Optik.
Im Innenraum stammen selbst Teppiche und Ledersitzbezüge noch aus der ersten Auslieferung. Eine Besonderheit sind die „Deluxe-Shoulderbelts", die im '69er Modelljahr nur 600 Mal geordert wurden.
Der aktuelle Tachostand zeigt rund 97.000 Meilen an, pro Jahr kommen nach Angaben des Besitzers rund 5.000 Meilen hinzu. Hierzu kommentiert Rudolph: „Mit diesem spektakulären Vertreter der „Muscle-Car-Ära“ der '60er Jahre genieße ich immer wieder ein sensationelles Fahrerlebnis.“
Folgende Eckdaten geben Aufschluss über dieses Fahrgefühl: Unter der langen Motorhaube der Corvette Stingray verbirgt sich ein gewaltiger V-Achtzylinder mit rund 7 Litern Hubraum. Er ist mit der seltenen „Tripower“-Vergaseroption, bestehend aus drei Holley-Doppelvergasern, ausgestattet – über die Emissionswerte sollte bei diesem Benzinschlucker lieber geschwiegen werden! Darüber hinaus besitzt er die optionalen Sidepipes, die es bei der C3 Corvette (Baujahre von '68 bis '82) nur im Modelljahr '69 ab Werk gab. Aus dieser Summe an Technik entwickelt die Corvette satte 400 PS Leistung und ein gewaltiges Drehmoment von 623 Nm.
Der übrige Oldtimer-Fuhrpark des Rechtsanwalts umfasst ein '62er Glas Goggomobil Coupé sowie einen '73er Volvo 1800 ES (Schneewittchensarg) – beide ebenfalls im Originalzustand.
Text: Jan Christian Richter
Fotos: Gerrit Rudolph
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